Leichtathletik vom Feinsten am Sonntag beim PSD Bank Indoor Meeting

Die Wetterprognose für den Sonntag verspricht nichts Gutes. Da können es sich die Sportfans in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle richtig gemütlich machen. Dort erwartet sie das PSD Bank Indoor Meeting, bei dem ihnen im Rahmen eines kompakten, zweistündigen Programms (Vorprogramm ab 15 Uhr) Leichtathletik vom Feinsten geboten wird. Und der Besuch wird sich lohnen. Dafür wollen 151 Athletinnen und Athleten aus 27 Nationen sorgen. In dem illustren Feld befinden sich nämlich vier Europameister und 14 deutsche Titelträger.

Im 60-Meter-Hürdensprint der Frauen kommt es zur EM-Revanche. Elvira Hermann (Weißrussland), die im vergangenen Jahr bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Berlin den Titel über 100m-Hürden in 12,67 Sekunden gewann, trifft unter anderem auf die EM-Zweite Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid). „Ich habe mich ganz bewusst entschieden, in Dortmund meinen ersten Wettkampf in diesem Winter zu absolvieren, weil ich die tolle Atmosphäre in dieser Halle liebe. Zudem habe ich einen kurzen Anfahrtsweg. Ohne Stau bin ich in 20 Minuten in Dortmund", sagte die 28-jährige Wattenscheiderin heute auf der Pressekonferenz der LG Olympia Dortmund in der Helmut-Körnig-Halle.

Eine bestimmte Zeit hat sich die WM-Dritte von 2017 für ihr Saisondebüt nicht vorgenommen. „Meine Bestzeit in der Halle steht bei 7,79 Sekunden. Da werde ich wahrscheinlich nicht herankommen. Für mich ist es am Sonntag in erster Linie wichtig, dass ich ein technisch sauberes Rennen absolviere. Dann springt zwangsläufig eine gute Zeit heraus", weiß Pamela Dutkiewicz aus Erfahrung. Gern würde die angehende Lehrerin bei ihrem Hallenauftakt unter der Norm von 8,10 Sekunden für die Hallen-Europameisterschaften bleiben, denn die Titelkämpfe vom 1. bis 3. März in Glasgow (Schottland) bilden ihr großes Ziel in diesem Winter.

Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause tritt über 1.500 Meter an 

Auch Gesa Felicitas Krause (Trier) gibt ihr Hallen-Debüt in diesem Winter in Dortmund. Die zweifache Hindernis-Europameisterin reiste heute direkt aus ihrem Trainingslager in Potchefstroom (Südafrika) nach Dortmund an. Ihr Flieger landete um 5:15 Uhr in Frankfurt. Nur daheim machte sie eine Zwischenstation. Anschließend ging es für sie sofort weiter in die Westfalenmetropole. „Ich kann im Flugzeug ganz gut schlafen, sodass sich die Müdigkeit bei mir in Grenzen hält. Ich bin froh, dass ich am Sonntag ein Dach über dem Kopf haben werde, denn bei meiner letzten Trainingseinheit in Südafrika herrschten 38 Grad", berichtete die Hindernisspezialistin. Ihre persönliche 1.500-Meter-Bestzeit in der Halle steht bei 4:08,91 Minuten (2016). Im Freien erzielte sie im selben Jahr schon einmal 4:06,99 Minuten.

Wie Pamela Dutkiewicz nimmt sie sich keine besondere Zeit in Dortmund vor. Ihr Ziel ist vielmehr, ein gutes Rennen abzuliefern und die Zuschauer mit einem spannenden Lauf zu begeistern. Herausfordern wird sie auf jeden Fall die "junge Wilde" Alina Reh (SSV Ulm 1846). Die EM-Vierte über 10.000 m hat auf der 1.500-Meter-Distanz Bestzeiten von 4:13,11 Minuten (2017) im Freien und 4:24,79 Minuten in der Halle (2014).

Weitere interessante Wettbewerbe beim Indoor Meeting: Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (SSV Ulm 1846) hat für den 60-Meter-Hürdensprint zugesagt. Dort will er die Spezialisten, zu denen Gregor  Traber (LAV Stadtwerke München) zählt, „ärgern“. Abele hat über 60 Meter Hürden eine persönliche Bestzeit von 7,67 Sekunden, die er 2015 als Vize-Hallen-Europmeister im tschechischen Prag erzielte.

Asha Philip (Großbritannien) möchte bei den Hallen-Europameisterschaften vom 1. bis 3. März in Glasgow ihren Hallen-Titel von Belgrad (7,06 Sek.) verteidigen. Das Meeting in Dortmund, bei dem sie über 60 m unter anderem auf die junge Wattenscheiderin Keshia Kwadwo trifft, bildet für die 28-jährige Britin daher eine wichtige Standortbestimmung.

Über die in der Halle selten gelaufenen 300m-Distanz will die deutsche 400-Meter-Meisterin in der Halle und im Freien, Nadine Gonska (MTG Mannheim), zusammen mit Laura Müller (LC Rehlingen), Christine Salterberg (LT DSHS Köln) und ihrer Teamkollegin Hannah Mergenthaler Jagd auf den Uralt-Rekord über dieser Strecke machen, der seit 1988 bei 36,49 Sekunden steht.

2.300 Tickets sind bereits verkauft

Hoch hinaus möchte im Stabhochsprung Katharina Bauer (TSV Bayer Leverkusen), die die Anlage in Dortmund bestens kennt. Im vergangenen Jahr wurde sie dort deutsche Hallen-Meisterin mit 4,51 m. Die 28-jährige Leverkusenerin wird in der Halle an der Strobenallee ganz entspannt auftreten können, denn sie konnte die Norm von 4,50 m für die Hallen-Europameisterschaften vor fünf Tagen bei den Nordrhein-Meisterschaften bereits abhaken.

Ebenfalls die EM-Vorgabe erfüllte in diesem Winter bereits Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), der am 16. Dezember 2018 die 60 m in Dortmunds guter Leichtathletik-Stube in 6,62 Sekunden herunterfegte und damit eine Hundertstelsekunden unter der EM-Norm blieb. Am Sonntag möchte der deutsche Meister über 100 m zeigen, dass noch mehr in ihm steckt.

2.300 Tickets sind im Vorfeld für das Meeting verkauft worden. 800 gibt es am Sonntag noch an der Tageskasse. „Dass die Resonanz für das Indoor-Meeting so groß ist, zeigt, dass die Veranstaltung trotz der Konkurrenz durch den Fußball in Dortmund angenommen wird. Schon der Neubeginn im vergangenen Jahr war recht vielversprechend. Langfristig gehe ich davon aus, dass wir an die großen Hallen-Meetings in den neunziger und zweitausender Jahren anschließen können, denn im kommenden Jahr wird sich die Helmut-Körnig-Halle in einem neuen Gewand präsentieren. Dadurch wird die Veranstaltung sicherlich noch einen weiteren Schub nach vorne erhalten", erklärte Meeting-Direktor Bernhard Bußmann. Die nächste Auflage des Dortmunder Leichtathletik-Highlights ist bereits jetzt schon gesichert, denn Heiner Imdahl von der PSD Bank Rhein Ruhr versprach, die Veranstaltung auch 2020 zu unterstützen.