Marius Probsts tolles Finish war bei der U23-EM in Bydgoszcz Gold wert

Dieser Schlussspurt war Gold wert. Der Wattenscheider Marius Probst hat bei der U23-Europameisterschaft im polnischen Bydgoszcz den Titel im 1.500 Meter-Rennen gewonnen. Der 21-Jährige hielt sich im Finale lange aus der Führungsarbeit heraus. Erst etwa 250 Meter vor dem Ziel ergriff er die Initiative, löste sich aus dem Pulk und nahm die Verfolgung auf den etwas enteilten Polen Michal Rozmys und den Tschechen Filip Sasínek auf.

„Das Rennen war sehr langsam die ganze Zeit, das hat mir natürlich in die Karten gespielt. Als die beiden an mir vorbei gegangen sind, wusste ich, dass das meine Gegner sind, auf die ich achten muss“, erklärte Probst später. Noch in der Kruve arbeitete er sicht nach vorne und spielte dann schließlich auf der Zielgerade seine ganz große stärke aus: Den Schlussspurt. „Ich habe an nichts anderes mehr gedacht, ich kam von Schritt zu Schritt näher an die beiden heran und dann hat es ja zum Glück gereicht. Da geht ein Traum für mich in Erfüllung“, so Probst. Letztlich stoppte die Uhr nach 3:49,06 Minuten. Filip Sasínek gewann Silber in 3:49,23 Minuten, Bronze ging in 3:49,30 Minuten an den Lokalmatador Michal Rozmys.

Seine zweite EM-Medaille knapp verpasst hat Mittelstreckler Amanal Petros (SV Brackwede). Er wurde Vierter über 5.000 Meter. Zwei Tage nach dem Vize-Titel über 10.000 Meter trat er auch noch über halbe Strecke an. Während er über 10.000 Meter noch vom Schlussspurt des Spaniers Carlos Mayo überrascht wurde, ergriff er nun selbst die Initiative und zog zum Start in die letzte Runde an die Spitze des Feldes. Das hohe Tempo konnte er allerdings nicht bis ins Ziel durchhalten, auf der Zielgeraden zog ein Trio an ihm vorbei und Petros wurde in 14:15,14 Minuten Vierter. Der Titel ging in 14:14,28 an den Italiener Yemaneberhan Crippa.

Falk Wendrich Fünfter mit 2,22m

Ebenfalls nicht ganz so, wie er gehofft hatte, lief der Auftritt von Hochspringer Falk Wendrich (LAZ Soest). Der 22-Jährige war angereist, um eine Medaille zu gewinnen. Letztendlich wurde er mit übersprungenen 2,22 Metern Fünfter. Besonders ärgerlich für ihn: Der Europameister Dzmitry Nabokau aus Weißrussland sprang nur zwei Zentimeter höher. „Mein erster Versuch über 2,24 Meter war sehr knapp. Hätte ich den gepackt, stehe ich hier auf Platz eins, aber so knapp ist der Hochsprung nun mal“, so Wendrich. Doch der Soester ärgerte sich nicht lange über die vergebene Chance. „Ich bin einfach froh, auf der internationalen Bühne zurück zu sein, das Deutschland-Dress getragen zu haben und nach diesen für mich sehr schweren Jahren wieder da zu sein“, sagte Wendrich, der in den vergangenen beiden Jahren krankheitsbedingt nicht so hoch springen konnte, wie er wollte. Vorbei ist die Saison für ihn noch lange nicht. Schon am Mittwoch springt er biem Kölner Hochsprungmeeting mit Musik, Ende August steht dann noch die Universiade in Taiwan an.

Mit einer Verletzung endete die EM für den Wattenscheider Sprinter Kevin Ugo. Im 200 Meter-Zwischenlauf musste er nach 50 Metern mit einer Verhärtung in der Oberschenkelrückseite aufgeben.