Dabei erreichte der 22-jährige Schützling von Pierre Ayadi auf seiner Spezialstrecke als Neunter eine Zeit von 13:27,79 Minuten und bleib damit sechs Sekunden über seinem Hausrekord und 14 Sekunden über der Olympianorm. „Das international hervorragend besetzte Rennen in Nizza war ganz schön hart für mich, denn es war für mich die dritte große Herausforderung innerhalb eines recht kurzen Zeitraums. Das habe ich auch in meinen Beinen gemerkt, die nicht ganz mehr so frisch waren", berichtete der amtierende deutsche Meister, der in Nizza die letzten 1.000 Meter in 2:40 Minuten zurücklegte. Zum Vergleich: Bei seiner Bestzeit in Huelva war er auf dem Schlussabschnitt zehn Sekunden schneller.
Selbst wenn der hochmotivierte Langstreckler der LG Olympia Dortmund bis zum Nominierungsschluss am 30. Juni die hochgesteckte 5.000-Meter-Vorgabe von 13:13,50 Minuten für Tokio nicht schaffen sollte, bleibt ihm noch ein Hintertürchen offen. Das Qualifikationssystem für die in fünf Wochen beginnenden Spiele unterscheidet sich nämlich von dem früherer Jahre: In der Vergangenheit basierte dieses in der Leichtathletik vornehmlich auf Normen. Dieses Mal erfolgt die Auswahl der Olympia-Teilnehmer auch über eine Weltrangliste, in der die fünf besten Ergebnisse eines Athleten innerhalb des Qualifikationszeitraums gewertet werden. Mohamed Mohumed befindet sich in dem Wertungssystem momentan auf Platz 40. Das könnte für Tokio reichen, aber es bleibt ein Gefühl der Unsicherheit.
Letzte Qualifikationsmöglichkeit in Luzern
Mohumed hat die allerletzte Chance, sich noch ein Olympia-Ticket zu ergattern, am 29. Juni in Luzern (Schweiz). Dort möchte er einen erneuten Angriff auf die Norm von 13:13,50 Minuten starten und noch weitere wichtige Punkte für die aktuelle Weltrangliste sammeln. Dem mehrfachen deutschen Langstreckenmeister ist kein Aufwand zu groß, um seinen Olympischen Traum zu erfüllen. Daher absolviert er zurzeit zusammen mit seinem Bruder Yassine Mohumed, der sich für die U20- Europameisterschaften vom 11. bis 15. Juli über 3.000 Meter und 5.000 Meter qualifiziert hat, noch ein zweiwöchiges Höhentrainingslager in St. Moritz (Schweiz).
Ebenfalls um ein Olympia-Ticket kämpft auch noch Mohumeds Teamkollege Manuel Sanders. Der deutsche 400-Meter-Meister hat gute Chancen auf einen Platz in der 4x400-Meter-Mixed-Staffel. Dafür muss das DLV-Quartett, das aus zwei Frauen und zwei Männern besteht, allerdings noch die Olympia-Norm laufen, die beim ersten Versuch um drei Hundertstelsekunden verfehlt wurde. Nun soll die Olympiateilnahme am kommenden Samstag bei der Laufnacht in Regensburg dingfest gemacht werden. Auch die 4x400-Meter-Staffel der Männer mit Manuel Sanders will eine Woche später noch einmal einen Versuch unternehmen, sich bei einer Leichtathletik-Veranstaltung in Leverkusen für Tokio zu empfehlen.
Manuel Sanders hofft auf einen Platz in der 4x400-Meter-Mixed-Staffel
Ganz auf die Lauf-Nacht in Regensburg in Regensburg setzt auch Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund). Die 20-jährige Viertelmeilerin, die am vergangenen Wochenende mit ihrer persönlichen 100-Meter-Bestzeit von 11,64 Sekunden auf ihre verbesserte Grundschnelligkeit aufmerksam gemacht hatte, möchte in Regensburg auf der Stadionrunde in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit von 52,77 Sekunden kommen. Dann bleibt die frühere deutsche Jugendmeisterin weiter für die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Frauen, die sich bereits für Tokio qualifiziert hat, im Gespräch. Schließlich wird mindestens noch eine Ersatzläuferin mitgenommen.