Miereczko, der vor vier Wochen bereits in Halbmarathon in Bochum in 1:12:39 Stunden für sich entscheiden konnte, war nach dem Rennen schnell wieder bei Atem und zu einem Interview bereit. „Nach dem Lauf in Bochum habe ich nicht mehr allzu viel trainiert, um die Saison ausklingen zu lassen. Daher bin ich sehr zufrieden, denn ich war in Dortmund elf Sekunden schneller als in Bochum. Zudem freue ich mich, dass ich nach einer 10km-Zwischenzeit von 34:30 auf dem zweiten Streckenabschnitt sogar noch etwas zugelegt habe,“ erklärte der Erftstädter, der auf der Halbmarathon-Strecke eine persönliche Bestzeit von 1:03:08 Stunden (2006) hat. Der Beschäftigte in der Automobilindustrie kann aus beruflichen Gründen allerdings nur noch in den frühen Morgenstunden trainieren.
Der Zweitplatzierte, David Schönherr, hatte sich acht Tage zuvor beim Berlin-Marathon auf 2:26:52 Stunden verbessert. Daher hatte er in Dortmund noch schwere Beine, sodass er nach sieben Kilometern schon dem Aussteigen nahe war. Dennoch „biss“ er sich durch und war unter den gegebenen Voraussetzungen mit seiner Zeit von 1:12:42 Stunden hochzufrieden. „Dass Maciek Miereczko gewinnen würde, war mir auf der zweiten Streckenhälfte klar, denn er machte einen deutlich frischeren Eindruck als ich. Zudem hatte er aufgrund seiner besseren Grundschnelligkeit deutliche Vorteile mir gegenüber,“ bemerkte der 27-jährige Münsteraner.
Als nette Veranstaltung bezeichnete der Drittplatzierte, Matthias Büchel (1:13:16 Std.), den Dortmunder Halbmarathon. „Dort, wo Zuschauer standen, war richtig etwas los,“ berichtete der Essener, für den der Lauf ein gelungener Saisonausklang war.
Angela Moesch nutzt Heimvorteil
Der Lauf der Frauen war eine klare Angelegenheit für Angela Moesch (LG Deiringsen), die sich um 1:15 Minuten auf 1:24:28 Stunden verbesserte und damit vor der Dortmunderin Vanessa Rösler (1:25:14 Std.) lag.
Die für die LG Deiringsen startende Dortmunder Lehrerin Angela Moesch, die bereits der Klasse W 45 angehört, trainiert regelmäßig am Phoenixsee. Daher kennt sie dort alle Wege. „Dieser Heimvorteil hat sich für mich ausgezahlt. Es war auf der Strecke an einigen Stellen windig, aber damit bin ich auch gut klargekommen, denn ich weiß, dass am See immer andere Luftverhältnisse herrschen,“ bemerkte die sichtlich zufriedene Pädagogin.
Einen recht großen Anklang fand die Halbmarathon-Staffel. 178, von denen 90 Mixid-Staffeln waren, stellten Marcus Hoselmann als Organisator vor eine große logistische Herausforderung.
Bei der fünften Auflage des Phoenixsee-Halbmarathons zeigte sich wieder einmal, dass Dortmunds neues Naherholungsgebiet eine große Anziehungskraft auf Läuferinnen und Läufer hat, denn mit 2.444 Startern gab es einen neuen Teilnehmerrekord. „Der Lauf, der eine gelungene Mischung aus Breiten- und Leistungssport ist, hat inzwischen ein eigenes Profil entwickelt. Ich habe bei idealen Laufbedingungen nur zufriedene Gesichter gesehen,“ freute sich Uwe Samulewicz vom Hauptsponsor, der Sparkasse Dortmund.