Als ihre Tochter Annika eine der besten Jugend-Diskuswerferinnen Westfalens war, kam auch Anne Ronig zur Leichtathletik und absolvierte 1988 ihre Grundausbildung zur Kampfrichterin. Sie fand schnell Gefallen an der Tätigkeit als Unparteiische, nahm an Fortbildungen teil und wurde bald bei westfälischen und deutschen Meisterschaften eingesetzt. In der LG Ahlen erkannte man schnell, dass sie nicht nur an der Wettkampfanlage sondern auch hinter den Kulissen organisatorische Fähigkeiten hatte.
20 Jahre unverzichtbare Mitarbeiterin
Sie übernahm die Leitung der Kampfrichtergruppe bei den Veranstaltungen im Sportpark Nord und war mehr als 20 Jahre lang unverzichtbare Mitarbeiterin in der Vorbereitung und Durchführung kleiner und größerer Leichtathletik-Meisterschaften. In Zeiten, wo immer weniger Freiwillige als Helfer zur Verfügung stehen, gelang es ihr, mit ihren guten Kontakten und ihrer Freundlichkeit, immer genügend Kampfrichter zu den Veranstaltungen zu verpflichten. Dort war sie dann unermüdlich im Einsatz, zumeist mit dem Fahrrad kreuz und quer durch den Sportpark Nord. Gern erzählte sie die Geschichte, dass sie laut Tacho bei einem Jedermann-Zehnkampf auf diese Weise 42 Kilometer zurückgelegt hatte, also die komplette Marathonstrecke.
Als Zuschauerin bei den Olympischen Spielen in Rio dabei
Als 2004 im Sportkreis Beckum die Leichtathletik-Führung neu aufgestellt wurde, stellte sich Anne Ronig für die Aufgabe der Kreis-Kampfrichter-Wartin zur Verfügung und erwarb sich schnell großes Ansehen bei den Kollegen der anderen westfälischen Kreise. Neben der Leichtathletik war sie in dieser Zeit auch im Breitensport aktiv, leitete mit Begeisterung eine Damen-Gymnastikgruppe, organisierte einen Walking-Treff und gab Kurse für den Kreissportbund. Trotz der vielen sportlichen Aktivitäten fand sie noch Zeit für weltweite Reisen mit ihrem Mann Axel und war 2016 als Zuschauerin bei den Olympischen Spielen in Rio dabei.
In den vergangenen Jahren zog sie sich schrittweise von diesen Ämtern zurück, half aber noch beim Ahlener Sportmuseum mit und war fast täglich mit dem Rad in der Fußgängerzone unterwegs – ein Bild, das den Ahlenern nun fehlen wird.