„Für mich war das nach den Olympischen Spielen in Rio wieder mein erster Wettkampf, weil ich lange Zeit an einem Muskelfaserriss laborierte. Mit meiner heutigen Vorstellung bin ich zufrieden, denn mir fehlt noch das richtige Sprunggefühl,“ befand der zweifache Deutsche Hallenmeister (2015 und 2016), der an der neuen Meeting-Rekordhöhe von 2,24m dreimal scheiterte.
Zum Jahresausklang nahm Mateusz Przybylko an einem zweimonatigen Bundeswehrlehrgang teil. Danach ging es für ihn ins Trainingslager auf Lanzarote. Technisch hat der 24-jährige Leverkusener, der bereits vor zehn Jahren als Schüler in Herzebrock-Clarholz mitsprang, noch Verbesserungsbedarf, denn er gestaltet inzwischen seine Anlaufkurve enger, um sich so den beengten Verhältnissen auf einigen Anlagen besser anpassen zu können. Spätestens bis zu den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig, wo er seinen dritten Titelgewinn in Reihenfolge feiern möchte, soll der neue Anlauf passen.
Mateusz Przybylko hat sich in diesem Winter noch die Höhe von 2,26m vorgenommen. Zudem hat er sich die Teilnahme an den Hallen-Europameisterschaften vom 3. bis 5. März in Belgrad zum Ziel gesetzt. Im Freien hat sich der Schützling von Hansjörg Thomaskamp die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in London zum Ziel gesetzt. Darüber hinaus möchte er konstant im Bereich seiner persönlichen Bestleistung von 2,30m (2015) springen.
Recht zufrieden zeigte sich Torsten Sanders als Zweiter mit der Höhe von 2,13m. Der deutsche U23-Meister von 2014 bestritt seinen letzten Wettkampf im Juli 2015. Danach brach er sich zweimal den Mittelfuß. „Es ist manchmal unterschiedlich bei mir, aber heute konnte sich wieder schmerzfrei springen. Das war für mich das Wichtigste,“ erklärte der 22-jährige Leverkusener, der im Freien wieder in den Bereich seiner persönlichen Bestleistung von 2,22m kommen möchte.
Wattenscheiderin Viktoria Gottlieb auf Rang zwei
Bei den Damen konnte Hannelore Desmet ihren Vorjahreserfolg wiederholen. Die 26-jährige Belgierin sprang mit 1,84m deutlich höher als Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid, 1,78m) und Nikola Strachova (Tschechien, 1,75m). „Die Stimmung bei dem Meeting ist großartig. Ich komme immer gerne nach Herzbrock-Clarholz,“ unterstrich die mehrfache belgische Meisterin, die gerade eine Verletzungsserie überwunden hatte.
Sehr zufrieden zeigte sich auch die Wattenscheiderin Viktoria Gottlieb, die mit 1,78m die Qualifikation für die deutschen Hallenmeisterschaften abhaken konnte. Bei den kommenden Wettkämpfen hofft sie diese Höhe von weiter verbessern zu können.
„Wir haben dem Publikum wieder spannende Wettkämpfe geboten. Die Veranstaltung ist zurzeit noch ein Selbstläufer, denn wir brauchen den Athleten nicht hinterherzulaufen. Sie melden sich selber bei uns, weil unsere Veranstaltung solch einen guten Ruf hat,“ freute sich Organisator Siegfried Klapper.
Allerdings gestaltet sich die Finanzierung dieser "Flugshow" immer schwieriger. So sind vor der 14. Auflage zwei Sponsoren abgesprungen. „Wir haben es dieses Mal aber wieder hinbekommen. Die Luft nach oben wird jedoch immer dünner,“ meinte Siegfried Klapper mit Blickrichtung 2018.