Die Mädchen aus den Landesverbänden FLVW und LVN konnten sich bei diesem traditionellen Ländervergleich wesentlich besser in Szene setzen als die Jungen. So kämpften sie fast auf Augenhöhe mit dem Gastgeber, der acht Siege, davon fünf Doppelerfolge, errang. Die NRW-Mädchen konnten ihnen mit sieben Erfolgen und sechs zweiten Plätzen nahezu das Wasser reichen.
Anders sah dagegen die Situation bei den Jungen aus. 13 niederländischen Siegen stand lediglich ein NRW-Erfolg (vier zweite Plätze) gegenüber. Das dritte teilnehmende Team aus der Region Nord-Holland kam mit 90 Zählern auf den dritten Rang.
„Die Niederländer sind in der Altersgruppe U16 im athletischen und koordinativen Bereich deutlich besser als wir ausgebildet. Daher geht das Ergebnis in Ordnung. Unübersehbar waren bei uns die Schwächen im Lauf-Sprint-Bereich", kommentierte Winfried Vonstein.
Trotz der eindeutigen Niederlage bezeichnet der NRW-Mannschaftsleiter den Ländervergleich als wichtiges Mannschaftserlebnis für die NRW-Auswahl. „Zudem haben viele unserer Jungen und Mädchen erste internationale Erfahrungen gesammelt, von denen sie in Zukunft profitieren können“, befand Winfried Vonstein.
Charlotte Denecke erzielte die beste Leistung
Die beste Leistung erzielte bei den Mädchen Charlotte Denecke (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die das Hammerwerfen mit starken 46,10 m gewann und damit 1,24 m über ihrer persönlichen Bestweite blieb. Über 300 m-Hürden gefiel die deutsche U16-Meisterin Anastasia Vogel (TV Wattenscheid) als Siegerin mit 45,58 Sekunden. Recht erfreulich war auch die Vorstellung von Jule Mühlenhof (LG Lippe-Süd), die sich als Siegerin im Stabhochsprung über 3,40 m schwang und damit ihre persönliche Bestleistung einstellte.
Im Weitsprung konnten die beiden Wattenscheiderinnen Leonie Cruse und Shanice Meister mit 11,47 m beziehungsweise 11,12 m einen erfreulichen Doppelsieg feiern.
Der einzige NRW-Erfolg bei den Jungen ging auf das Konto von Akhidue Esosa (Team Voreifel), der den Dreisprung mit 12,90 m gewann und damit seine persönliche Bestweite nur um fünf Zentimeter verfehlte.
Im Stabhochsprung schwang sich Jonas Wolf (LG Olympia Dortmund) über 4,35 m und steigerte sich damit um 15 Zentimeter. Gleichzeitig stellte der glänzend aufgelegte Schützling von Kai Atzbacher die deutsche Jahresbestleistung in der Klasse U16 ein. Sein Teamkollege Johannes Szukalla belegte mit 3,40 m den vierten Rang.
Schwierigkeiten hatten die niederländischen Organisatoren mit dem Zeitplan, der zum Schluss um anderthalb Stunden überzogen wurde. Ein Engpass ergab sich vor allem im Call-Room mit Wartezeiten von teilweise über einer Stunde. Dies führte u.a. dazu, dass die deutsche U16-Meisterin Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) dort kollabierte und anschließend nicht mehr zum Diskuswerfen antreten konnte. "Dieses vorzeitige Ausscheiden von Pia hat nicht zu unserer Niederlage führt, aber es hätte nicht sein dürfen“, unterstrich Winfried Vonstein.