Die Paderborner Organisatoren geben sich hinsichtlich der Teilnehmerzahl gelassen. „Unser Ziel ist es nicht, Jahr für Jahr neue Rekorde zu präsentieren. Wir wollen vielmehr eine erstklassig organisierte Veranstaltung bieten. Falls dann die Teilnehmerzahl bei 10.000 bis 11.000 Läuferinnen und Läufern liegt und alle zufrieden die Heimreise antreten, sind wir auch zufrieden", betont Pressesprecher Thomas Lippe.
Der 10km-Lauf ist bereits zum fünften Mal hintereinander mit 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgebucht. Wer noch eine kürzere Distanz beim Osterlauf absolvieren möchte, kann auf die 5km-Distanz ausweichen. Freilich gibt es auch noch Startplätze im Halbmarathonlauf, für die Kinderläufe sowie für die Walking- und Nordic-Walking-Wettbewerbe.
Nicht nur der Teilnehmerrekord, sondern auch die aktuellen Streckenbestmarken werden voraussichtlich den 72. Osterlauf überstehen. Im vergangenen Jahr erzielte Benard Kimeli (Kenia) auf der 10km-Strecke 27:18 Minuten und verbesserte damit die Bestmarke von Carsten Eich um 29 Sekunden. In der aktuellen Meldeliste über 10km steht kein Läufer, der schon einmal die 28-Minuten-Marke unterboten hat. Die schnellsten Zeiten haben Emmanuel Kiprono (Kenia) und Jesper van der Wielen (Niederlande) mit jeweils 28:18 Minuten aufzuweisen. Das Rennen wird daher auf jeden Fall spannend werden, denn Dominic Mibei (Kenia), der im vergangenen Jahr den gut besetzten Oelder Citylauf in 28:25 Minuten souverän gewann, wird sicherlich ebenfalls ganz vorne mitmischen.
Von den deutschen Läufern haben Philipp Reinhardt (LC Jena), der 2017 beim Osterlauf den neunten Rang in 29:27 Minuten belegte, Jens Nerkamp (SV GW Kassel/2017: 29:39min) und Lukas Eisele (LG Filder/2017: 29:54min) die besten Chancen auf einen der vorderen Plätze.
Auch bei den Damen wird über 10km der bestehende Streckenrekord von Lenah Jemuti Cheruiyot (Kenia) aus dem Jahre 2002 mit 31:19 Minuten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht purzeln. Legt man die Meldezeiten zugrunde, dann werden die Läuferinnen aus Kenia auf der Königsdistanz des Osterlaufes das Rennen dominieren. Lilian Jelagat (2013: 31:59 min) und Maryanne Wanjiru (2016: 32:15 min) stehen von den Ostafrikanerinnen mit den besten Meldezeiten zu Buche. Von den deutschen Läuferinnen hoffen Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin), die in diesem Jahr bereits den Dresdener Citylauf in 33:46 Minuten gewann, und Victoria Brandt (LAC Olympia 88 Berlin), der starken kenianischen Konkurrenz ein wenig Paroli bieten zu können.
Viele deutsche Top-Läufer noch im Trainingslager
Im Halbmarathon der Männer möchte Patrick Kimeli (Kenia) seinen Vorjahreserfolg (1:02:28h) wiederholen. Allerdings ist die Aufgabe für ihn nicht einfach, denn seine Landsleute Charles Maina, der 2010 schon einmal den Paderborner Osterlauf in 1:01:12h gewann, und Bethwel Chemweno (2015: 1:01:33h) stehen ihm leistungsmäßig kaum nach. Die Phalanx der deutschen Läufer führen Nic Ihlow (SC DHFK Leipzig), Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon e.V.) und Elias Sansar (LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen) an. Bei den Damen ist auf der Halbmarathon-Distanz eine Favoritin schwierig auszumachen. Die schnellste Meldezeit weist die Belgierin Karen van Proyen mit 1:17:20 Stunden auf.
Wegen der unglücklichen Terminkonstellation fehlen in diesem Jahr viele deutsche Top-Läufer beim Paderborner Osterlauf. Mehrere von ihnen befinden sich noch in den Trainingslagern in Kenia, in Flagstaff (US-Bundesstaat Arizona) und auf der Nordsee-Insel Texel. Hinzu kommt, dass eine Woche nach Paderborn die deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Hannover stattfinden. Das Fehlen der Top-Leute kann die Vorfreude der vielen Hobby-Läuferinnen und -läufer auf den 72. Osterlauf jedoch nicht trüben.
