Qualifizierungs-Offensive: Trainerausbildung nach dem „Grünenbaumer Modell“

Bei der Qualifizierung seiner (Jugend-)Trainer geht der westfälische Fußballverein TuS Grünenbaum neue Wege: In einem knapp sechswöchigen Pilotprojekt bietet der Club aus Halver in Kooperation mit dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) sowie dem FLVW-Kreis Lüdenscheid eine Ausbildung zur Trainer-C-Lizenz an. Der offizielle Auftakt ist am 17. Dezember, allerdings warten im Vorfeld noch einige Hausaufgaben auf die bislang 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Gestartet sind die Grünenbaumer Trainer bereits Ende November mit dem DFB-Infoabend in Lüdenscheid-Brügge. Weitere Punkte, die die C-Lizenz-Anwärter erfüllen mussten: Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, eine Spielbeobachtung überkreislich spielender Mannschaften und eine Unterweisung in Erster Hilfe, die am 12. Dezember im Vereinsheim am „Kreisch“ stattfindet.

Offiziell beginnt der Lehrgang unter Leitung von Ausbilder Michael Reimann dann mit einem Theorieblock am Samstag, 17. Dezember und endet voraussichtlich Anfang Februar mit der Prüfung. Die Besonderheit am „Grünenbaumer Modell“: Mit Ausnahme der drei Unterrichts-Blöcke zwischen den Feiertagen findet der Lehrgang an Wochenenden beziehungsweise in den Abendstunden statt, sodass für die Teilnehmer keine zusätzlichen Urlaubstage anfallen. „Wir haben lange an dem Modell gearbeitet, wie wir die Qualifizierung unserer Trainerinnen und Trainer vorantreiben können, ohne dass sie Teile ihres Familienurlaubs opfern müssen. Ich bin froh, dass wir zusammen mit dem FLVW und dem Kreis diesen ‚Intensiv-Kurs‘ auf die Beine stellen konnten – und die vielen Anmeldungen zeigen, dass wir damit den Nerv unserer Trainer getroffen haben“, erklärt Grünenbaums Jugendleiter Tom Herberg.

Ziel: In jedem Team mindestens ein lizensierter Trainer

Möglich ist die umfangreiche Fortbildung der Trainerinnen und Trainer für den TuS Grünenbaum allerdings nur, weil sich mit der Rademacher OHG aus Halver ein Sponsor gefunden hat. „Uns hat das Konzept überzeugt: Die Qualifizierung der Trainer kommt gerade den vielen Kindern und Jugendlichen zugute und das möchten wir ganz bewusst fördern. Als Trainer weiß ich, wie wichtig das ist und freue mich selbst als Teilnehmer des Lehrgangs auf neue Inhalte und einen spannenden Austausch“, betont Geschäftsführer Jan Rademacher, der gleichzeitig Trainer der ersten Mannschaft des TuS Grünenbaum ist.

Bislang haben sich 19 Vereinsmitglieder zwischen 17 und 58 Jahren – in erster Linie Trainer aus dem Jugend- und Seniorenbereich, aber auch aktive Spieler und Interessierte – angemeldet. Damit schließen die Grün-Weißen für die kommenden Jahre eine wichtige Lücke, denn für die überkreislichen Ligen, in denen die Grünenbaumer mit ihrer D- und C-Jugend spielen, sind lizensierte Trainer gefordert. Nicht zuletzt hätten die Grünenbaumer damit auch ihre Ankündigung bei der Jahreshauptversammlung im Frühjahr, die Ausbildung der Trainerinnen und Trainer zu fördern, nicht nur umgesetzt, sondern sogar deutlich übertroffen. „Ich hätte nicht gedacht, dass uns die Qualifizierung so schnell gelingt – aber das spricht auch für unsere Trainer, die hochmotiviert sind. Wenn alle die Prüfung bestehen, ist das für uns als Verein eine Riesensache: Dann haben wir im kommenden Jahr in jeder unserer Mannschaften mindestens einen lizensierten Trainer, wovon wir uns für unsere Arbeit noch einmal einen richtigen Schub versprechen“, betont Herberg.