Doch damit nicht genug: Pia Meßing, die von Heimtrainer Matthias Bertels und Landesdisziplin-Trainer Oliver Sell optimal betreut wird, kam auch im Weitsprung zu Titelehren. Dabei verbesserte sie ihre persönliche Bestweite von 5,26 auf hervorragende 5,50 Meter. "Mit dieser Leistung hätte ich nicht gerechnet, denn ich habe für den Weitsprung kaum trainiert", verriet die 1,74 Meter große Coesfelderin, die noch als Dritte im Hochsprung mit respektablen 1,56 Meter ihre persönliche Bestleistung einstellte. Die Dritte der deutschen U16-Meisterschaften in den Blockwettkämpfen im Block Sprint/Sprung möchte in der Freiluftsaison ihren ersten Siebenkampf bestreiten. Ihr großer Vorteil: Auch in den Wurfdisziplinen versteht sie ihr Metier.
Der 800-Meter-Lauf der Klasse W15 stand ganz im Zeichen von Nele Sietmann (LG Brillux Münster), die bereits nach 400 Metern einen deutlichen Vorsprung vor ihren Verfolgerinnen hatte und im Ziel in starken 2:15,06 Minuten klar vor Elissa Albers (TV Westfalia Epe / 2:30,18 Min.) lag. Die 1,71 Meter große Nachwuchs-Mittelstrecklerin, die bereits 2019 den 800-Meter-Titel in der Alterskategorie W14 in 2:20,46 Minuten gewann, trainiert seit Oktober vergangenen Jahres bei Coach Robert Welp und kommt mit dessen Trainingsauffassung bestens klar.
Einen souveränen Erfolg feierte in der Klasse W15 auch Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck), die sich im Hochsprung von 1,70 auf respektable 1,72 Meter steigerte und damit zwölf Zentimeter höher sprang als die übrige Konkurrenz.
Im Stabhochsprung war die Favoritenbürde für Greta Heine (LG Lippe-Süd) nicht zu groß, sodass sie sich mit ansprechenden 3,20 Meter souverän vor den beiden Dortmunderinnen Fee Lieber (3,00 m) und Mia Rabsch (2,70 m) durchsetzte.
Im 60-Meter-Sprint der Klasse M15 ließ Justus Arven Sakautzky (BTW Bünde) bereits im Vorlauf mit 7,51 Sekunden seine Klasse aufblitzen. Im Finale bestätigte er diese Zeit und zeigte in 7,55 Sekunden Till Morawietz (LG Lippe-Süd, 7,61 Sek.) und Mika Lux (SV 1860 Minden, 7,63 Sek.) die Fersen.
Spannendes Finish über 800 Meter
Die 800-Meter-Entscheidung in derselben Alterskategorie war an Spannung kaum zu überbieten. Bjarne Heidner (LC Solbad Ravensberg) bezwang nach einem tollen Finish in 2:11,03 Minuten den Favoriten Robert Rutz (SC Herford / 2:11,07 Min.) und Paul Gröver (LG Olympia Dortmund / 2:11,79 Min.).
Mit der Körperlänge von 1,90 Meter und dem Gewicht von 97 Kilogramm brachte Mathis Stein (SuS Enniger) richtig viel Kraft hinter den vier Kilogramm schweren Eisenball, sodass er im Kugelstoßen mit seiner neuen persönlichen Bestzeit von 14,88 Meter als überlegener Sieger den Kugelstoß-Ring verließ. 2019 gewann Stein in Paderborn den Hallen-Titel über 60 Meter (M14) in 7,89 Sekunden.
Obwohl sich Marlon Klein (TB Marterloh) erst seit einem halben Jahr mit dem Dreisprung beschäftigt, katapultierte er sich bei seinem zweiten Wettkampf in dieser anspruchsvollen Disziplin auf ausgezeichnete 11,48 Meter (bisher 10,60 m) und ließ damit Lasse Gruhn (TuS 09 Erkenschwick / 10,88 m) keine Chance. Im Weitsprung, der schon seit längerem seine Spezialdisziplin ist, kam der Schützling von Michael Kohl ebenfalls zu Titelehren. Seine Siegerweite: 5,64 Meter.
Vom Fußball zur Leichtathletik
Weil sein Verein, der TuS 08 Brackelsiek, in seinem Altersbereich keine Mannschaft mehr stellen konnte, wechselte Ole Herlemann (LG Lippe-Süd) im Oktober vergangenen Jahres vom Fußball zur Leichtathletik – und er braucht diesen Schritt nicht zu bereuen. Der frühere Mittelfeldspieler war in Paderborn in der Klasse M14 gleich viermal im Einsatz. Dabei gewann er zwei Titel im 60-Meter-Hürden-Sprint (8,92 Sek.) und im Weitsprung (5,89 m) und belegte zwei zweite Plätze über 60 Meter (7,74 Sek.) und im Hochsprung (1,75 m).
Bei der weiblichen Jugend W14 verfehlte Ekoko Chioma Kelly Ihugba (TV Wattenscheid) im 60-Meter-Finale mit vielversprechenden 8,13 Sekunden ihre persönliche Bestzeit nur um eine Hundertstelsekunde und fegte damit vor Gesa Lutze (LC Paderborn / 8,21 Sek.) durchs Ziel. Die Paderbornerin konnte dennoch ein "Westfalenpferdchen" mit nach Hause nehmen, denn sie siegte im Weitsprung mit der neuen persönlichen Bestweite von 5,37 Meter (bisher 5,21 m).
Eine Klasse für sich war Ciara Adobi Okonkwu (TV Wattenscheid), die in ausgezeichneten 9,68 Sekunden vor 60-Meter-Siegerin Ekoko Chioma Kelly Ihugba (9,74 Sek.) dominierte.
Hervorragend war der 800-Meter-Lauf von Nihal Benchellal (LG Olympia Dortmund), die in einem Lauf von der Spitze weg in 2:23,32 Minuten den Titel mit einem komfortablen Vorsprung vor Sophia Schulte-Sprenger (LAC Veltins Hochsauerland / 2:29,88 Min.) und Lilly Claire Kemper (2:31,39 Min.) gewann.