Das Herborner Sparkassen-Sportfest war für den Einstieg in die Spezialdisziplin ausgeguckt worden. Vier Athleten heimsten drei Siege und einen zweiten Platz ein – alle Sieger blieben über den alten Rekorden des Rehbergstadions. So Tabea Christ, die nach dem 100-m-Start zum Eingewöhnen mit 6,20 m den Weitsprung der U20 gewann und Normen für die deutschen Titelkämpfe (U20 und U23) ebenso direkt unterbot wie sie die Qualifikation für die U20-Europameisterschaften erreichte.
Zu den Titelkämpfen im italienischen Grosseto kann es am 20. Juli auch Björn Ole Klehn ziehen, denn der im Abi-Stress steckende Zwölftklässler sprang nach einem 100-m-Start mit 7,58 m weiter als jemals zuvor unter freiem Himmel. Er unterbot die EM-Norm sowie alle Marken, die für deutsche Titelkämpfe gelten. Obschon er und die Trainer zuletzt „Mut zur Lücke“ zeigen und Einheiten einsparen mussten, weil das Lernen im Fokus stand, gelang Klehn der enorm weite Satz. Wer die Quali so schnell in der Tasche hat, darf nun befreiter die nächsten Starts anpeilen. Klehn löschte nebenbei den 33 Jahre alten Kreisrekord der Männer und ist der Erste im Kreis Münster, der eine solche Marke erreicht hat.
Der Wirtschaftsinformatikstudent Mathis Leon Wilhelm (Jahrgang ’97) kam in der Männerkonkurrenz auf starke 7,44 m und buchte mit dieser persönlichen Bestweite die DM der U23-Altersklasse. Die in der Hallensaison durchgezogene intensive Vorbereitung zahlte sich für den aus Frankenberg/Hessen in die Unistadt gezogenen Athleten bereits aus. Luisa Bodem (Jg. ’93) siegte bei den Frauen mit 6,12 m und hatte nur das Tagespech, dass Tabea Christ weiter gesprungen ist und ihr Name auf der Tafel der Stadionrekordhalterin steht.
14 DM-Normen für Preußen-Athleten
Zur SCP-Gesamtbilanz des Wochenendes gehören insgesamt 14 erreichte DM-Normen durch sechs Athleten – obwohl Lena Malkus, Christoph Garritsen und Lukas Genenger noch gar nicht gestartet sind und andere sich noch auf ihre Spezialdisziplinen vorbereiten. U18-Athletin Frieda Breitkopf zum Beispiel wird irgendwann als Hürdenläuferin unterwegs sein, packte jetzt aber mit Bestleistungen über 100 und 200 m (12,27 und 25,15 Sekunden) die Normen für deutsche Meisterschaften der U18 bis U23.
Ihr älterer Bruder Jonas jagte die 100 m im Männerbereich in 10,72 runter – seine Bestleistung erlaubt ihm den Start bei der U23-DM. Judith Wessling schaffte dies ebenso mit ihren 25,20 Sekunden über 200 m. U16-Starterin Alena Fischbach sicherte sich ein Altersklassen-DM-Ticket über 100 m in 12,62 Sekunden – so schnell war sie nie zuvor.