Dimitri Bascou rangiert zurzeit mit 13,55 Sekunden an 15. Stelle der europäischen Saison-Bestenliste. Das ist für den 29-Jährigen nicht standesgemäß, steht sein Hausrekord doch bei 13,05 Sekunden. Nach einer Verletzungspause möchte der Franzose nun wieder internationales Niveau erreichen. Es ist davon auszugehen, dass er am Sonntag in Bottrop zumindest die für eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in London geforderten 13,48 Sekunden knacken wird. Von der Papierform her ist Alexander John (SC DHfK Leipzig) sein härtester Konkurrent. Dessen Jahresbestzeit steht bei 13,58 Sekunden. Bei den Frauen ist die österreichische Hürdensprinterin Beate Schrott angekündigt. Der Hausrekord der EM-Dritten und Olympia-Finalistin von 2012 steht bei pfeilschnellen 12,82 Sekunden.
Kim Collins auf Abschiedstour
Im vergangenen Jahr war Kim Collins der gefeierte Star der NRW-Gala Bottrop. Der 41-Jährige von der Karibikinsel St. Kitts und Nevis stellte damals in 9,93 Sekunden nicht nur einen neuen 100-Meter-Stadionrekord auf, sondern auch einen Weltrekord für seine Altersklasse. Nunmehr ist der Weltmeister von 2003 auf Abschiedstour. Am Ende der Saison möchte er seine Spikes an den Nagel hängen.
Mit im Rennen befindet sich Ryan Shields (Jamaika), dessen Saisonrekord bei 10,16 Sekunden steht. Die deutschen Farben vertreten der frisch gekürte deutsche U23-Meister Daniel Hoffmann (TSV Bayer 04 Leverkusen), Peter Emelieze (ASV Köln) sowie Maximilian Ruth und Robin Erewa (beide TV Wattenscheid 01), der einst die Grundlagen der Leichtathletik in Bottrop erlernte. Auf der Stadionrunde messen sich Soufiane Bouhada (Algerien; 46,03 s) und Thomas Schneider (TSV Bayer 04 Leverkusen).
Mateusz Przybylko peilt Hausrekord an
Die Algerier Miloud Rahmani und Saber Boukemouche greifen über 400 Meter Hürden die 50-Sekunden-Schallmauer an. Bei den Frauen gibt Djamila Böhm (ART Düsseldorf) eine Kostprobe ihres Könnens.Vier Tage nach seinem 2,30-Meter-Sprung in Ramstein versucht sich Hochspringer Mateusz Przybylko am neuen Hausrekord. Herausragender Hammerwerfer ist Mahmoud Hassa (Ägypten; 74,0 m).Die mit 14,51 Meter notierte Liuba Zaldivar (Kuba) rückt den Dreisprung in den Fokus.Tatjana Pinto (LC Paderborn) nutzt das Event, das erneut als Kombination aus NRW-Meisterschaften und Meeting ausgetragen wird, knapp drei Wochen nach ihren ausbaufähigen 11,71 Sekunden in Marseille zu einem Formtest über 100 Meter.
Hochkarätig besetzt ist der 1.500-Meter-Lauf, bei dem sich Marius Probst (TV Wattenscheid 01) der WM-Norm von 3:36,00 Minuten annähern könnte. Im illustren Feld befinden sich auch Andreas Lange (LG Braunschweig), 800-Meter-Spezialist Abraham Rotich (Bahrain) und der Pole Grzegorz Kalinowski.
Für Lars Hamann (Dresdner SC) dürfte der bei 80,41 Meter angesiedelte Speerwurf-Stadionrekord kein Problem sein, immerhin hat der 28-Jährige mit 86,71 Meter bereits die WM-Norm erfüllt. Aber damit ist er zurzeit in Deutschland nur Vierter, seine WM-Nominierung also nicht sicher. „Vielleicht schafft er es ja, hier seine Bestweite nochmals zu steigern“, sagt Dirk Lewald vom in Kooperation mit dem LV Nordrhein ausrichtenden LC Adler Bottrop. Mit Bernhard Seifert (SC Potsdam; 81,10 m) und Bartosz Osewski (Polen; 80,22 m) sind weitere 80-Meter-Werfer am Start.