Sprinterin Tatjana Pinto hat das Olympia-Ticket so gut wie sicher

Olympia rückt immer näher und die deutschen Top-Athletinnen und -Athleten werden immer besser. Bei den #TrueAthletes Classics in Leverkusen näherte sich Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo am Sonntag bis auf acht Zentimetern den sieben Metern. Tatjana Pinto setzte sich über 100 Meter in 11,10 Sekunden an die Spitze der deutschen Bestenliste, Bo Kanda Lita Baehre überflog die Olympianorm von 5,80 Metern und die 4 x 400-Meter-Staffel der DLV-Männer war in 3:01,96 Minuten so schnell wie seit 2014 nicht mehr.

Immer besser – unter dem Motto stand auch der Auftritt von Tatjana Pinto, die sich in Leverkusen über 100 Meter im Vollbesitz ihrer Kräfte präsentierte. Die Paderbornerin, die bei der diesjährigen DM in Braunschweig noch verletzungsbedingt ihren Start im Finale absagen musste, meldete sich in Olympia-Form zurück. Bereits im Vorlauf glänzte sie mit 11,10 Sekunden (+2,0 m/s), im Finale war ihr dann der Sieg in 11,18 Sekunden nicht zu nehmen. Mit 11,10 Sekunden blieb die 28-Jährige unter der Olympia-Norm von 11,15 Sekunden und setzte sich an die Spitze der deutschen Bestenliste. Es war ihre schnellste Zeit seit ihrem DM-Titel 2019 in Berlin.

„Die Läufe waren heute eine richtige Windlotterie. Daher bin ich froh, dass alles so gut geklappt hat. Dass ich schon wieder so schnell bin, ist ein Hammer, denn ich habe gerade eine Verletzung überwunden, die ich mir im Februar zugezogen habe. Zurzeit nutze ich die Wettkämpfe als Training. Es ist schon ein Hammer, dass ich wieder so schnell auf der Bahn unterwegs bin. Es ist gut, dass ich bis zu den Olympischen Spielen noch ein wenig Zeit habe, denn mir fehlt noch einiges. Auch die Wechsel in unserer 4 x 100-Meter-Staffel sind noch ausbaufähig“, befand die dreifache deutsche 100-Meter-Meisterin.

4 x 400-Meter-Staffel auf dem Sprung nach Tokio

Der Traum von Olympia – auch für die 4 x 400-Meter-Staffel des DLV kann er wahr werden. Das Quartett mit Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Torben Junker (TV Wattenscheid 01) und dem Deutschen Meister Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) zeigte eine geschlossen starke Mannschaftsleistung, gelaufen mit dem Wissen, dass der Wettkampf ihre letzte Chance war, sich über die Zeit noch für die Olympischen Spiele zu empfehlen. Und diese Leidenschaft brachten die vier Langsprinter im Duell mit den starken Polen auf die Bahn. 3:01,96 Minuten – das war zum einen der Tagessieg gegen das polnische Team (3:02,35 Min.), aber bedeutet in der aktuellen Wertung auch Platz zwei in der Liste der Teams, die über die Zeit noch den Sprung nach Tokio schaffen können. Vier Plätze werden über diese Wertung noch vergeben. Bis Dienstag muss die Mannschaft nun noch zittern, dass bis dahin international keine drei Mannschaften mehr schneller laufen. Zur Einordnung, wie stark der Auftritt der vier Athleten in Leverkusen war: Die 3:01,96 Minuten sind die schnellste Zeit einer deutschen Mannschaft seit dem Jahr 2014.

Erik Balnuweit (TV Wattenscheid) unterstrich als Vierter im 110-Meter-Hürden-Finale seine augenblicklich konstante Form mit guten 13,79 Sekunden (Vorlauf 13,75 Sek.). Im 100-Meter-Finale der Männer gefiel sein Teamkollege Philipp Trutenat als Fünfter in 10,45 Sekunden. Seine Vorlaufzeit von 10,33 Sekunden war leider vom Winde verweht (+4,1 m/s).

Im 100-Meter-Hürdensprint zeigte sich Monika Zapalska (LC Paderborn) als Dritte in 13,31 Minuten wie bei den vergangenen Wettkämpfen wiederum von ihrer besten Seite. Yasmin Kwadwo konnte sich im 100-Meter-Vorlauf mit erfreulichen 11,30 Sekunden über eine persönliche Jahresbestzeit freuen. Im Finale konnte sie diese Zeit als Zweite mit 11,36 Sekunden nicht wiederholen.