„Nach Ausfall der Veranstaltung im vergangenen Jahr bin ich umso glücklicher, dass es dem DLV zusammen mit der Stadt Sindelfingen und dem Landesverband gelungen ist, die Jugend-Hallen-DM 2022 auf die Beine zu stellen. Vor allem freue ich mich darüber, dass mit dem tragfähigen Hygienekonzept alle Athletinnen und Athleten, die sich qualifiziert haben, auch tatsächlich starten können“, sagte Elke Bartschat, DLV-Chefbundestrainerin Nachwuchs, am Donnerstag.
Der TV Wattenscheid 01 hat aussichtsreiche Athlet*innen am Start. Insgesamt 25 Blau-Weiße sind für den Verein von der Hollandstraße mit dabei. Jugend-Cheftrainer Frank Bartschat hat sich fünf bis sechs Medaillen und insgesamt zehn Top-8-Platzierungen zum Ziel gesetzt.
Sprinter Lennart Hartenberg zum Beispiel hat Chancen auf Gold. Er steht mit 6,78 Sekunden an Platz eins der Meldeliste. Trotzdem kann bei einer Meisterschaft vieles passieren, weiß auch Trainer Frank Bartschat: „Lennart hat vergangenes Wochenende erst seinen ersten Wettkampf der Saison bestritten, er war verletzt und hat lange nur alternativ trainiert. Wir werden sehen, wie es am Wochenende läuft und ob es für Gold reicht.“
Ebenfalls aussichtsreich: Langsprinter Mateusz Lewandowski. Er ist sowohl über die 200 Meter als auch über die 400 Meter an Platz zwei der deutschen Meldeliste und hat über beide Distanzen Medaillenchancen. Er geht – wie Lennart Hartenberg – auch in der Staffel an den Start. An Platz zwei der deutschen Bestenliste gemeldet, können die Jungs auch hier um die Goldmedaille mitlaufen.
Noah Braida will im Kampf um die Medaillen über die 60-Meter-Hürden ein Wörtchen mitreden. Bisher hat er 8,10 Sekunden stehen. Bei den deutschen Meisterschaften will er noch eine Schippe drauflegen. Trainingskollege Mark Petruschka ist mit von der Partie. Einfach wird es für die Jungen aber nicht. „Über die Hürden ist das Niveau in diesem Jahr extrem stark“, gibt Frank Bartschat Aussicht auf den Wettkampf. „Gerade die Jungs müssen sich sofort im Semifinale beweisen. Eine Medaille ist möglich, es gehört aber auch immer ein bisschen Glück dazu.“
Auch in der weiblichen Jugend ist der Hürden-Wettkampf auf hohem Niveau. Aaliyah Mbenda kann es allerdings erstmal etwas ruhiger angehen als ihre männlichen Trainingskollegen. „Bei den Mädchen gibt es Vorlauf, Semifinale und Finale. So kann Aaliyah sich von Lauf zu Lauf steigern“, so Bartschat. Mbenda ist mit 8,85 Sekunden gemeldet und steht an Platz fünf der Meldeliste. Auch Vereinskollegin Madleen Malecki geht über die Hürden an den Start. Sie hat in dieser Hallensaison noch keinen Wettkampf bestritten und steigt bei der DM in die Saison ein.
Anna Hense hat Chancen auf Gold über 400 Meter
Auch die LG Olympia Dortmund schickt ein starkes Team nach Sindelfingen. Die besten Karten bei den „Rothemden“ hat Anna Hense, die mit 54,41 Sekunden die aktuelle DLV-Bestenliste anführt. Diese Position möchte sie nach ihren starken Rennen, die sie in der Hallensaison bereits abgeliefert hat, in Sindelfingen behaupten. Nach seinem überzeugenden 800-Meter Auftritt beim PSD Bank Indoor-Meeting in Dortmund sucht Lennart Lindstrot in Sindelfingen seine Chance über 1.500 Meter. Im Stabhochsprung kann Till Marburger bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden. Ganz weit vorne landen kann auch Samila Attermeyer im Weitsprung. Beim Hallen-Meeting in Dortmund unterstrich sie ihre augenblicklich gute Form mit zwei Weiten über sechs Meter.
Von Erfolg zu Erfolg eilte in den vergangenen Wochen Silas Zahlten (LG Brillux Münster). Bei den NRW-Meisterschaften in Düsseldorf gelang dem Schützling von Jörg Riethues mit seinen Siegen über 800 Meter in der neuen persönlichen Bestzeit von 1:55,12 Minuten und über 1.500 Meter in 4:00,58 Minuten das angestrebte Double. Nun möchte er in Sindelfingen seinen Höhenflug weiter fortsetzen.
In einer hervorragenden Form präsentierte sich zuletzt auch Hendrik Hohmann (USC Bochum), der sich der Klasse U20 mit erfreulichen 4,90 Meter um 20 Zentimeter verbesserte. Gegenüber seiner Freiluft-Bestleistung steigerte sich der Schützling von Wolfgang Mohr um 30 Zentimeter.