Nur Erik Balnuweit kommt bei der Hallen-EM in Torun eine Runde weiter

Die Hallen-Europameisterschaften in Torun (Polen) standen für die westfälischen Athletinnen und Athleten unter keinem allzu guten Stern. Lediglich Hürdensprinter Erik Balnuweit (TV Wattenscheid) überstand die erste Runde. Allerdings musste der deutsche Hallenmeister im 60-Meter-Hürden-Halbfinale als Fünfter in 7,74 Sekunden auch dort Abschied nehmen. Lediglich vier Hundertstelsekunden fehlten ihm für das Finale.

Technisch war sein Lauf nicht ganz so sauber wie zwei Wochen zuvor bei seinem Titelgewinn in Dortmund. Zudem verlor er auf dem Weg zur ersten Hürde bereits wertvollen Boden, den er nicht wieder gut machen konnte. Im Interview mit dem Internetportal leichtathletik.de konnte er nach dem Lauf seine Enttäuschung nicht verbergen: „Ich wollte den Start deutlich besser machen. Das hat leider nicht geklappt. Dann wird es auf der kurzen Distanz natürlich superschwierig, wenn neben dir schon einer zwei Meter weg ist.“

Erik Balnuweit hatte vor der EM noch fleißig an seinem Start gearbeitet und zeigte sich damit sehr zufrieden. Daher kommt er zu der Schlussfolgerung: „Eigentlich hätte ich meine Aufgabe in Torun mit meiner Erfahrung besser machen können und in den Endlauf kommen müssen.“

Man kann nicht bei jedem Rennen von Bestzeit zu Bestzeit eilen. Diese Erfahrung musste Henrik Krause (LG Olympia Dortmund) in Torun machen. Der 24-jährige Maschinenbaustudent, der sich bei den DLV-Hallen-Titelkämpfen in Dortmund als 400-Meter-Überraschungssieger auf 47,03 Sekunden verbesserte, blieb auf seiner Spezialdistanz mit 47,39 Sekunden im Bereich seines Hausrekordes, doch reichte diese Leistung nicht, um eine Runde weiterzukommen.

Der Schützling von Thomas Kremer zeigte sich mit seinem ersten Auftritt auf internationaler Bühne dennoch zufrieden. „Dass ich in Torun zum ersten Mal im Nationaltrikot laufen durfte, macht mich sehr happy und stolz. Der Lauf war okay, es hätte natürlich besser laufen können. Ich war beim Einbiegen jedoch ein bisschen langsam und musste dann reagieren. Da bin ich etwas aus dem Rhythmus gekommen. Die letzten 100 Meter waren nicht ganz so stark wie in Dortmund, das war ein Problem“, befand der Länderkampf-Debütant. Mit dem Verlauf der Hallensaison, in der er sich über 400 Meter um eine Sekunde verbesserte, ist Henrik Krause vor allem im Hinblick auf den Sommer sehr zufrieden.

Jessie Maduka nur mit einem Versuch im Dreisprung

In der Dreisprung-Qualifikation leistete sich Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01) gleich zum Auftakt zwei Fehlversuche, sodass sie im dritten Durchgang auf Sicherheit springen musste. Unter diesen Vorzeichen erreichte sie lediglich 13,50 Meter. Diese Weite reichte jedoch nicht, um in die nächste Runde zu kommen.

„Im ersten Versuch war der Anlauf richtig gut. Ich bin durchgelaufen und schnell geblieben. Am Ende hat es aber nicht gepasst und ich bin übergetreten. Beim zweiten Versuch war ich dann total nervös, weil der erste ungültig war. Dann hat das auch nicht mehr gepasst. Und beim dritten Versuch ging es nur noch darum, einen Gültigen in die Grube zu bekommen. Das war dann leider auch nicht das Gelbe vom Ei", erklärte die Deutsche Vizemeisterin im Dreisprung. Im Hinblick auf die Freilaufsaison möchte sie in den kommenden Wochen ihren Anlauf perfektionieren. Ihr großes Ziel ist eine Weite über 14 Metern.

Yasmin Kwadwo mit Fehlstart über 60 Meter

Völlig verzweifelt war nach dem zweiten 60-Meter-Vorlauf Yasmin Kwadwo. Die 30-jährige Paderbornerin schoss sechs Tausendstelsekunden zu früh aus den Blöcken: Damit wurde sie disqualifiziert. Die Dritte der deutschen Hallenmeisterschaften konnte ihr Pech nicht glauben und ließ sich daher die entsprechenden Werte von den Kampfrichtern zeigen. Die Unparteiischen blieb jedoch bei ihrer Entscheidung. „Zwar habe ich gesehen, dass auf der Anzeigetafel drei Namen rot markiert waren, aber ich habe absolut nicht mit meiner Disqualifikation gerechnet. Ich habe den Start richtig gut getroffen, daher ist es superärgerlich für mich", meinte Yasmin Kwadwo.

Der erste Tag bei den Hallen-Europameisterschaften in Torun endete für Marius Probst bereits mit einer Enttäuschung. Der 25-jährige Mittelstreckler des TV Wattenscheid kam über 1.500 Meter als Vorlauf-Siebter in 3:44,63 Minuten nicht in die nächste Runde (wir berichteten).

Der Dortmunder Mohamed Mohumed hatte die Reise nach Torun bereits im Vorfeld abgesagt, weil er sich nach einem krankheitsbedingten Trainingsausfall zum Jahreswechsel zwei 3.000 Meter-Rennen (Vor- und Endlauf) noch nicht zutraute.

Brenda Cataria-Byll mit mutiger Vorstellung in der 4x400-Meter-Staffel

In der abschließenden 4x400-Meter-Staffel der Frauen absolvierte Brenda Cataria-Byll, auf Position drei laufend, ein recht mutiges Rennen und lag zwischenzeitlich sogar auf Platz zwei. Allerdings konnte die Viertelmeilerin der LG Olympia Dortmund das hohe Tempo nicht halten, sodass sie den Staffelstab auf Position sechs an Schlussläuferin Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß übergab. Die Oldenburgerin konnte jedoch keinen Boden wettmachen, sodass das DLV- Quartett nach 3:31,47 Minuten auf Platz sechs ins Ziel lief. „Brenda ist noch zu ungestüm angelaufen und musste dafür Lehrgeld zahlen. Sie muss noch lernen, gegen die internationale Konkurrenz kontrollierter zu laufen. Ich bin aber froh, dass sie nicht taktiert, sondern alles gibt. Ihr Mut in Torun hat mir gefallen,“ kommentierte ihr Trainer Thomas Kremer