„Für meinen ersten Wettkampf in diesem Winter bin ich damit vollauf zufrieden. Für mich ist diese Zeit ein Beleg dafür, dass das Training unter der Regie von Slawomir Filipowski bei mit gut angeschlagen hat. Auch das gemeinsame Training mit Tatjana Pinto bringt mich weiter nach vorn. Erfreulich ist auch, dass ich bisher verletzungsfrei geblieben bin. Schade war für mich heute lediglich, dass mir die entsprechende Konkurrenz fehlte", erklärte die angehende Fitness-Trainerin, die bei den vergangenen deutschen Meisterschaften in Braunschweig im Hürdensprint zum dritten Mal Bronze in Folge gewann. Ihren nächsten Start plant die 27-Jährige am 1. Februar beim Internationalen Meeting in Erfurt.
Trotz seines Titelgewinns mit 7,25 Meter zeigte sich der Deutsche U23-Meister, Luka Herden (LG Brillux Münster), mit seinem Auftritt im Weitsprung nicht zufrieden: „Meine erklärten Ziele waren heute eine Weite über 7,40 Meter und die Qualifikation für die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig. Beides habe ich leider nicht geschafft“. Tags zuvor war der 22-jährige Medizinstudent als Zweiter über 60 Meter mit 6,77 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestzeit gesprintet. „Mein Problem ist zurzeit“, so Luka Herden, „dass ich meine verbesserte Geschwindigkeit nicht richtig in eine entsprechende Weite umsetzen kann. Im Sprint habe ich mich für Leipzig schon qualifiziert. Nun werden ich alles daran setzen, auch im Weitsprung die Qualifikationsnorm für die Hallen-DM zu schaffen“.
Ein recht kontrolliertes Rennen absolvierte Marco Giese im 3.000-Meter-Lauf der Männer. Die letzten 1.000 Meter legte der Schützling von Egon Bröcher in bemerkenswerten 2:44 Minuten zurück, sodass ihm niemand mehr folgen konnte. In 8:33,71 Minuten hatte er im Ziel einen komfortablen Vorsprung vor Silas Zahlten (LG Brillux Münster / 8:46,90 Min.), der in dem gemeinsamen Lauf die Jugendwertung gewann, und Lutz Holste (LG Dorsten / 8:51,87 Min.).
Einen tollen Sololauf absolvierte auch Kiara Nahen (LC Paderborn), die bei den Frauen über 3.000 Meter in erfreulichen 9:35,78 Minuten ungefährdet war. Im Stabhochsprung der Frauen ließ Anne Berger keine Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen und holte sich den Titel mit 3,90 Meter vor den beiden Dortmunderinnen Zoe Jakob (3,80 Meter) und Lea Laux (3,50 Meter).
Anna Malia Hense mit ausgezeichneten 54,14 Sekunden über 400 Meter
Wegen einer Erkältung, die sie zu Beginn des Jahres erwischte, musste die Jugendliche Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund) ihren Einstand in die Hallensaison auf die westfälischen Hallenmeisterschaften verschieben. Die U20-Staffel-Europameisterin beeindruckte in der Klasse U20 als souveräne 400-Meter-Siegerin mit 54,14 Sekunden.
Trainer Thomas Kremer hatte schnell nachgeschlagen: „Damit hat Anna Malia eine neue Hallenbestzeit aufgestellt. Und es ist ihre zweitbeste Leistung insgesamt. Lediglich vor zwei Jahren war sie im Freien mit 53,64 Sekunden schon einmal schneller gelaufen. Einen besseren Hallenauftakt hätte sie sich nicht wünschen können. Bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Sindelfingen wird sie ihre Titelchance über 400-Meter auf jeden Fall wahrnehmen.“
Anna Malia Hense freut sich schon auf die kommenden Rennen: „Da ich heute relativ zügig angegangen bin, waren die letzten Meter für mich ganz schön hart. Da fehlte mir ein wenig die Konkurrenz. Das wird sich in Zukunft sicherlich ändern.“ Ihre Teamkollegin Brenda Cataria-Byll musste sich bei den Frauen als 400-Meter-Siegerin mit der Zeit von 56,28 Sekunden begnügen. Thomas Kremer: „Brenda hat 2021 krankheitsbedingt acht Wochen aussetzen müssen und ist daher auch verspätet ins Wintertraining eingestiegen. Daher befindet sie sich noch im Aufbau-Training, und man darf zurzeit nicht allzu viel von ihr erwarten. Es sind für sie noch einige Wettkämpfe in diesem Winter geplant, aber alles geht für sie in Richtung Sommersaison, wo sie sich für die Europameisterschaften in München qualifizieren möchte.“
Noah Braida stark verbessert
Zwei Titel und zwei persönliche Bestzeiten. Das Jahr hätte für Noah Braida (TV Wattenscheid) nicht besser beginnen können. Über 60-Meter-Hürden erreichte der Schützling von Frank Bartschat im Finale ausgezeichnete 8,10 Sekunden und blieb damit als neuer Titelträger deutlich unter seiner bisherigen Bestzeit von 8,49 Sekunden. Seine vielversprechende Form unterstrich der 17-Jährige auch im 60-Meter-Flachsprint, in dem er mit hervorragenden 6,99 Sekunden ebenfalls so schnell wie nie zuvor war und damit Eric Irmler (LAC Veltins Hochsauerland / 7,10 Sek.) und Mateusz Lewandowski (TV Wattenscheid / 7,14 Sek.) das Nachsehen gab.
Noah Braidas Leistungssprünge kommen nicht von ungefähr, denn er bekommt seit einigen Wochen wertvolle Tipps nicht nur von seinem Trainer Frank Bartschat, sondern auch von der früheren WM-Dritten Pamela Dutkiewicz, die sich inzwischen beim TV Wattenscheid im Nachwuchsbereich engagiert.
Doppelerfolg für Fynn Bietenbeck
Gleich zweimal zu Titelehren kam auch Fynn Bietenbeck (TV Gladbeck), der in der Klasse U18 im 60-Meter-Hürdensprint in 8,63 Sekunden und im 400-Meter-Lauf in 51,63 Sekunden der Konkurrenz das Nachsehen gab. Für den Schützling von Heiner Preute eröffnen diese Zeiten vielversprechende Perspektiven für den 400-Meter-Hürden-Lauf. Auf dieser Strecke erreichte er 2021 bereits 56,64 Sekunden.
Mit zwei „Westfalen-Pferdchen“ konnte auch Pia Meßing (TV Gladbeck) die Heimreise antreten. Die junge Gladbeckerin (Jahrgang 2005) überzeugte bei ihren Erfolgen mit 8,62 Sekunden über 60-Meter-Hürden und 5,56 Meter im Weitsprung. Darüber hinaus wurde sie noch im Kugelstoßen hinter der Wattenscheiderin Frieda Echterhoff (13,18 Meter) Vizemeisterin mit 12,91 Meter. Im 60-Meter-Hürdensprint belegten Lilli Preute (8,97 Sek.) und Amira Adio (9,14 Sek.) die Plätze zwei und drei, sodass der TV Gladbeck in dieser Disziplin einen Dreifach-Triumph feiern konnte. Im 60-Meter-Hürden-Sprint der weiblichen Jugend U20 verbesserte sich die neue Titelträgerin Aaliyah-Laetitia (TV Wattenscheid) von 8,74 Sekunden auf erfreuliche 8,68 Sekunden. „Das war mein bisher größter Erfolg“, freute sich die junge Wattenscheiderin (Jahrgang 2004), die technisch noch Luft nach oben hat.
Im Weitsprung der Klasse WU20 bezwang Johanna Rier (TV Wattenscheid) mit beachtlichen 5,96 Meter die Dortmunderin Samira Attermeyer (5,72 Meter). Allerdings konnte sie erst im letzten Durchgang ihrer Sache sicher sein.
Im 400-Meter-Lauf der Klasse U20 war Mateusz Lewandowski (TV Wattenscheid) als Sieger mit 49,13 Sekunden eine Klasse für sich.