Niederlage gegen die Niederländer hält sich in Enschede in Grenzen

Die Niederlage fiel beim traditionellen U16-Länderkampf Niederlande gegen NRW am vergangenen Samstag in Enschede nicht ganz so deutlich aus wie in den Vorjahren. In vielen Disziplinen lief es für das NRW-Team deutlich besser als bei den letzten Auflagen. Eine Atheltin machte dabei besonders auf sich aufmerksam.

Insbesondere die Jungen überraschten am Ende mit der knappen Niederlage von 138:130 Punkten. Die Mädchen aus NRW mussten dagegen mit 145:126 Punkten die große Überlegenheit der Oranje-Hemden neidlos anerkennen. NRW-Leistungssportkoordinator Winfried Vonstein war sich in seiner Beurteilung einig mit FLVW-Jugendwartin Lara Dietz: „Wir haben eine Reihe von wirklich sehr guten Leistungen, zum Teil auch Bestleistungen in unserem Team erleben können, konnten aber leider eine Reihe von zuletzt auch noch kurzfristigen Ausfällen, insbesondere bei den Mädchen, nicht ausgleichen, sodass wir letztlich keine Chance hatten, den Vergleich zu gewinnen.“

Für Winfried Vonstein war die Begegnung jedoch wichtiger als das Ergebnis: „Der Länderkampf war einmal mehr eine tolle Gelegenheit für die jungen Athletinnen und Athleten, eine Idee davon zu bekommen, was es bedeutet, sich im internationalen Vergleich zu messen“.

Ein würdiger Rahmen

Die örtlichen Organisatoren in Enschede hatten sich alle Mühe gegeben, diesem Ländervergleich einen würdigen Rahmen zu verleihen, inklusive eines umfangreichen Buffets („International Sports Dinner“). Dazu gehörte auch der offizielle Einmarsch der drei Mannschaften der Niederlande, der Region Oost und dem Team Nordrhein-Westfalen mit dem Abspielen der beiden Nationalhymnen durch die örtliche Polizeikapelle und der durchgehenden Kommentierung des Stadionsprechers in englischer Sprache.

NRW-Fahnenträger waren in diesem Jahr die Gewinner der Münsteraner Stadtrally, die am Vorabend Teil des Teambuildings in der Münsteraner Jugendherberge am Aasee war. Hier gab es schon ein großes Hallo beim Treffen der Athletinnen und Athleten aus ganz NRW. Von FLVW-Jugendwartin Lara Dietz und NRW-Hochsprungtrainer Tim Husel wurde der Song „Best of NRW“ eingestimmt und auch schon einmal die Nationalhymne geprobt. Der tolle Teamgeist zeigte sich dann auch am Folgetag, wo die Jugendlichen immer wieder ihr NRW-Team bei den verschiedenen Disziplinen anfeuerten.

Jeweils sieben Erfolge bei den Jungen und bei den Mädchen

Die NRW-Auswahl war bei den Jungen siebenmal erfolgreich. Rodi Amin Issa (USC Bochum) setzte über 100 Meter bei einem leichten Gegenwind von 0,4m/s in erfreulichen 11,53 Sekunden vor einer starken niederländischen Übermacht durch. Noah Braida (TV Wattenscheid) ließ über 100m-Hürden in starken 13,39 Sekunden keinen Zweifel an seiner großen Überlegenheit aufkommen. Im 1500m-Hindernislauf hatte Tom Clemens (SSF Bonn) in 4:37,58 Minuten einen komfortabel Vorsprung vor der nachfolgenden Konkurrenz. Im Hochsprung meisterte Elias Connor Dickel (LG Wittgenstein) als Sieger respektable 1,90m und entschied damit den Wettbewerb vor dem höhengleichen Dortmunder Louis Robertz (LG Olympia Dortmund) für sich. Die weiteren NRW-Erfolge gab es durch Hendrik Hohmann (Stabhochsprung, 4,00 m, USC Bochum), Jan Wiese (Weitsprung, 6,45 m, LG Ahlen) und die 4x100-m-Staffel mit Leif Deinet , Noah Braida , Mark Petruschka und 100m-Sieger Rodi Amin Issa in 43,60 Sekunden.

Auch die NRW-Mädchen konnten sich sich siebenmal in die Siegerliste eintragen: Im 80m-Hürdenlauf löste Leni Otte (SV Teuto Riesenbeck) ihre Aufgabe souverän in hervorragenden 11,87 Sekunden. Im 1.500m-Hindernislauf gab es einen erfreulichen Doppelerfolg durch Finja Berenbrinker (TSV 1887 Schloß Neuhaus, 5:23,15 Min.), und Lea Lefering (LG Coesfeld, 5:25,86 Min.). Die deutsche U16-Meisterin Julia Küppers ( TV Angermund) unterstrich ihre Klasse als Hochsprung-Siegerin mit 1,76m, und Nele Frisch (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) verließ im Hammerwerfen mit ausgezeichneten 59,41m als überlegene Siegerin den Ring.

Weitere NRW-Erfolge notierte man bei den Mädchen durch Marla Matthiesen (Stabhochsprung, 3,15 m, LG Brillux Münster), Edda Koch (Dreisprung, 10,84 m, TV Wattenscheid) und die 4x80m-Staffel mit Leni Otte Felina-Malin Fiener, Luisa Manegold und Ida Schwering in 38,29 Sekunden.

Staffeltraining zahlt sich aus

Besonders erfreulich war auch das Abschneiden der vier NRW-Staffeln, die noch nie in diesen Zusammensetzungen gelaufen waren und trotzdem jeweils die Plätze eins und drei belegen konnten. Hier hat sich das zusätzliche Staffeltraining in der Vorwoche im Kamener Jahnstadion deutlich ausgezahlt.

Als beste Leistungen im NRW-Team wurden Nele Frisch bei den Mädchen mit 59,41 m im Hammerwurf und Elias Connor Dickel bei den Jungen mit 1,90 m im Hochsprung ausgezeichnet. Diese erhielten vor der Siegerehrung der Mannschaften zusammen mit den besten niederländischen Athleten einen Ehrenpokal für ihre hervorragenden Leistungen.

Bei der folgenden Siegerehrung gab es dann für jedes Teammitglied eine Silbermedaille und abschließende Dankesworte der niederländischen Förderinitiative „Nederlandse Vrienden van de Atletiek“. Deren Vertreter zeigten sich begeistert über die erzielten Leistungen und über die gelungene Durchführung des 44. Vergleichswettkampfs.

Vorbildliches Verhalten von Ida Lefering

Zum Abschluss rief Winfried Vonstein noch einmal das gesamte NRW-Team in einen Kreis zusammen und bedankte sich bei allen Jugendlichen - insbesondere bei einer Athletin: „Den Pokal, den das Team für den zweiten Platz bekommen hat, haben wir traditionsgemäß an ein Teammitglied weitergegeben. Nachdem wir in Folge eines krankheitsbedingten Ausfalls am Tag vor dem Länderkampf über 1500m- Hindernis bei den Mädchen nur noch eine Athletin aufbieten konnten, hatte sich Ida Lefering gemeldet und angeboten, von den 800 Metern auf die Hindernisstrecke zu wechseln, um wenigstens einen Punkt für die Mannschaft zu retten,“ lobte Vonstein den vorbildlichen Einsatz der Coesfelderin. Es wurde nicht nur ein Punkt, sondern Ida Lefering sicherte mit einem couragierten Lauf als Zweite fünf Punkte und damit einen Doppelsieg für die NRW-Auswahl. Für diesen besonderen Einsatz durfte sie den Team-Pokal mit nach Hause nehmen.