Sprinter sorgen bei den U16-Hallen-Meisterschaften für Glanzlichter

Die Sprinterinnen und Sprinter glänzten am Sonntag bei den westfälischen U16-Hallen-Meisterschaften in Paderborn. Die größte Steigerung gelang Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid), der im 60m-Sprint der Klasse M 14 mit ausgezeichneten 7,26 Sekunden seine bisherige Bestzeit von 8,11 Sekunden pulverisierte und damit im Finale recht deutlich vor Jan Wiese (LG Ahlen/7,66 sek) und Noah Braida (TV Wattenscheid/7,66 sek) lag.

Der Schützling von Sebastian Kraus war vor drei Jahren über den USC Bochum zu den „Blauhemden“ gekommen. Nach seinem souveränen Erfolg nannte Lennart Hartenberg  den Grund für seine enorme Verbesserung: „Ich einen hervorragenden Trainer, der mich behutsam aufbaut.“ 

Sebastian Kraus ist auch der Coach von Simon Sattelberger (TV Wattenscheid), der im 60m-Finale der Klasse M 15 in 7,21 Sekunden durchs Ziel fegte und damit sicher vor Mateusz Lewandowski (FC Schalke 04/7,37 sec) und Li Tom (VfB Fichte Bielefeld/7,41 sek) lag. Der 15-Jährige, der 2017 im Freien Bestzeiten von 11,61 Sekunden über 100 Meter und 38,70 Sekunden über 300 Meter hatte, kam über den TV Wanne zum TV Wattenscheid. Der Neuntklässler, der zum Ausgleich noch gerne Basketball spielt, möchte im kommenden Sommer über 100 Meter der Elf-Sekunden-Marke nahe kommen. Mateusz Lewandowski, der über 60 Meter Zweiter war, kam über 300 Meter in respektablen 38,16 Sekunden  noch zu Titelehren.

Die Mädchen standen den Jungen im Sprintbereich kaum nach. Eine Klasse vor sich war vor allem Annica Deblitz (Ski-Clup Olpe), die im 60m-Endlauf in 7,81 Sekunden Victoria Isensee (TSV Kirchlinde/8,03 sek) und Claudia Pampuch (TV Wattenscheid/8,08 sek) keine Chance ließ. Vor den Titelkämpfen in Paderborn hatte die 15-Jährige noch eine 60m-Bestzeit von 7,88 Sekunden. Über 100 Meter erzielte sie im vergangenen Jahr im Freien 12,56 Sekunden.

Hart umkämpft war der Titel im 60m-Sprint in der Klasse W 14. Maja Huesmann (LG Ahlen) lag in respektablen 8,13 Sekunden vor der zeitgleichen Luisa Manegold (SC Preußen Münster) und Katharina Spenner (TV Jahn Siegen/8,18 sek).

In derselben Altersklasse beeindruckte Kira Schroeder (LG Olympia Dortmund) mit ihrer souveränen 800m-Vorstellung, die sie in ausgezeichneten 2:17,89 Minuten vor Pia Schlattmann (TB Burgsteinfurt/2:22,96 min) und Ida Lefering (LG Coesfeld/2:23,27 min.) beendete.

Selbst wenn die 13-Jährige, die bereits siebenmal in der Woche trainiert, zum Schluss das Tempo noch gedrosselt hätte, wäre ihr Sieg nicht in Gefahr gewesen. Doch Kira Schroeder, die in Paderborn ihre bisher zweitschnellste 800-Zeit erreichte, liebt keine Bummelrennen. „Ich gebe wie heute immer gerne hundert Prozent", betonte die Achtklässlerin des Dortmunder Goethe-Gymnasiums in Paderborn.

Zwei Titel für Justin Brand 

Einen erfreulichen Doppelerfolg feierte in der Klasse M 15 Justin Brand (SuS 1910 Enniger), der im Hochsprung mit 1,70m dominierte. Im Weitsprung kam der 15-Jährige als Sieger auf 5,90m. Dieselbe Weite erreichte auch der Zweitplatzierte, Jakob Faust (TuS Breckerfeld), sodass die zweitbesten Leistungen herangezogen werden mussten. Hier hatte Justin Brand mit 5,89 zu 5,84 Meter leichte Vorteile gegenüber Jakob Faust.

Moritz Huning (TV Vreden) ließ im 60m-Hürdensprint in starken 8,78 Sekunden keinen Zweifel an seiner großen Überlegenheit aufkommen. Der Vredener belegte im Kugelstoßen mit 13,43m noch den Silber-Rang. Den Wettbewerb gewann Kenny Molitor (LG Warstein-Rüthen) mit der neuen persönlichen Bestweite von 13,67 Meter (bisher 13,65m). Im Stabhochsprung gab es einen Doppelerfolg für die LG Lippe-Süd durch Moritz Eins (3,80m) und Ben Bornefeld (3,40m).

Die gute Arbeit von Olaf Hilker trug auch bei der weiblichen Jugend W 15 einmal mehr ihre Früchte. Julia Mühlenhof und Maybrit Sommer (beide LG Lippe-Süd) schwangen sich jeweils über 3,50 Meter und sind damit zurzeit absolute Spitze im Deutschen Leichtathletik-Verband. In der Klasse W 14 kam mit Svea Fischer (3,00m) eine weitere Springerin der LG Lippe-Süd zu Titelehren.

Im 60m-Hürden-Sprint der weiblichen Jugend W 15 war Madleen Malecki (TV Wattenscheid) bereits in den Vorläufen mit 9,26 Sekunden die Schnellste. Im Finale steigerte sich die Wattenscheiderin noch auf hervorragende 9,10 Sekunden und siegte damit vor der starken Kirchlinderin Victoria Isensee (9,24 sek).

14-jähriger Noah Braida springt weiter als der M15-Sieger

Im 800m-Lauf der männlichen Jugend M 14 sicherte sich Phil Mehn (LG Warstein-Rüthen) den Titel in 2:10,44 Minuten vor Noah Boeck (LG Olympia Dortmund, 2:13,54 min) und Fynn Landwehrjohann (LV Oelde, 2:13,69 min). Phils Großvater ist Wolfgang Paul, der als Vorstopper und Abwehrorganisator von 1961 bis 1970 für Borussia Dortmund spielte und mit den Schwarz-Gelben den Europapokal der Pokalsieger gewann. Phil Mehn, der bei Hermann Richter trainiert, ist nicht nur ein guter Leichtathlet, sondern auch ein talentierter Fußballspieler, der seine ersten Kicker-Erfahrungen beim SuS Oestereiden sammelte und nun für Borussia Dortmund spielt.

Im Weitsprung der Alterskategorie M 14 flog Noah Braida (TV Wattenscheid) als neuer Titelträger im letzten Versuch auf 5,94m und steigerte sich damit um 44 Zentimeter.  Der Wattenscheider, der von der DJK Teutonia Waltrop zu den Blau-Weißen stieß, hätte damit auch in der Klasse M 15 gewonnen. In einer guten Form präsentierte sich auch der 14-jährige Lukas Robers (LG Kreis Gütersloh), der nach Leistungen von 8,97 Sekunden im 60m-Hürdenlau und 1,69m im Hochsprung zweimal ganz oben auf dem Siegerpodest stand.