Sarina Brockmann war selbst überrascht von ihren Leistungen. „Mit meinem Erfolg im Hürdenlauf hatte ich insgeheim gerechnet, nicht jedoch mit meinen beiden Titelgewinnen im Flachsprint und im Weitsprung. Das waren für mich schöne Beigaben.“
Sarina Brockmann, die vor fünf Jahren über die Schule zur Leichtathletik kam, verfügt über den „Luxus“, dass ihr mit André Düsterhöft und Karl-Heinz Held zwei erfahrene Trainer zur Seite stehen. Ihren gleichaltrigen Konkurrentinnen um Längen voraus war im Kugelstoßen Pia Northoff (TuS Jöllenbeck). Die 15-jährige Tochter des bekannten Kugelstoßes Tilman Northoff (Bestweite 19,02m) dominierte mit starken 13,56m vor Alisha Dermane-Tiko (12,10m) und Emily Ritter (SuS Oberaden, 11,54m), der Schwester von U18-Kugelstoß-Weltmeisterin Julia Ritter.
Hart umkämpft war der 800m-Titel in der Klasse W15. Teresa Schulte-Wermlinghoff (LG Dorsten) konnte in einem spannenden Finish in guten 2:20,40 Minuten Clara Braun (FC Schalke 04, 2:20,91 Min.) auf Distanz halten.
Wattenscheider Doppelerfolg im Dreisprung
Im Dreisprung gab es einen souveränen Doppelerfolg für den TV Wattenscheid durch Leonie Cruse (10,84m) und Felicitas Görz (10,47m). Shanine Meister (TV Wattenscheid), die vor einem Jahr an gleicher Stelle dreimal erfolgreich war, kam dieses Mal nur im Hochsprung mit 1,64m zu Titelehren. Über eine gutes Stehvermögen und eine respektable Sprungkraft verfügt Lukas Klemenz (LAC Veltins Hochsauerland), der in der Klasse M15 über 300m in 39,19 Sekunden und im Dreisprung mit 11,61m erfolgreich war.
Im 800m-Lauf ging der Paderborner Leonard Scheike ziemlich forsch an und hatte bei Streckenmitte eine Zwischenzeit von 58 Sekunden. Nach 500 Metern stieg er aus. So war der Weg frei für Daniel Luca Sergio (FC Schalke 04), der in der neuen persönlichen Bestzeit von 2:02,71 Minuten (bisher 2:06,38 Min.) in der Endphase Alexander Lind (SG Wenden, 2:03,27 Min.) keine Chance ließ. Daniel Luca Sergio wird von Ex-Marathon-As André Pollmächer betreut, der momentan eine leistungsstarke Leichtathletik-Abteilung beim FC Schalke 04 aufbaut.
Als die meisten Athletinnen und Athleten hatten schon die Halle verlassen, sorgte Fabian Niermann (SV 1860 Minden) als Hochsprung-Sieger mit 1,80m für den Schlussakkord dieser Titelkämpfe. Im Stabhochsprung freuten sich die von Kai Atzbacher betreuten Jonas Wolf (3,80m) und Johannes Szukalla (3,60m) über einen Doppelerfolg für die LG Olympia Dortmund.
„Wenn du unter acht Sekunden über 60 Meter bleibst, spendierte ich dir fünf Eiskugeln,“ versprach Trainer Karl-Heinz Besting Nachwuchssprinterin Emma Rehse (SC Olpe) vor den Titelkämpfen. Die Prämie bildete eine große Motivation für die 13-Jährige, die im 60m-Vorlauf mit 7,96 Sekunden erstmalig unter der angestrebten Marke blieb und im Finale diese Zeit als Siegerin mit 7,89 Sekunden sogar noch einmal steigern konnte. Im 60m-Hürdensprint war Lisa Schellhove (TSG Dülmen) bereits im Vorlauf mit 9,36 Sekunden die Schnellste. Im Finale konnte sie als neue Titelträgerin mit 9,25 Sekunden diese Zeit noch toppen. Im Stabhochsprung meisterten Maybrit Sommer und Jule Mühlenhof (beide LG Lippe-Süd) jeweils 3,00 Meter und errangen damit einen souveränen Doppelsieg für die renommierte Stabhochsprung-Schule.
Moritz Huning überrascht sich selbst über 60m-Hürden
Eine Klasse für sich war im 60m-Hürden-Sprint der Kategorie M14 Moritz Huning (TV Vreden), der in ausgezeichneten 9,12 Sekunden Kevin Wilmes (DJK GW Werl, 10,03 Sek.) und Manuel David (LG Lippe-Süd, 10,07 Sek.) nicht die Spur einer Chance ließ. „Ich bin selbst überrascht über diese Zeit, denn ich habe vorher nur einen Testlauf absolviert,“ freute sich der Schützling von Lukas Reimann. Für ein Highlight in der Alterskategorie M 14 sorgte auch Lokalmatador Simon Büthe (LC Paderborn), der mit 1,80m genauso hoch sprang wie M15-Sieger Fabian Niemann, Wie groß die Überlegenheit des hoffnungsvollen Paderborners war, zeigt die Tatsache, dass er 21 Zentimeter mehr aufzuweisen hatte als der Zweitplatzierte Justin Brand (SUS Enniger).
Zum Abschluss der Titelkämpfe zog Lara Dietz, Jugendwartin des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) ihr Resümee: „Wir haben heute mehrere gute Leistungen gesehen und auch die Organisation war wie in den vergangenen Jahren wieder vorbildlich. Lediglich die Beteiligung hätte etwas besser sein können.“