Optimale Bedingungen bei den westfälischen Seniorenmeisterschaften

Das hatten sich die westfälischen Athletinnen und Athleten der Ü30-Generation und die rührigen Organisatoren vom Bielefelder Kreis-Leichtathletik-Ausschuss (KLA) ganz anders vorgestellt: Nach monatelanger Wettkampfpause, die besonders die Seniorinnen und Senioren hart traf, konnte am Samstag endlich wieder eine Meisterschaft für diese Altersgruppe durchgeführt werden. Das kühle und feuchte Wetter sollte die Stimmung jedoch trüben.

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) und der FLVW-Kreis Bielefeld hatten trotz Corona-Einschränkungen optimale Bedingungen geschaffen, sogar das neue verbandseigene elektronische Weitenmessgerät kam erstmals zum Einsatz. Dann gingen zunächst im Vergleich zu den Vorjahren überraschend wenig Meldungen ein. Dies muss man damit erklären, dass die Titelkämpfe bewusst coronabedingt nur offen für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus FLVW-Vereinen ausgeschrieben waren und viele der Angesprochenen sich nach der Pandemie-Zwangspause noch nicht wieder in der Form für eine große Meisterschaft fühlten. Am Wettkampftag kam auf der Bielefelder Rußheide dann noch das kühle und feuchte Wetter hinzu, das manchen spontanen Startverzicht hervorrief.

Knapp 200 Hartgesottene – vornehmlich der Altersgruppen von M/W50 bis M/W70 – trotzten dann den Witterungsbedingungen und erreichten häufig ihr Minimalziel, nämlich die Erfüllung der Teilnahmenormen für die deutschen Seniorenmeisterschaften in zwei Wochen in Baunatal (Hessen).

Dr. Eberhard Linke und Bruno Andres mit Westfalenrekord

Viele der schon seit Jahrzehnten national und international erfolgreichen westfälischen Seniorinnen und Senioren fügten ihrer umfangreichen Sammlung an FLVW-Titeln weitere hinzu, so Lotte Leiß (W85 / TV Borghorst), Karl-Walter Trümper (M80 / LC Rapid Dortmund), Dr. Rudolf Hüls (M70 / LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen), Frauke Viebahn (W60 / DJK BW Annen) oder Gabi Müller-Scherzant (W50 / TuS Deuz).

Sogar zwei neue Westfalenrekorde konnten vermeldet werden: Dr. Eberhard Linke (LG Kindelsberg Kreuztal) verbesserte im Weitsprung der M75 seine eigene Höchstmarke um sechs Zentimeter auf nun 4,38 Meter. Bruno Andres (ETG Recklinghausen) warf den 400-Gramm-Speer in der M85 24,91 Meter weit und steigerte die Landes-Höchstmarke damit um 42 Zentimeter. Beste Leistung in den Frauen-Wettbewerben: Frauke Viebahn lief die 200 Meter in 30,35 Sekunden und damit nur knapp an ihrer eigenen westfälischen Bestmarke der Klasse W60 vorbei.

60 Helferinnen und Helfer im Einsatz

Mehr als 60 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dafür gesorgt, dass diese Titelkämpfe stattfinden konnten. Die Vorsitzende des KLA-Bielefeld, Petra Heiderstädt, dankte auch für tatkräftige Unterstützung und die Hilfe aus den benachbarten Kreisen – ohne die solch eine Veranstaltung mit vollem Disziplinen-Angebot kaum hätte durchgeführt werden können.