Niederlande gewinnen U16-Ländervergleich

Auch mit vereinten Kräften waren die niederländischen Leichtathleten nicht zu bezwingen. Erstmalig bildete der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) beim traditionellen U16-Vergleichskampf in Gladbeck zusammen mit dem Nachwuchs des LV Nordrhein ein gemeinsames Team. Trotz dieser Verstärkung mussten die Gastgeber bei der 41. Auflage dieser Internationalen Jugend-Begegnung mit 135:186 Punkten wieder eine Niederlage einstecken.

Lediglich 2004 in Werther hatten die Westfalen einmal vorn gelegen.„Ihr habt hervorragend gekämpft, sodass wir heute viele starke Leistungen gesehen haben,“ lobte NRW-Leistungssportmanager, Winfried Vonstein, den vorbildlichen Einsatz des NRW-Teams. 

Dass die Gäste auch dieses Mal wieder die Oberhand behielten, kommt für Winfried Vorstein nicht überraschend: „Die Mädchen und Jungen aus den Niederlanden verfügen durch ihre frühzeitig einsetzende Förderung über eine deutlich bessere Athletik und Schnelligkeit. Bei uns wird dagegen viel zu früh disziplinspezifisch trainiert.“

Eifrigster Punktesammler bei der männlichen Jugend U16 war bei idealen Wettkampfbedingungen der glänzend aufgelegte David Schepp.  Der 15-jährige Nachwuchsathlet der TSG Dülmen verbesserte sich bei seinem Hochsprung-Erfolg mit 1,97m um einen Zentimeter. Als er anschließend die Höhe von zwei Metern auflegen ließ, war für ihn die Luft raus. Topfit war der Dülmener jedoch kurze Zeit später  wieder in den Würfen, in denen er mit Resultaten von 51,95m  im Diskuswerfen (bisher 51,75mn) und 55,93m  im Speerwerfen (bisher 53,50m) jeweils persönliche Bestweiten erzielte.

Der 1,91m-große und nur 75kg-schwere Nachwuchsathlet möchte sich aufgrund seiner Vielseitigkeit noch nicht spezialisieren. Experten sehen in ihm aber in erster Linie einen Werfer. Der Zehntklässler, der bis vor fünfeinhalb Jahren noch Fußball spielte, glänzte zuletzt bei den deutschen Jugend-Mehrkampfmeisterschaften mit seinem zweiten Rang im Neunkampf mit 5479 Punkten.

Recht gut aufgelegt war zum Saisonausklang auch Theo Bürgin (TV Wattenscheid), der als Zweiter im 100m-Sprint mit ausgezeichneten 11,66 Sekunden (bisher 11,77 Sek.) so schnell wie nie zuvor war.  Darüber hinaus überbot er als Dritter im Weitsprung mit respektablen 6,04m erstmalig die Sechs-Meter-Marke und hatte einen entscheidenden Anteil am Sieg des NRW-Teams in der abschließenden 4x100m-Staffel in starken 44,62 Sekunden. Sieger des Weitsprungs wurde der Düsseldorfer Oscar Gruße mit 6,38m. Auch seine zweitbeste Weite von 6,37m hätte noch zu Sieg gereicht.

Auf einem recht hohen Niveau stand  der Stabhochsprung der männlichen Jugend U 16, den der Niederländer Benjamin Coolen mir exakt vier Metern gewann. Den zweiten Platz teilten sich Marnix Kolkman (Niederlande) und Aaron Thieß (LC Soldbad Ravensberg) mit jeweils 3,90m. Der ostwestfälische Höhenjäger, der von Otto Puhlmann betreut  wird, stellte bei seiner viel versprechenden Vorstellung seine persönliche Bestleistung ein.

Stabhochspringerinnen ragten bei der weiblichen Jugend  U16 heraus

Bei der weiblichen Jugend U16 glänzten vor allem die von Karsten Bober betreuten Athletinnen Jennifer Quiring (3,30m), Lukka Franke (3,20m) und Verena Braun (3,10m), denen ein viel beachteter Dreifacherfolg gelang. 

Die beste Einzelleistung erzielte  Amelie Braun (CLV  Siegerland), die 80m-Hürden in ausgezeichneten 11,61 Sekunden lief und damit sicher vor der Aachenerin Beauty Somuah (11,87 Sek.) lag.  „Dabei war mein Lauf gar nicht optimal, denn ich hatte Probleme an der letzten Hürde. Sonst hätte ich wahrscheinlich meine Bestzeit von 11,53 Sekunden unterboten,“ vermutete Amelie Braun. 

Im Weitsprung verfehlte die überlegene Siegerin Lilian Tösmann (LG Olympia Dortmund) mit starken 5,51m ihre persönliche Bestweite nur um einen Zentimeter. Im Hochsprung gelang  Lena Metzler (LC Adler Bottrop, 1. mit 1,69m)  zum Saisonausklang ein erfreulicher Höhenflug. Bis zum Anschlag lief Branda Cataria-Byll (CLV Siegerland) über 300m. Ihr Einsatz lohnte sich, denn ihre 40,98 Sekunden, mit denen sie Platz zwei belegte, bedeuten für sie eine neue persönliche Bestleistung.

Bei der abschließenden Siegerehrung ab es viel Lob von den Gästen aus den Niederlanden. „Dieser Ländervergleich muss auf jeden Fall weiter geführt werden. Gladbeck war ein hervorragender Gastgeber,“ erklärte Wim van den Krogt vom niederländischen Leichtathletik-Förderverein „Vrienden van de K.N.A.U.“