Schnelle Sprintzeiten beim 15. Nationalen Borsig-Meeting in Gladbeck

Obwohl er in den vergangenen Tagen wegen seiner Beschwerden im linken Knie nicht trainieren konnte, erreichte Alexander Gladitz (Hannover 96) am Samstag beim 15. Borsig-Meeting in Gladbeck respektable 20,81 Sekunden über 200 Meter und siegte damit vor Daniel Regenfuß (LG Lingen), der mit 21,30 Sekunden die Norm für die U18 im ungarischen Györ erfüllte, und Gassimou Kake (LG Kindelsberg Kreuztal, 21,63 sek).

Trotz seines überlegenen Erfolges zeigte sich der deutsche Hallenmeister 2015 nicht zufrieden. „Ich bin nicht gut durch die Kurve gekommen. Daher stufe ich meine Zeit beim Meeting in Garbsen am 1. Mai, bei dem ich bei einer Temperatur von lediglich zwölf Grad 20,93 Sekunden erzielte, sogar noch höher ein als meine heutige Leistung", erklärte der 24-jährige Hannoveraner, der immer hohe Ansprüche an sich stellt.

Im 100m-Sprint war im Ziel kein Unterschied zwischen Gassimou Kake und Daniel Hoffmann (Bayer Leverkusen) auszumachen, sodass die Kampfrichter beide in 10,65 Sekunden auf Platz eins setzten. Hinter den beiden Erstplazierten, die jeweils exakt die DM-Qualifikation erfüllten, verbesserte Sprint-Oldie Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid) seine Saisonbestzeit als Dritter um eine Zehntelsekunde auf 10,71 Sekunden. Sein Ziel ist in diesem Jahr, sich noch für die DM in Nürnberg zu qualifizieren und die Sehbehinderte Katrin Rottgart-Müller als Guide zu schnellen Zeiten zu führen. In Gladbeck kam die Olympiadritte von Rio mit Kosenkows Hilfe auf 12,82 Sekunden über 100m und 26,18 Sekunden über 200m und zeigte sich damit gegenüber ihrem Saisonauftakt in Köln deutlich verbessert. Die Wattenscheiderin möchte in diesem Jahr bei den Leichtathletik-Europameisterschaften für Menschen mit Behinderung vom 20. bis 26. August in Berlin 100m und 200m ihre beiden EM-Titel von Grosseto (2016) verteidigen.

Große Freude herrschte bei Johanna Bechthold (LG Olympia Dortmund), die als 100m-Siegerin ihre fünf Jahre alte persönliche Bestzeit um eine Hundertstelsekunde auf 11,70 Sekunden verbesserte. „Der Start war nicht ganz so knackig, aber hinten heraus lief es bei mir recht gut", befand die 21-jährige Germanistik- und Geschichtsstudentin.

Neele Schuten verbessert sich über 100m-Hürden enorm

Küsschen gab es von Trainer Heiner Preute bei der Siegerehrung für Neele Schuten. Die 19-jährige Gladbeckerin hatte sich die Anerkennung verdient, denn sie pulverisierte über 100m-Hürden ihre persönliche Bestzeit von 14,36 auf 13,97 Sekunden. Darüber hinaus erzielte sie 5,77m im Weitsprung, 31,48m im Speerwerfen und gehörte der 4x100m-Staffel des TV Gladbeck an, die mit 47,07 Sekunden einen hervorragenden Saisonauftakt hinlegte. Schuten tendiert momentan Richtung Mehrkampf und wird beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen ihren ersten Siebenkampf bestreiten.

Flott unterwegs über die 100m-Hürden war auch Amelie Braun (CVJM Siegerland), die bei der weiblichen Jugend U18 in ansprechenden 13,99 Sekunden vorn lag.  Im 400m-Lauf der Frauen gefiel Maike Schachtschneider (TV Wattenscheid) mit 55,45 Sekunden. „Ich bin ohne Erwartungen in das Rennen gegangen. Dafür geht die Zeit daher für mich in Ordnung", sagte die 24-jährige  Wattenscheiderin.

Im 400m-Hürdenlauf der weiblichen Jugend U20 wollte Sylvia Schulz (Bayer Leverkusen) die Norm von 59,65 Sekunden für die U20-WM vom 10. bis 15. Juli im finnischen Tampere unterbieten, doch die Leverkusenerin wird noch einen weiteren Versuch benötigen, denn die Uhren blieben für sie bei 60,13 Sekunden stehen. Wegen einer Grippe und Problemen im linken Beuger konnte sie ihre Saisonvorbereitungen nicht wie geplant durchziehen. Zehnkämpfer Jan-Felix Knobel (Königsteiner Leichtathletikverein) erzielte im Speerwerfen 59,47m, packte dann seine Sachen und trat den Heimweg an. Ursprünglich wollte er seine augenblickliche Form noch im Weitsprung und im 110m-Hürdenlauf testen.