#NichtOhneMeineMädels

In die Offensive wollen die Verantwortlichen für Frauen- und Mädchenfußball gehen. In den Verbänden, Vereinen und virtuell. Wie, das diskutierten die Vertreterinnen der Landesverbände auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ende Februar bei der Jahrestagung in Frankfurt.

Die „Offensive für den Frauen- und Mädchenfußball“ ist ein langfristiger Strategieplan vom Spitzenfußball bis zum Breitenfußball mit dem Ziel, die Teilhabe von Frauen und Mädchen am Fußball zu steigern. Teil der Offensive sind bewährte Projekte wie der „Tag des Mädchenfußballs“ (TdM). Insgesamt 300 davon wurden im vergangenen Jahr durchgeführt. Und 2018 sollen es noch mehr werden. Um weitere Anreize zu schaffen, erhalten Vereine, die erstmalig eine Mädchenmannschaft gründen einen Sonderbonus.

Lob gab es auch für das Pilotprojekt „Junior Coach Girls Only“ im SportCentrum Kamen•Kaiserau. Binnen kürzester Zeit war das Angebot des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) ausgebucht (siehe auch WestfalenSport-Ausgabe 1/2018). Wegen der großen Nachfrage wird es mit Sicherheit eine weitere Auflage geben.

Die Bedeutung der Sozialen Medien wächst. Der DFB plant auf verschiedenen Kanälen die unterschiedlichen Zielgruppen anzusprechen und für den Mädchenfußball zu begeistern. #NichtOhneMeineMädels ist der Hashtag, der die Mädchen bei Twitter zum Austausch über „ihren“ Fußball animieren soll.

In Workshops diskutierten die Teilnehmerinnen in kleinerer Runde mit den hauptamtlichen Akteuren des DFB über die vorgestellten Ideen und Lösungsansätze. Dazu gehören auch alternative Spielformen als Antwort auf die sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Vorgestellt wurden Konzepte aus europäischen Nachbarländern. Im belgischen Fußballverband werden Jugendspiele in vier Spielvierteln statt zwei Halbzeiten gespielt. Nach jedem Viertel wird das komplette Team ausgewechselt. So erhält jedes Kind mindestens 50 Prozent Einsatzzeit in einem Spiel.

Die Vorsitzende der Kommission Frauenfußball und FLVW-Vizepräsidentin Breitensport und Verbandsentwicklung Marianne Finke-Holtz – selbst noch im Ü35-Wettbewerb der Frauen am Ball - zieht ein positives Fazit: „Wir haben intensiv diskutiert und – wie ich finde – gute Lösungen gefunden. Jetzt hoffe ich mit dem Blick durch die westfälische Brille, dass sich unsere Vereine für die neue eingleisige 2. Frauen-Bundesliga qualifizieren. Dann wird es in unserem Landesverband sicher einen weiteren Schub geben“.