Und er fügte hinzu: „Ich habe den Athletinnen und Athleten frei gelassen, bei diesen Bedingungen zu springen. Einige wollten es trotzdem wagen, um auch den Zuschauern etwas zu zeigen. Das war eine nette Geste von ihnen, aber mit einem regulären Wettkampf hatte das nichts mehr zu tun.“
Gesprungen wurde bis zu einer Höhe von 5,14m. Diese meisterten der amtierende Vize-Hallen-Europameister Kosta Filippidis (Griechenland) und sein Landsmann Dimitrios Pantsoukakis, die anschließend zu den offiziellen Siegern des Springens erklärt wurden. Auf den dritten Platz kam Marvin Caspari (Bayer Leverkusen) mit 5,04m.
Vorjahressieger Karsten Dilla und der letzt jährige Deutsche Meister, Tobias Scherbarth (beide Bayer Leverkusen) nahmen bei der Anfangshöhe von 4,84m dreimal kurz Anlauf, hoben aber nicht ab, weil ihnen die Gefahr zu groß war. „Es war schade um die Veranstaltung. Mit den verkürzten Anläufen und den weichen Stäbe war mir im Vorfeld bereits klar, dass ich damit nicht hoch springen kann,“ erklärte Karsten Dilla, der sich bei den deutschen Hochschulmeisterschaften am 25. Mai in Kassel für die Universiade in Taipeh (China) qualifizieren möchte.
Auch Springerkollege Tobias Scherbarth hatte sich seinen Saisonauftakt anders vorgestellt. „Ich wollte versuchen, den Zuschauern, die die ganze Zeit im Regen standen, etwas zu zeigen. Es hat leider aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht geklappt. Das Risiko wäre einfach zu groß gewesen, sich mit einem Wettkampf die Saison kaputt zu machen,“ sagte Tobias Scherbarth, der nun auf bessere Witterungsbedingungen beim Springen am kommenden Wochenende in Rechberghausen hofft.
Auch bei den Damen kein regulärer Wettbewerb
Auch bei den Damen nahm der Wettbewerb aufgrund des Dauerregens keinen regulären Verlauf. Keine der fünf Springerinnen schaffte die Anfangshöhe von 4,21m. Die siebenfache Siegerin des Springens, Martina Strutz (Hagenower SV), zog sich bei ihrem dritten Versuch über 4,21m eine Wadenverletzung zu und musste anschließend behandelt werden.
Gern gesehener Gast war wieder Björn Otto, der 15 Mal in Recklinghausen teilnahm und mit 5,83m immer noch den Veranstaltungsrekord hält. Der Olympiazweite von London ist inzwischen Pilot beim Ferienflieger SUNExpress auf einer Boeing 737. „Ich fühle mich immer noch den Stabhochspringern eng verbunden. An Leistungssport ist bei mir aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit jedoch nicht mehr zu denken. Ich bin froh, wenn ich noch Zeit für ein wenig Fitnesssport habe,“ erklärte der ehemalige Spingerstar am Rande der Veranstaltung.
Ebenfalls unter den Zuschauern weilte FLVW-Vizepräsident Peter Westermann. Sein Kommentar: „Man hat heute gesehen, dass Stabhochsprung nichts für Weicheier ist. Trotz des Regens war die Veranstaltung eine gute Werbung für die Leichtathletik.“