Zwar wurde schon länger an der „Flüsterbörse“ darüber gesprochen, dass die gute Stube der Dortmunder Leichtathleten in rund einem Jahr wieder Schauplatz der Titelkämpfe sein würde, aber erst jetzt gaben auch die zuständigen Gremien des DLV ihren Segen. Ausschlaggebend war, dass der Verband von seiner Forderung nach sechs Rundbahnen abrückte.
„Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Entscheidungen über 200 und 400 Meter nicht in zwei Zeitläufen auf vier Bahnen auszutragen. In der Körnighalle gehen die Sitzplätze hautnah an die Kunststoffbahn heran. Hier bebt die Halle, und diese Stimmung gibt es nur hier“, betonte Sierau und bemerkte: „In Leipzig haben insgesamt 7.000 Zuschauer die Meisterschaften besucht. Bei uns werden es mindestens 10.000 sein, denn die Halle wird immer ausverkauft sein.“
Unabhängig davon will man darüber nachdenken, ob die Zuschauerzahl mit einigen Kniffen und zu vertretbaren Kosten nicht noch erhöht werden kann. André Knoche, Sportdirektor in der Geschäftsleitung der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund, machte deutlich: „Unter Kostengesichtspunkten kann eine Entscheidung ohnehin nur für Dortmund fallen, denn in Leipzig und Karlsruhe werden die Rundbahnen für viel Geld nur für die Titelkämpfe in Messehallen eingebaut und anschließend wieder eingelagert. Dass die Athleten die Körnighalle auch für ihr Training nutzen, gibt es nur in Dortmund.“ Der Oberbürgermeister machte klar: „Wir müssen aufpassen, dass wir unserem Nachwuchs beste Bedingungen für Training und Wettkampf bieten.“ Er verriet nebenbei, dass nun auch die letzten Hindernisse für den Bau der Sportanlage am Goethe-Gymnasium beseitigt seien und die Bagger in Kürze rollen können.
Details bereits in Leipzig abgestimmt
In Leipzig stimmte die Dortmunder Delegation viele Details mit dem DLV ab. Und Kreissportwart Wolfgang Franke stellte fest: „Die technischen Anforderungen an die Halle sind während der vergangenen Jahre erheblich gewachsen und darauf müssen wir uns einstellen.“ So erfolgt die Messung von Sprungweiten über Video und das alte Bandmaß hat ausgedient. Zwar wird die Ausrüstung durch den DLV gestellt, „aber da kommt viel Arbeit auf uns zu. Wir müssen unsere Mitarbeiter schulen, damit sie damit klar kommen“, so Franke. Darüber hinaus haben die Dortmunder viele Anregungen bekommen, wie die Wettkämpfe unter anderem mit Lichteffekten medienwirksam dargestellt werden können. Oberbürgermeister Sierau führte auch Gespräche mit seinen Amtskollegen aus Karlsruhe und Leipzig sowie mit dem DLV, wie die Vergabe von Meisterschaften künftig in einem festen Turnus erfolgen kann.
„Die Städte müssen Planungssicherheit haben. Keine Kommune kann viel Geld in die Hand nehmen und wird dann als Veranstalter nicht berücksichtigt“, machte er klar. Aber es geht nicht nur ums liebe Geld: „Es hat mich schon sehr berührt, der LGO-Staffel die Medaillen zu überreichen, und ich weiß schon, wer im nächsten Jahr die Titelseite des Programms zieren wird,“ so Ullrich Sierau.