„Wir freuen uns sehr, dass wir hier und heute nicht den ersten, sondern bereits den zweiten Leistungsstützpunkt in Kooperation mit dem FLVW eröffnen können“, begrüßte Prof. Dr. Bernd Strauß in seiner Funktion als Spitzensportbeauftragter der WWU allen Anwesenden. Bereits seit 2017 kooperieren WWU und FLVW im Rahmen des Leichtathletik-Stützpunktes in Münster, nun kommt der deutschlandweit erste Frauen-Futsalstützpunkt hinzu. Nachdem er einen Überblick über die vielfältige und weite Teile der Sportwelt umfassende Leistungssportförderung der WWU gegeben hat, überreichte Prof. Strauß symbolisch den, unter anderem vom Rektor der WWU, unterschriebenen Kooperationsvertrag an die Vizepräsidentin Vereins- und Verbandsentwicklung des FLVW, Marianne Finke-Holtz, die in Personalunion auch der Frauenfußball-Kommission des Verbandes vorsitzt.
Von einem „wichtigen Termin, einem bedeutenden Ereignis“ für den FLVW sprach anschließend FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski. „Manchmal ist nicht der Weg das Weite, sondern der Weg durch die Köpfe derer, die sich Neuem verschließen“, beschreibt er den langen und schwierigen Prozess hin zu einem ersten Stützpunkt. Futsal ist als Hallenvariante des Fußballs bereits lange bekannt, hat im deutschen Fußball aber einen schweren Stand, so Walaschewski weiter. Dem entgegenzuwirken, eine Vorreiterrolle im deutschen Futsal, insbesondere im noch „kleinen“ Frauen-Futsal einzunehmen, ist das Ziel des Verbandes: „Es gibt noch sehr viel zu tun, daher sind wir dankbar, dieses Leuchtturmprojekt mit hoffentlich weiter Strahlkraft gemeinsam mit der WWU durchführen und einen weiteren Schritt für den Futsal in Deutschland machen zu können.“
Große Chance für die Entwicklung von Futsal und Fußball in Deutschland
Die Wahl von Münster als Standort für den Stützpunkt war nicht schwer, wie Marianne Finke-Holtz erklärt: „Zum einen ist Münster eine absolute Sportstadt, zum anderen ist sie dank des Universitäts-Futsal-Clubs bereits ein national wie international erfolgreicher Standort im Futsal.“ Hinzu kommt eine gezielte Förderung der Talente am Stützpunkt nicht nur durch kompetente sportliche, sondern auch wissenschaftliche Begleitung der Universität. Eine Verzahnung, die auch Prof. Dr. Michael Quante, Prorektor der WWU, in seiner Begrüßung hervorhob. Von einer „intrinsischen Motivation" als Grundvoraussetzung und Gemeinsamkeit sowohl der Wissenschaft, als auch des Sports, sprach der Professor für Philosophie. Er vertrat den ebenfalls vom Projekt begeisterten Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels der WWU an diesem Tag und versprach sich insbesondere von der Förderung des Frauen-Futsals eine notwendige Steigerung der „Frauenpower“ im deutschen Fußball.
Bürgermeister Klaus Rosenau, Prof. Dr. Nils Neuber vom Institut für Sportwissenschaft der WWU und Ingo Weiß für den Hochschulsport Münster bekräftigten anschließend in Ihren Grußworten die von den Vorrednern genannten Vorteile und Hoffnungen für die Stadt, die Universität und den Sport. Nach diesem offiziellen Teil rollte in der Ballsporthalle noch für eine gute Stunde der sprungreduzierte Ball. Stützpunktrainer Fabian Nehm demonstrierte mit zehn der ersten Auswahlspielerinnen eine kurze technische wie taktische Trainingseinheit.
„Wir stehen bereits in engem Kontakt mit dem Deutschen Fußball-Bund, um eine rasche Entwicklung im Frauen-Futsal in Deutschland voranzutreiben“, blickt Finke-Holtz für den FLVW voraus. Eine Frauen-Nationalmannschaft soll schon bald installiert werden, bereits jetzt beginnt dafür die Sichtung von Talenten am Stützpunkt in Münster. „Außerdem erhoffen wir uns sowohl von diesem ‚Leuchtturm‘ Stützpunkt, als auch einer kommenden Nationalmannschaft eine große Zugkraft im Nachwuchsbereich. Junge Mädchen an den Ballsport heranführen, Wechsel und Ergänzung zwischen Fußball und Futsal zu schaffen, ist eine große Chance und damit unser Ziel für die Basis beider Sportarten.“