Lisa Ryzih siegt beim Stabhochsprung-Meeting der Frauen in Beckum

Ein Hauch von Olympia wehte beim 18. Stabhochsprung-Meeting der Frauen in Beckum durch das Jahnstadion, denn acht Springerinnen hatten an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilgenommen. Allerdings klagten die meisten von ihnen wegen des Jetlegs unter Müdigkeit.

Unter den gegebenen Voraussetzungen meisterte Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) respektable 4,55m und setzte sich damit vor Marina Kylypko (Ukraine, 4,50m) und der deutschen Meisterin Martina Strutz (Schweriner SC, 4,43m) durch.

„Ich habe heute mit Bestes gegeben, aber nach den Olympischen Spielen in Rio war aufgrund der Reisestrapazen und der Zeitumstellung für mich nicht mehr drin. Hinzu kam der unangenehme Gegenwind, der bessere Leistungen verhinderte,“ befand Siegerin Lisa Ryzih. Die amtierende Vize-Europameisterin wird mit weiteren Starts in Zürich und Brüssel die Olympiasaison ausklingen lassen. In Beckum ist sie bereits zum neunten Mal gesprungen, und sie war wieder hellauf begeistert „Ich nehme immer wieder gerne an diesem Meeting teil, denn bei dieser Veranstaltung liegt der Fokus nur auf uns. Das ist auch für die Zuschauer besser,“ betonte die Psychologie-Studentin.

Für Martina Strutz geht die Höhe von 4,43m in Ordnung

Auch Martina Strutz, die in Rio Olympia-Neunte mit 4,60m wurde, litt wie Lisa Ryzih noch unter dem Jetleg. „Daher gehen die 4,43m für mich in Ordnung, denn ich war heute schon froh, dass ich immer sicher auf der Matte gelandet bin,“ erklärte die Vize-Weltmeisterin von 2011. Nach dem Springen musste die 34-jährige Schwerinerin sofort ihre linke Achillessehne behandeln lassen. „Die Probleme sind heute zum ersten Mal aufgetaucht. Ich hoffe, dass es ist nichts Schlimmeres ist , denn ich möchte am 31. August noch in Zürich springen,“ so Martina Strutz.

Annika Roloff (MTV Holzminden), die dritte deutsche Olympiastarterin in Rio, belegte in Beckum mit 4,43m den vierten Rang. „Ich habe schon zehnmal am Meeting in Beckum teilgenommen. Aber so hoch bin ich dort noch nie gesprungen – und das trotz der Olympiastrapazen“, freute sich die DM-Dritte, die in der Püttstadt ihren letzten Saisonwettkampf absolvierte.

Die drei Veranstalter, die Stadt Beckum, die Volksbank Beckum-Lippstadt und der Turnverein Beckum präsentierten wieder ein Stabhochsprung-Meeting , bei dem die 1.500 Zuschauer die Höhenflüge hautnah mitverfolgen konnten.

Beckumer Organisatoren zeigen sich zufrieden

Die beiden Organisatoren Christof Kelzenberg und Wolfgang Krogmeier, die bei den Olympischen Spielen in Rio vor Ort waren, hatten bei der Zusammenstellung des Feldes wie in den Vorjahren wieder ein glückliches Händchen gehabt. „Direkt nach Rio war das natürlich nicht allzu einfach. Auch für die Springerinnen was es schwierig, sich unter den gegebenen Bedingungen heute noch einmal zu motivieren,“ sagte Christof Kelzenberg. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte er noch einige Weltklasse-Springerinnen auf unserer Liste stehen, die aber leider verletzungsbedingt absagen mussten. „Es kann nicht in jedem Jahr wie 2015, als die Kubanerin Yarisley Silva die damalige Weltjahresbestleistung von 4,91m meisterte, bei uns eine Steigerung geben. Dennoch sind wir mit unserer Veranstaltung heute sehr zufrieden,“ bilanzierte Kelzenberg, der mit seiner fachkundigen Moderation wieder zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hat.