Leichtathletik-Statistiker Claus-Werner Kreft feiert heute seinen 75. Geburtstag

Claus-Werner Kreft, der seit 1986 die Leichtathletik-Statistik des FLVW führt, feiert heute - am 30. Dezember - seinen 75. Geburtstag. Als Weit- und Dreispringer ist er noch für den TV Werther aktiv und betreut dessen Seniorenteam. In jungen Jahren startete er für den von seinem Vater gegründeten CVJM-LC Halle (später Stammverein der LG Bielefeld).

1969 wurde er überraschend Westdeutscher Hallenmeister im Dreisprung. Auf westfälischer Ebene gewann er insgesamt elf Hauptklassentitel, die meisten im Jahr 1972, als ihm in der Halle und im Freien jeweils das „Double“ Weit/Drei gelang.

1964 hatte er erstmals die 7-Meter-Weitsprungmarke übertroffen und war für den U21- Junioren-Länderkampf gegen Frankreich in Dole (Burgund) nominiert worden. Doch das Schreiben des DLV erreichte ihn zu spät: Weil er damit gar nicht rechnen konnte, fand er es erst nach einem Auslandsurlaub in seiner Post. Noch zwanzig Jahre in Folge (bis zu seiner ersten M40-Saison) überflog er dann die sieben Meter. Seine 1971 erzielte Bestleistung steht bei 7,44 m, im Dreisprung bei 14,92 m (mit Rückenwind 15,07m).

Besonders erfolgreich war Claus-Werner Kreft als Senior. 1986 entdeckte er internationale Meisterschaften als reizvolle Möglichkeit, fremde Länder und viele interessante Menschen kennenzulernen. Elfmal siegte er bei einer Senioren-WM, zuerst 1997 in Südafrika und zuletzt 2013 in Brasilien. Hinzu kamen neun EM-Titel. Insgesamt sammelte der gebürtige Bielefelder genau 50 internationale Medaillen. Eine schwere Schulterverletzung und -Operation (2015) schränkte seine sportlichen Aktivitäten dann ein.

„Ich kann mich aber nicht beklagen“, betont er, „denn als Senior bin ich jahrzehntelang verschont geblieben und habe mich übrigens noch nie beim vermeintlich so riskanten Dreisprung verletzt. Wenn, dann beim Weitsprung oder Sprint.“ 69 DM-Seniorentitel sind für ihn herausgesprungen, 25-mal in Folge gewann er den Dreisprung im Freien. „Serien haben mich immer besonders motiviert“. Aktuell versucht er, nach einer Stressfraktur im Sprungfuß noch mal den Anschluss zu finden.

Claus-Werner Kreft berichtet auch heute noch über die Bielefelder Leichtathletik

Seiner Sportart war Kreft auch sonst eng verbunden. Mit 15 Jahren schrieb er seinen ersten Zeitungstext und berichtet noch heute über die Bielefelder Leichtathletik. Gern erinnert er sich an seine Zeit als Stadionsprecher bei vielen Meisterschaften, Länderkämpfen und dem Mehrkampf-Europacupfinale 1985. Ein Jahr zuvor hatte er in Mannheim die Olympia-Qualifikation mit Jürgen Hingsens Zehnkampf-Weltrekord moderiert. Als Trainer im Verein betreute er u.a. Jörg Borling, der mit 7,49 m seinen Weitsprung-Kreisrekord verbesserte, Olaf Bünemann (6,81 m in der M15) und bei ihrem ersten DM-Jugendtitelgewinn auch die spätere Top-Athletin Christina Sussiek aus seinem langjährigen Heimatort Werther.