Oliver Ollesch räumt im Sprint bei Jugendmeisterschaften alles ab

Drei Starts, drei Titel: Bei den westfälischen U20- und U18-Meisterschaften im sonnendurchfluteten Jahnstadion in Rheine demonstrierte Oliver Ollesch (LAC Veltins Hochsauerland) im Sprintbereich die volle Bandbreite seines Könnens und siegte über 100m in 11,03 Sekunden (Gegenwind 0,9m/s), über 200m in 22,04 Sekunden (Gegenwind 0,4m/s) und im abschließenden 400m-Lauf in 47,83 Sekunden.

Groß war der Jubel des 19-jährigen Sauerländers, der in Wenholthausen, einem Ortsteil von Eslohe,  wohnt, vor allem über seine 400m-Zeit. „Trotz meiner beiden Titelgewinne über 100m und 200m war ich meinen Vorstellungen nicht zufrieden, denn ich habe auf beiden Distanzen mit 10,91 und 21,69 Sekunden deutlich bessere Bestzeiten. Daher habe ich meinen ganzen Frust in den 400m-Lauf gelegt, und es hat sich gelohnt,“ freute sich der Dreifach-Sieger von Rheine, der vor vier Jahre nach dem Tipp einer Sportlehrerin zur Leichtathletik fand.

Nach seinen jüngsten Erfahrungen sieht der hoffnungsvolle Nachwuchssprinter seine größere Perspektiven auf der 400m-Distanz, allerdings wird er immer wieder über 100m und 200m starten, weil er weiß, dass jeder Top-Viertelmeiler auch über eine entsprechende Grundschnelligkeit verfügen muss.

Reine Spurtrennen waren die Läufe über 1.500m und 3.000m. Tom Thiemann (LG Brillux Münster) hatte jeweils das beste Finish und kam mit 4:32,47 und 9:27,22 Minuten locker zu Titelehren. Wesentlich mehr zu kämpfen hatte dagegen Finn Merten (TV Wattenscheid) im 800m-Rennen, in dem er in 1:56,57 Minuten knapp vor Jari Bender (LG Brillux Münster / 1:56,65 Min.) lag. Stark war der Auftritt des lange verletzten Wattenscheiders auch im 400m-Lauf, in dem er als Zweiter seine persönliche Bestzeit von 49,15 auf 48,62 Sekunden drückte.

Bei der weiblichen Jugend U20 gefiel vor allem Ayele Gerken (LG Lemgo), die dem goldgas Talent-Team NRW angehört, mit ihren souveränen Erfolgen über 100m in 12,34 Sekunden und im Weitsprung mit 5,97m. Ebenfalls Mitglied des goldgas Talent-Team NRW ist Klara Koppe (TSG Dülmen), die über 1.500m in 4:45,39 Minuten und über 3.000m in 10:08,87 Minuten ungefährdet war.

Die für den TV Wattenscheid startende Hanna Meinikmann (früher LAV Rheine) dominierte im Kugelstoßen mit ausgezeichneten 15,29m. Die Teilnehmerin an der U20-WM in Tampere (Finnland) nahm abends noch an einer Feier ihrer Schwester in Rheine teil und reiste dann einen Tag später nach Heilbronn, wo sie im Kugelstoßen mit 15,26m Sechste wurde.

Bei der männlichen Jugend U18 war Doppelsieger Maximilian Heinrichs (TV Wattenscheid) im Sprintbereich mit Leistungen von 11,07 Sekunden über 100m und 22,09 Sekunden über 200m seiner gleichaltrigen Konkurrenz um Längen voraus. Der junge Wattenscheider war früher Fußballspieler und kickte sechs Jahre lang für die TSG Sprockhövel. Nach seinem Hallen-Titel sicherte sich Eric Klöckner (CLV Siegerland) vom goldgas Talent-Team NRW im Hochsprung mit respektablen 1,93m die Meisterschaft auch im Freien.

Joshua Fadire mehrfach im Einsatz

Joshua Fadire (TV Löhne-Bhf. / goldgas Talent-Team NRW) schwang sich im Stabhochsprung über beachtliche 4,50m und gab damit dem Dortmunder Jonas Wolf (4,30m) das Nachsehen. Seinen zweiten Titel holte er sich im Kugelstoßen mit 14,12m. Der Schützling von Karl-Heinz „Kalle“ Held ist in erster Linie Mehrkämpfer. Daher startete er noch  im Diskuswerfen (2. mit 40,41m) sowie im Hoch- und  Weitsprung, bei dem er sich mit 1,75m und 6,08m jeweils als Vierter platzieren konnte.

Ebenfalls zweimal im Wurfbereich erfolgreich war vom goldgas Talent-Team NRW Marc Gast (LG Lippe-Süd), der im Diskuswerfen 40,51m (bisherige Bestweite 40,44m) und im Speerwerfen 54,04m erreichte. „Mit meinem Sieg im Diskuswerfen hatte ich nicht gerechnet, weil ich Joshua Fadire vorher stärker eingeschätzt habe", erklärte der 1,91m-große und 86kg schwere Wurfspezialist, der bis 2013 noch Handball spielte.

Bei der weiblichen Jugend U18 konnte sich Anna Schlangenwerth (TV Gladbeck) mit Leistungen von 25,59 Sekunden über 200m, 14,53 Sekunden über 100m-Hürden und 61,70 Sekunden über 400m-Hürden dreimal in die Siegerliste eintragen. Die Athletin von Heiner Preute gab vor allem in den Hürdenläufen der Konkurrenz klar das Nachsehen.

Charlotte Haas meistert hervorragende 1,80m

Im Hochsprung beeindruckte Charlotte Haas (TV Löhne-Bhf) mit ihrer Siegerhöhe von 1,80m. Damit zählt sie in ihrer Altersklasse momentan zu den besten Nachwuchsspringerinnen im DLV. Im Weitsprung reichten ihr bescheidene 5,38m zum Erfolg.

Im Stabhochsprung stellte Siegerin Linda Grabenmeier (LAZ Soest) mit 3,60m ihre persönliche Bestleistung ein und überquerte damit zum wiederholten Mal die Norm von 3,50m für die deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock. Auch Lucy Elaine Bauschulte (LG Brillux Münster / 3,50m) und Jennifer Quiring (LAZ Soest / 3,50m) erfüllten die Rostock-Vorgabe.

Sportförderung wird im Kreis Steinfurt groß geschrieben. So überreichte der stellvertretende Landrat und Vorsitzende der Gesellschaft für gemeinnützige Zwecke, Bernhard Hembrock, Jörg Riethues, Werner Wehmschulte und Günter Kampa vom Kreis-Leichtathletik-Ausschuss Steinfurt/Tecklenburg einen Scheck in Höhe von 4.925 Euro. Dieser Betrag entspricht exakt dem Viertel der gesamten Organisationskosten.