„Ich habe eigentlich nie gezweifelt“, sagt Pamela Dutkiewicz-Emmerich heute, „ich habe jeden Herbst, wenn ich in die Saison-Vorbereitung gegangen bin, immer wieder einhundert Prozent gegeben. Aber jetzt hatte der Bauch etwas dagegen, immer wieder diese hundert Prozent einzusetzen. Irgendwann war es dann ganz klar: Es ist Zeit zu gehen und das Kapitel aktive Sportler-Laufbahn zu beenden.“
Jetzt will die Hürdensprinterin das „Leben danach“ angehen. „Mal schauen, was das für mich bereithält“, sagt „Pam“, die in Kürze 30 Jahre alt wird, „ich würde dem Sport gern erhalten bleiben, wie, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Ich würde gern all die Erfahrungen, die ich in mehr als zehn Jahren Leistungs- und Spitzensport gesammelt habe, weitergeben.“ Der Anfang dazu ist bereits gemacht, Pamela Dutkiewicz-Emmerich hat die letzte Zeit genutzt und den C-Trainerschein des DOSB erworben.
"Ich gehe mit einem guten Gefühl"
Was bleibt, sind Erfolge, die für sich sprechen – und mit denen im Jahre 2009, als das Talent Pamela Dutkiewicz als Jugendliche ins Teilzeitinternat an der Hollandstraße einzog, nicht alle gerechnet haben: Eine Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften, eine Silberne bei den Europameisterschaften und wieder Bronze bei der Hallen-EM. Dazu kommen etliche deutsche Meistertitel und DM-Medaillen, errungen im Hürdensprint oder mit der TV01-Sprintstaffel, drinnen und draußen. Denn für einen Einsatz in der Staffel war sich Pamela Dutkiewicz-Emmerich nie zu schade. „Ich gehe mit einem guten Gefühl. Das Sportler-Dasein ist schon ein geiles Leben, ich bin dem ewig dankbar. Ich gucke glücklich zurück“, sagt sie, „und es haben ja auch nicht so viele deutsche Hürdensprinterinnen drei internationale Medaillen geschafft.“
Neue Aufgabe auf der anderen Seite des Leistungssports
Für den TV Wattenscheid 01 Leichtathletik ist das Karriereende von Pamela Dutkiewicz ein Einschnitt, aber auch eine Chance – sagt TV 01 Manager Michael Huke: „Das ist eine sehr mutige, dann aber auch nicht allzu überraschende Entscheidung. Nach so einem Leidensweg in den letzten drei Jahren hat Pam ihre Konsequenzen gezogen und in ihrer typischen Art Nägel mit Köpfen gemacht. Sportlich ist das ein Verlust, der nicht leicht zu kompensieren ist, aber für Pam und uns auch eine riesige Chance, ihre Qualitäten und ihr Know-how zu nutzen. Sie wird uns erhalten bleiben im Sport, im Verein, und wir basteln gerade mit Hochdruck an einer Form der Zusammenarbeit. Davon in nächster Zeit mehr. Wir danken Pamela für eine sehr, sehr erfolgreiche Zeit und hoffen, ein weiteres Erfolgskapitel aufzuschlagen, mit Pam nun auf der anderen Seite des Leistungssports.“