„Der Verein möchte gern längerfristig mit mir zusammenarbeiten“, sagt die Olympia-Halbfinalistin von Rio, „und ich fühle mich absolut wohl hier und hatte auch keine anderen Pläne.“ Mit großer Dankbarkeit blickt der Schützling von Slawo Filipowski auf das Jahr 2016 zurück: „Ich war halt beim Saisonhighlight auf den Punkt topfit.“ Der Weg nach Rio allerdings war steinig und ein bisschen holprig. Fehlstart über 60 Meter Hürden bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften, im Sommer über 100 Meter dann das Problem an der ersten Hürde – bei den Deutschen Freiluft-Meisterschaften in Kassel und auch im Europameisterschafts-Finale von Amsterdam stürzte die Wattenscheiderin.
Für Olympia musste sie sich etwas überlegen, und zusammen mit ihrem Coach erarbeitete sie eine einfache Lösung: Der Startblock wurde um sieben Zentimeter nach hinten versetzt. Es hat funktioniert, in Rio konnte Dutkiewicz glänzen. Sie sagt aber auch: „Die Lösung mit den Startblock hat gepasst; das ist aber nichts, was wir jetzt so belassen. Es kann ja nicht sein, dass ich immer sieben Zentimeter mehr laufe als die anderen!“ Und Pam Dutkiewicz ergänzt, dass der Kampf mit der ersten Hürde vor allem auch eine Kopfsache gewesen sei. „Das darf man dann nicht zu nah an sich ranlassen“, hat sie gelernt. Und trotz der Rückschläge ist sie zufrieden mit der bisher besten Saison ihres Lebens: „Man guckt im Rückblick ja oft auf die Dinge, die man nicht geschafft hat. Ich bemühe mich, das bewusst anders zu machen.“
"Feilen" an der Bachelor-Arbeit
Und im Moment hat die Wattenscheiderin vor allem die Zukunft im Blick. In den nächsten Wochen wird sie intensiv an ihrer Bachelor-Arbeit zu einem mathematischen Thema feilen – und damit sind nicht die sieben Zentimeter am Start gemeint! Trotzdem plant sie eine Hallensaison und denkt bereits jetzt an den nächsten Sommer mit dem Highlight Weltmeisterschaft in London (5. bis 13. August). „Erst mal wird es wieder ein Kampf, sich überhaupt zu qualifizieren“, erklärt Dutkiewicz angesichts der starken Konkurrenz in Deutschland, „aber die Vorbereitung auf den Sommer hat bereits jetzt begonnen. Und ich bin niemand, der sich auf Verdiensten der alten Saison ausruhen würde.“