Die Verantwortlichen aus Münster hatten schon im Sommer Kontakt zu dem Michalik aufgenommen. Bei einem Treffen auf dem Sportplatz am Soester Schulzentrum am Samstag machten sie den Wechsel des Deutschen Jugendmeisters aus dem vergangenen Jahr nun perfekt. „Für mich ist das definitiv der nächste Schritt, in Warstein und Soest hat man eben nicht die Möglichkeiten wie in anderen größeren Vereinen“, sagt der 16-Jährige.
Dabei meint er weniger die Trainingsbedingungen. Ausschlaggebend für den Wechsel seien vor allem die Chancen auf einen Start bei der U20-Weltmeisterschaft in Finnland im kommenden Jahr (10. bis 15. Juli 2018) gewesen. „Der wichtigste Grund für meinen Wechsel ist, dass ich mehr Erfahrung mit der Staffel sammeln möchte“, erklärt Michalik. Falls er die Qualifikation für einen Einzelstart bei der WM im kommenden Jahr verpassen sollte, möchte er sich zumindest als Staffelläufer für das Nationalteam empfehlen. Bei der U18-Weltmeisterschaft in diesem Jahr hatte er die Qualifikation wegen einer Verletzung knapp verpasst. Weil die Staffelwettbewerbe bei der U18-WM nicht zum Wettkampfprogramm zählen, platze sein Traum von der ersten internationalen Meisterschaft. In Finnland hingegen wird es eine 4x100 Meter-Staffel geben, hierfür wird der Deutsche Leichtathletik-Verband mindestens sechs U20-Sprinter nominieren. Mit der Staffel-Erfahrung aus seinem neuen Verein in Münster möchte Michalik seine WM-Chancen erhöhen.
"Das wird in Münster auf jeden Fall eine starke Staffel, die bei der Deutschen Jugendmeisterschaft sicherlich auch um die Medaillen mitlaufen kann“, sagt LG-Trainer Harald Bottin. Eine Staffel auf solch hohem Niveau wäre mit Sportlern aus den Reihen der LG Warstein-Rüthen nicht ansatzweise denkbar. In der Münsteraner Staffel wird Michalik unter anderem gemeinsam mit Luka Herden antreten. Die beiden Jugendlichen haben sich in den vergangenen Jahren schon so manches Duell geliefert. Bei der Westfälischen U18-Meisterschaft im Januar beispielsweise hatte Michalik noch die Nase vorn. Als es um die Tickets für die WM ging, setzten die Bundestrainer hingegen auf Herden.
Joshua Michalik wird sich aus Warstein nicht ganz verabschieden
Neben dem Trikot und den Staffelpartnern wird sich für Michalik mit dem Wechsel allerdings gar nicht so viel ändern. „Wir trainieren weiterhin in Soest und Warstein, vor Meisterschaften oder in den Ferien wird Joshua dann mal nach Münster zum Training fahren“, erklärt Bottin. Als Trainer wird er weiter wie bisher mit Michalik zusammenarbeiten. In seiner Rolle als Geschäftsführer der LG muss er sich allerdings von ihm verabschieden. „Natürlich ist das schade, Joshua kam auf mich zu und hat gesagt, dass er gerne nach Münster wechseln würde“, so Bottin.
Komplett verabschieden wird sich Michalik aber aus Warstein nicht. Neben dem wöchentlichen Training möchte er in Zukunft auch zu Wettkämpfen gerne nach Warstein zurückkehren. „Wenn es in den Saisonplan passt, könnten wir zum Beispiel mit der Staffel beim Warsteiner Abendsportfest starten“, so Michalik. Erst einmal steht jedoch die Hallensaison an. Zur Vorbereitung wird er vom 27. Dezember bis zum 7. Januar gemeinsam mit Bottin und seinen neuen Vereinskollegen zum Trainingslager ins portugiesische Faro fliegen. Der erste Wettkampf der Hallensaison wird dann vermutlich die Westfalenmeisterschaft Mitte Januar sein. Hier möchte Michalik dann zum ersten Mal in seinem neuen Trikot antreten.