Olpes Kreisvorsitzender Joachim Schlüter erhält Bundesverdienstkreuz

Jeder, der sich auch nur im Ansatz mit Sport im Kreis Olpe beschäftigt, stößt früher oder später auf den Namen Joachim Schlüter. Um dessen jahrelanges Engagement im sportlichen Bereich zu würdigen, verlieh ihm Landrat Frank Beckehoff stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer Feierstunde am Donnerstag, 25. Juli das Bundesverdienstkreuz.

Joachim Schlüter engagiert sich seit 1974 im Vorstand des Fußballvereins VfR Rüblinghausen – zunächst als Beisitzer und seit 1987 als Vorsitzender. Unter seiner Federführung wurde 1992 das Clubhaus errichtet und 2004 durch einen Anbau erweitert. Im gleichen Jahr wurde die komplette Sportanlage neu gebaut, zudem mit Kunstrasen und einer Tribüne versehen.

Über seine Arbeit im Heimatverein hinaus fungierte er von 1986 bis 1992 als Geschäftsführer des Stadtsportverbandes Olpe, ehe er 2006 das Amt des Vorsitzenden übernahm.

Von 2007 bis 2013 war er Schriftführer im Kreis-Sportbund und Kreis-Ehrenamts-Beauftragter des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Seit 2010 ist er Vorsitzender des FLVW im Kreis Olpe. Im Jahr 2013 wurde er Mitglied im Ausschuss für Vereins- und Verbandsentwicklung im FLVW im SportCentrum Kaiserau. Außerdem ist Schlüter Mitglied der CDU und seit 2009 sachkundiger Bürger der Stadt Olpe für Bildung, Sport und Soziales.

Landrat Frank Beckehoff hob in Bezug auf den VfR Rüblinghausen hervor: „Ein ganz besonderes Augenmerk in all den Jahren galt und gilt dabei den Jugendmannschaften des Vereins. Joachim Schlüter fördert Toleranz, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit und Disziplin.“ Auf sein Engagement im Stadtsportverband und FLVW eingehend, unterstrich Beckehoff: „Mit einem hohen Maß an zeitlichem und ehrenamtlichen Aufwand hat Joachim Schlüter in den vergangenen Jahren entscheidend an der Weiterentwicklung des Wettkampf-, Freizeit-, Gesundheits- und Breitensport mitgewirkt und wird sich sicher auch in Zukunft in diesem Bereich engagieren.“

Peter Weber, Bürgermeister der Stadt Olpe, erklärte, dass Joachim Schlüter kein „Lautsprecher“ sei, er seine Worte vielmehr mit bedacht wähle, seine nachhaltigen Erfahrungen und seine Meinung deshalb auch überall geschätzt und gefragt sowie sein Rat von großem Gewicht sei. „Joachim Schlüter stellt die Sache in den Fokus, nicht sich selbst. Ihn zeichnet neben einer hohen Verlässlichkeit auch eine riesige Kompetenz aus. Er will nur das Beste für die Vereine und hat für den Sport enorm viel erreicht.“ Als Zeichen der Anerkennung für die zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten überreichte Weber ihm eine gläserne Schreibtischversion des Olper Wahrzeichens, des Pannenklöppers.

Ordensanreger und Ortsheimatpfleger von Rüblinghausen, Peter Maiworm, stellte fest, „dass unsere Gesellschaft nach wie vor auf Menschen angewiesen ist, die über die tägliche Pflichterfüllung hinaus eigene Interessen zurückstellen, um sich dem Gemeinwohl zu widmen. Du engagierst dich und setzt dich für das Wohl unserer Gesellschaft ein“. Er beschrieb Schlüter als bescheiden, kontaktfreudig und verantwortungsbewusst. „Verbunden für deine große Einsatzbereitschaft und dein langjähriges Engagement möchte ich dir dir Ehre, Lob und Dank erweisen. Denn du bist nicht nur Fußballkapitän im Kreis Olpe, sondern auch Leuchtturm und Lichtgestalt in einer Person.“

Ehrenamt bringt mehr Leben ins Leben

Zuletzt kam der Geehrte – bescheiden wie immer – selbst zu Worte: „Dankeschön. Ich habe das nicht erhofft, schon gar nicht erwartet. Ich habe mich über die Ehrung sehr gefreut. Ohne Frage tun Anerkennung und öffentliche Wertschätzung gut, sie motivieren und bestätigen uns in unserem Handeln. Ich empfinde diese Verleihung als große Ehre, denn die ehrenamtliche Tätigkeit ist ja sonst nicht so in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Ich habe, egal welche meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten es auch waren, diese gerne, mit Spaß, Engagement und besonders mit innerer Überzeugung gemacht.“

Er unterstrich, dass Ehrenamt zwar nicht mit Geld ausgeglichen wird, sondern vielmehr in Erlebnissen, „die man nicht missen möchte. Man wird von Menschen anerkannt, in deren Leben man eine Rolle spielt. Man sieht mehr von der Welt, erfährt mehr über Menschen. Das macht selbstbewusst. Das ist mehr wert als Geld, weil man diese Erfahrungen nicht kaufen kann. Ein Ehrenamt kann mehr Leben ins Leben bringen. Das Ehrenamt erweitert den eigenen Horizont, wenn man bereit ist, über den Tellerrand hinaus zu schauen“. Schlüter sieht sich selbst als Stellvertreter, da ein ehrenamtliches Engagement niemals ein Alleingang sei, sondern es Mitstreiter brauche, die auf demselben Weg gehen. So dankte er seinen Mitstreitern beim VfR Rüblinghausen, dem Stadtsportverband Olpe, dem Kreissportbund Olpe dem Schiedsrichter-Förderverein und dem Kreisvorstand des FLVW.

Zum Thema Mitstreiter hob der 61-jährige Systementwickler die Unterstützung seiner Familie – Ehefrau Ulrike, Töchter Kristina und Katharina sowie Sohn Sebastian – hervor: „Hinter jedem Ehrenamtlichen steht in der Regel ein Partner, eine Partnerin, eine Familie, die das Amt mittragen, die nicht selten zurückstecken müssen, um uns den Freiraum zu schaffen, das zu tun, was wir tun wollen. Ich bin sehr froh, dass ich die Unterstützung meiner Familie hatte und immer noch habe. Ich weiß die Rückendeckung unendlich zu schätzen.“