NRW-Titelkämpfe: Stabhochspringerin Katharina Bauer meistert 4,50 Meter

Viele Athletinnen und Athleten nutzten die NRW-Hallenmeisterschaften als Probelauf für die in zwei Wochen an gleicher Stelle stattfindenden deutschen Hallenmeisterschaften. Sehr zufrieden mit ihrem Abschlusstest zeigte sich vor allem Katharina Bauer (Bayer Leverkusen), die sich im Stabhochsprung über respektable 4,50 m schwang und damit sicher den Titel vor ihrer Teamkollegin Pia Möllers (4,15 m) gewann.

„Ich habe mich vor allem gefreut, dass ich die Höhen von 4,30 m und 4,50 m jeweils im ersten Versuch gemeistert habe. Dabei habe ich bewusst die 4,40 m ausgelassen", betonte die Hallen-DM-Zweite von 2015.

Nachdem die 27-jährige Leverkusenerin, für die das Jahr 2017 wegen einer schweren Handverletzung nur ein Übergangsjahr war, die 4,50 m sicher gemeistert hatte, ließ sie die Höhe 4,61 m, die für sie eine neue persönliche Hallenbestleistung bedeutet hätte, auflegen. Allerdings scheiterte sie daran dreimal knapp. „Die Höhe war da, nur habe ich den Anlauf um einen Schritt unterlaufen", erklärte die Athletin von Leszek Klima. Und sie fügte hinzu: „Ich fühle mich zurzeit in der Form meines Lebens. Für die deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund bin ich gut gerüstet. Hinzu kommt, dass in diesem Winter bereits zweimal auf der Anlage in der Helmut-Körnig-Halle gesprungen bin.“

Einen erfreulichen Doppelerfolg feierte Monika Zapalska (TV Wattenscheid). 24 Stunden nach ihrem Sieg über 60-Meter-Hürden in 8,42 Sekunden sicherte sich die 23-jährige Wattenscheiderin auch den Titel über 60 Meter flach in 7,53 Sekunden. Bereits im 60-Meter-Vorlauf war sie mit 7,58 Sekunden die Schnellste gewesen. Vor einem Jahr rannte die Athletin von Slawomir Filipowski zum gleichen Zeitpunkt in Leverkusen bereits 7,49 Sekunden über 60 Meter flach.

Einen Tag nach ihrem Dreisprung-Titel (12,53 m) war Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) auch im Weitsprung erfolgreich. Mit 6,12 m lag sie vor Laura Voß (LT DSHS Köln, 6,08 m) und Tabea Christ (SC Preußen Münster, 5,93 m). „Meine Weiten gehen in Ordnung, denn ich arbeite seit September letzten Jahres im Polizeidienst, und da kann ich nicht mehr so viel trainieren wie früher", erläuterte die 27-jährige Weitenjägerin, die nicht allzu lange in der Halle blieb, denn sie musste am Abend zur Nachtschicht. Das Bemerkenswerte: Im Dreisprung gewann sie ihren sechsten Titel in Folge.

Im 60-Meter-Sprint der Männer steigerte sich Noel Thorwesten (LC Paderborn) von 6,80 auf 6,75 Sekunden und ließ damit den beiden Wattenscheidern Martin Brieger (6,78 Sek.) und Kevin Ugo (6,80 Sek.) keine Chance. „Gegenüber meinen letzten Rennen war  dieser Lauf schon deutlich besser. Allerdings war er noch nicht perfekt, sodass ich im Hinblick auf die Deutschen Hallenmeisterschaften noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten für mich sehe", sagte der 19-jährige Paderborner, der im Vorjahr noch in der Jugendklasse startete.

Im Weitsprung fehlte Westfalenmeister Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) wegen Rückenproblemen. So war der Weg frei für Marcel Kirstges (Bayer Leverkusen), der 7,49 m erreichte und damit deutlich vor Leo Matthis Wilhelm (Preußen Münster, 7,26m) und Alyn Camara (ASV Köln, 7,21 m) lag. „Durch meinen Wohnort- und Trainerwechsel muss ich mich erst einmal neu orientieren. Für mich kam es heute nicht auf den Titel an. Wesentlich wichtiger war für mich, dass ich auf dem letzten Drücker die Norm von 7,40 m für die deutschen Hallenmeisterschaften übertroffen habe", sagte der gebürtige Düsseldorfer, der zum Jahresende vom LAZ Saar 05 zum TSV Bayer Leverkusen wechselte und dort bei Hans-Jörg Thomaskamp trainiert. Interessant ist, dass Marcel Kirstges in diesem Winter kurzfristig einen Ausflug ins Lager der Bobfahrer unternahm und dort im Viererbob eine halbe Saison mitfuhr.

Das Kugelstoßen der Männer war eine klare Angelegenheit für Jan Josef Jauschede (Bayer Leverkusen), der seine Jahresbestweite von 17,96 auf 18,17 m steigerte und damit dem Wattenscheider Christoher Koch (16,37 m) keine Chance ließ.

Luis Vieweg mit Beuger-Problemen

Eine Woche nach seinem überraschenden Erfolg bei den westfälischen U20-Meisterschaften in Bielefeld hatte Luis Vieweg (LG Kindelsberg Kreuztal) Probleme mit seinem linken Beuger. Trotz dieses Handikaps erreichte er mit 7,92 exakt dieselbe Zeit wie der Gladbecker Hendrik Vogler, sodass beide auf Platz eins gesetzt wurden.

Ein starkes Rennen absolvierte Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) im 3.000-Meter-Lauf der männlichen Jugend U20. Unterstützt von seinem Teamkollegen Elias Schreml, der tags zuvor die 800 m gewonnen hatte, erreichte er als souveräner 3.000-Meter-Sieger hervorragende 8:24,28 Minuten. Der Schützling von Pierre Ayadi ist bisher lediglich im Freien mit 8:23,14 Minuten einmal schneller gewesen.

Einen Tag nach seinem zweiten Platz über 60-Meter-Hürden kam Maximilian Kluth (ART Düsseldorf) im Kugelstoßenmit 15,07 m zu Titelehren. Da ihm in Minden keine Leichtathletik-Halle zur Verfügung steht, bestritt Maximilian Busse (SV Minden) ohne ein spezielles Weitsprung -Training den Wettkampf. Dennoch gewann der frühere Handballer den Weitsprung-Titel mit beachtlichen 7,26 m.

Jugendliche Beauty Somuah genauso schnell wie Monika Zapalska

Genau so schnell wie Frauen-Siegerin Monika Zapalska war im 60-Meter-Sprint der weiblichen Jugend U18 Beauty  Somuah (ASV Köln), die in 7,53 Sekunden deutlich vor ihrer Teamkollegin Cynthia Kwofie (7,70 Sek.) durchs Ziel fegte. „Da hat heute alles gepasst", freute sich die hoffnungsvolle Nachwuchssprinterin, die bei den Nordrhein-Meisterschaften mit 7,51 Sekunden sogar noch ein wenig schneller war. Die frühere Tänzerin, die im Freien eine 100 Meter-Bestzeit von 11,79 Sekunden hat, ist im vergangenen Jahr noch für die DJK Rasensport Aachen Brand gestartet.

Die von André Pollmächer betreute Lea Kruse (Schalke 04) kam in der Klasse U18 zu einem sicheren Erfolg über 800 m (2:17,54 min) und 1.500 m (4:32,12 min). Dabei hatte man nicht den Eindruck, dass sie an ihre Leistungsgrenzen ging.