Er blickt ohne Groll auf die Zeit „beim Bund“ zurück. „Wir haben in diesen vier Wochen die ganzen Grundzüge des Soldatenlebens kennen gelernt. Als gut trainierter Athlet brachte ich zwar sehr ordentliche konditionelle Voraussetzungen mit und unsere Ausbilder sind zudem recht human mit uns umgegangen, aber es war doch recht anstrengend“, berichtet der 21-jährige Langsprinter. „Täuschen und Tarnen“ sowie der Umgang mit der Waffe standen unter anderem auf dem Programm. Dazu kamen Gepäckmärsche über fünf Kilometer und zum Teil wurde der ganze Tag im Wald verbracht. „An machen Tagen war man richtig platt und hatte zum Training nach Feierabend nur wenig Lust“, erinnert er sich.
40 Sportlerinnen und Sportler zählten zu seiner Kompanie, davon zehn Leichtathleten. Darüber hinaus waren alle olympischen Sportarten vertreten. „Die Leichtathleten kannten sich von internationalen Einsätzen her, sodass es recht kurzweilig war“, blickt er zurück. „Ich bin glücklich, dass mein Aufnahmeantrag positiv beschieden wurde und man mich beim 'Bund' genommen hat. Bessere Voraussetzungen für eine Olympiavorbereitung kann es nicht geben“, sieht Sanders, der nun zur Sportfördergruppe in Warendorf zählt und den Fliegern zugeordnet wurde, seine Zeit bei der Bundeswehr rundum positiv. „Wir haben natürlich die Pflicht, die deutsche Bundeswehr sportlich zu vertreten und auch das hat seinen Reiz“, macht er deutlich.
Guter Einstieg in das Wintertraining
Von nun an wird er alles dem Sport unterordnen. Zur Zeit steht Athletiktraining im Vordergrund, ehe Langsprintbezogenes Laufen im Mittelpunkt stehen wird. „Ich liege auf keinen Fall auf der faulen Haut, denn unser Trainingspensum wird nun kräftig erhöht“, wehrt er falsche Vorstellungen über seinen Tagesablauf ab: „Ich bin in guter Verfassung in unser Aufbautraining eingestiegen und freue mich sehr, wieder bei unserer Langsprintergruppe und Trainer Thomas Kremer zu sein".
Obwohl die Deutschen Leichtathletik-Hallen-Meisterschaften in der heimatlichen Helmut-Körnig-Halle stattfinden werden, wird er den Heimvorteil wohl nicht nutzen. „Hallenrennen liegen mir bei meiner Größe von 1,98 Metern gar nicht, aber einmal abwarten, wie die Planungen von Thomas so aussehen, denn es wäre schon schön, vor eigenem Publikum anzutreten.“