Der Sportliche Leiter der LG Olympia Dortmund, Pierre Ayadi, machte zudem auf der LGO-Pressekonferenz darauf aufmerksam, dass die Zulassungsbeschränkungen bei diesen Titelkämpfen gegenüber den Vorkämpfen noch einmal verschärft wurden. Dennoch konnten sich zehn Athletinnen und Athleten der LG Olympia für die DM in Braunschweig qualifizieren. Damit stellen die Rothemden genauso viele Starterinnen und Starter wir bei den letztjährigen Titelkämpfen in Berlin. „2019 haben wir durch Manuel Sanders eine Goldmedaille gewonnen sowie durch Christina Honsel und Verena Meisel zwei Top-Acht-Platzierungen erringen können. So wie die Ausgangslage vor Braunschweig ist, können wir diese Ausbeute am kommenden Wochenende eventuell sogar noch toppen, denn unsere Top-Ergebnisse in den letzten Wochen geben Anlass zu Hoffnungen", zeigt sich Pierre Ayadi optimistisch.
Manuel Sanders hofft auf erfolgreiche Titelverteidigung
Über 400 Meter möchte Manuel Sanders seinen Titel verteidigen. Allerdings wird er in diesem Jahr nicht der Jäger, sondern der Gejagte sein. Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), der mit 45,97 Sekunden die aktuelle DLV-Bestenliste anführt, und Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth, 46,51 Sek.) machen sich nämlich ebenfalls Hoffnungen auf Gold.
Manuel Sanders, der in diesem Jahr seine Rennen unterschiedlich gestaltete, hat sich vorgenommen, in Braunschweig auf den ersten Metern etwas mehr Dampf zu machen, damit er für das Finish, das seine große Stärke ist, wie im Vorjahr in Berlin wieder eine gute Ausgangsposition hat. „Ein Titel ist auf jeden Fall immer etwas Schönes. Ich werde mich daher auf keinen Fall kampflos geschlagen geben. Allerdings kann ich nicht sagen, wie das Rennen ausgehen wird, denn Marvin Schlegel und Patrick Schneider sind in diesem Jahr auch recht stark.“
Manuel Sanders, der mit 46,11 Sekunden derzeit zweitbester Viertelmeiler im DLV ist, bestätigte, dass er momentan absolut schmerzfrei ist. So blickt er dem Rennen am Wochenende recht optimistisch entgegen. Allerdings weiß er nicht, wie sich das fehlende Publikum auf sein Leistungsvermögen auswirken wird.
Hoffnungen auf eine Medaille kann sich auch Mohamed Mohumed machen. Der frühere zweifache deutsche Jugendmeister sorgte am 19. Juli, einen Tag nach der Rückkehr der LG Olympia Dortmund aus dem Höhentrainingslager in St. Moritz (Schweiz), mit seiner sensationellen Steigerung über 1.500 Meter auf 3:38,83 Minuten für einen Paukenschlag. In Braunschweig gibt er jedoch der 5.000-Distanz den Vorzug, weil er langfristig seinen Fokus auf die längeren Bahn-Distanzen richtet. Im Eintracht-Stadion möchte der Schützling von Pierre Ayadi weiter vom Höheneffekt von St. Moritz profitieren. „Mo“ brennt momentan vor Ehrgeiz und versichert: „Ich fühle mich zurzeit in einer Topform und bin auf alles eingestellt. Sowohl in einem Tempo- als auch in einem Spurtrennen rechne ich mir eine Chance aus, eine Medaille zu gewinnen.“ Pierre Ayadi gibt allerdings zu bedenken: „Es werden über 5.000 Meter sicherlich noch zwei, drei andere Läufer am Start sein, die ebenfalls recht aussichtsreich sind. Das wird für Mohamed auf keinen Fall ein Spaziergang werden. Er muss recht konzentriert laufen, wenn er erfolgreich sein möchte.“
LG Olympia Dortmund stellt in Braunschweig ein junges Team
Erfreulich ist, dass die LG Olympia in Braunschweig ein recht junges Team stellt. Zu den Yougstern bei den Rothemden zählt unter anderem Brenda Cataria-Byll, die sich am 11. Juli in Dortmund auf der 400-Meter-Distanz auf ausgezeichnete 53,76 Sekunden verbesserte und damit zurzeit schnellste Jugendliche im DLV ist. Bei den Frauen nimmt sie mit ihrer persönlichen Bestzeit in der aktuellen DLV-Bestenliste den neunten Rang ein. Ihr winkt auf jeden Fall die Finalteilnahme. „Brenda hat sich in diesem Jahr hervorragend geschlagen. Sie ist zurzeit bei der Jugend noch ungeschlagen. In Braunschweig stellt sie sich erstmals der Frauenkonkurrenz, da dürfen wir auf jeden Fall gespannt sein“, meint ihr Coach Thomas Kremer.
Erfahrungen in der Erwachsenenklasse konnte dagegen schon die erst 17-jährige LGOerin Verena Meisl sammeln. Die Vorjahres-Sechste bei den Frauen über 1.500 Meter glänzte am vergangenen Wochenende in Pfungstadt über diese Distanz mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 4:21,97 Minuten. Für Pierre Ayadi gilt die hoffnungsvolle Mittelstrecklerin, die sich auch schon bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig für das 1.500-Meter-Finale (7. in 4:32,79 Min.) qualifizieren konnte, auf jeden Fall als Endlaufkandidatin. Für eine Überraschung kann auch die lange verletzte Patricia de Graat sorgen. Wenn sie in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit von 4:21,69 Minuten kommt, winkt für sie ebenfalls das Finale.
Sehr gut entwickelt hat sich in diesem Jahr Maximilian Feist. Der frühere zweifache deutsche Jugend-Hallenmeister verbesserte sich am vergangenen Wochenende in Pfungstadt über 800 Meter auf ausgezeichnete 1:50,17 Minuten und unterstrich damit, dass er über eine exzellente Grundschnelligkeit verfügt. Mit dieser Schnelligkeitsspritze müsste er in Braunschweig ins 1.500-Meter-Finale kommen. In den 1.500-Meter-Endlauf einziehen kann auch sein Teamkollege Steffen Baxheinrich, der sich in Pfungstadt um zwei Sekunden auf vorzügliche 3:43,33 Minuten verbesserte. Elias Schreml wäre mit seiner 1.500-Meter-Bestzeit von 3:43,43 Minuten ebenfalls ein Endlauf-Kandidat, doch er hat sich nach der Rücksprache mit seinem Trainer Pierre Ayadi für die 5.000-Meter-Distanz entschieden, wo er als Jüngster im Feld wichtige Erfahrungen sammeln kann. 400-Meter-Läufer Torben Junker, für den es bei seinen letzten Rennen kontinuierlich bergauf ging, möchte in Braunschweig seinen Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Die Finalteilnahme auf der Stadionrunde bildet für ihn daher ein realistisches Ziel.
Für die lange verletzte Laura Hansen war schon die Qualifikation für die Titelkämpfe in Braunschweig ein großer Erfolg. Ihr Ziel im Eintracht-Stadion ist, im 800-Meter-Lauf in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit von 2:07,25 Minuten zu kommen.