Kugelstoßer David Storl verbessert bei der NRW-Gala in Bottrop den Stadionrekord

David Storl (SC DHfK Leipzig) erreichte bei der Internationalen Leichtathletik-Gala in Bottrop respektable 20,90 m im Kugelstoßen und verbesserte damit den zehn Jahre alten Stadionrekord des Bulgaren Pavel Lyzhyn um 61 Zentimeter.

„Ich habe gerade einen dreiwöchigen intensiven Trainingsblock beendet. Daher bin ich mit einer Weite sehr zufrieden. Ich befinde mich zurzeit voll im Plan für die Europameisterschaften in Berlin", erklärte der zweifache Weltmeister und dreifache Europameister, der im Berliner Olympiastadion seinen vierten Titel in Folge erringen möchte. Seinen nächsten Wettkampf wird David Storl, der eine persönliche Jahresbestleistung von 21,18 m hat, bereits am heutigen Montag beim Kugelstoß-Meeting auf dem Marktplatz in Biberach (Baden-Württemberg) bestreiten.

Im Dreisprung musste sich Jenny Elbe (Dresdner SC) als Siegerin mit der Weite von 13,32 m begnügen. Die deutsche Meisterin von 2016 hatte sich in Bottrop vorgenommen, die EM-Norm von 13,90 m zu überbieten. Wegen einer Gürtelrose hat sie jedoch noch erheblichen Trainingsrückstand. Trotzdem macht sie sich noch Hoffnungen, bei den deutschen Meisterschaften am 21./22. Juli in Nürnberg die EM-Vorgabe zu schaffen. Das Gleiche gilt für Stabhochspringerin Katharina Bauer (Bayer Leverkusen). Die diesjährige deutsche Hallenmeisterin, die wegen ihres ungewöhnlichen hohen Pulsschlags am 17. April einen Defibrilator eingesetzt bekam, setzte sich mit 4,20 m vor ihrer höhengleichen Teamkollegin Victoria Eynatten durch und blieb damit 20 Zentimeter unter der EM-Norm.

Julia Ritter mit Doppelerfolg im Wurfbereich

Von den westfälischen Athletinnen glänzte in Bottrop vor allem Julia Ritter (TV Wattenscheid), die mit Leistungen von 15,77 m im Kugelstoßen und 56,47 m im Diskuswerfen zweimal zu Titelehren kam. Die 20-jährige Polizeianwärterin freute sich vor allem über ihre Diskus-Leistung, mit der sie ihre große Beständigkeit in diesem Jahr untermauerte. Tags zuvor hatte die U20-Europameisterin im Kugelstoßen bereits an einem Werfertag in Oberaden teilgenommen und im Diskuswerfen die Scheibe auf ausgezeichnete 56,90 m befördert. Noch nie hat Julia Ritter auf deutschem Boden so weit geworfen. Ihre persönliche Bestweite erzielte sie am 12. April 2018 in Chula Vista (Kalifornien).

Zu den herausragenden Disziplinen aus westfälischer Sicht zählte auch der Weitsprung der Männer, in dem die Westfalen die ersten fünf Plätze belegten. Der Titel ging an Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal), der im vierten Durchgang mit 7,47 m die Führung übernahm und diese bis zum Schluss nicht mehr abgab. Hinter ihm kamen Stephan Zenker (TV Wattenscheid / 7,35 m), Matthis Leon Wilhelm (SC Preußen Münster / 7,23 m), Bartosz Jasinski (LV Löhne-Bhf. / 7,00 m) auf die nachfolgenden Ränge. Großer Jubel herrschte auch Jannik Otto (LG Kindelsberg Kreuztal). Der Schützling von Helmut Menn dominierte im Speerwerfen mit beachtlichen 64,51 m vor dem Paderborner Mathis Blank (62,65 m).

Im 110-m-Hürdenlauf blieb Tobias Vogt (LG Olympia Dortmund) im Vorlauf mit 14,75 Sekunden erstmals unter der 15-Sekunden-Marke (bisher 15,01 Sek.). Im Finale konnte der 24-jährige Dortmunder diese Zeit nicht wiederholen, doch reichten ihm seine 14,82 Sekunden zu einem sicheren Titelgewinn vor dem Aachener Jannis Wolf (15,15 Sek.). „Die Zeit ist mir wichtiger als der Titel. Nun ist der Knoten bei mir endlich geplatzt“, freute sich Vogt, der allerdings bedauerte, dass er sich nicht für die deutschen Meisterschaften am 21./22. Juli in Nürnberg qualifizieren konnte.

Eine Schallmauer durchbrach auch sein Teamkollege Constantin Rutsch, der sich als Jugendlicher im Stabhochsprung erstmals über fünf Meter schwang. „Dabei war ich noch ganz schön müde, denn ich habe in den vergangenen Tagen an zwei Abiturfeiern teilgenommen", berichtete der Schützling von Kai Atzbacher.  

Im 100-m-Hürdenlauf trumpfte Jennifer Köhne (CLV Siegerland) im Vorlauf mit 13,96 Sekunden auf. Zum Finale trat die Siegerländerin jedoch nicht mehr an, sodass der Weg frei war für Lisa Steinhage (LG Kreis Gütersloh), die in 14,06 Sekunden vor der Düsseldorferin Sandra Gottschalk (14,29 Sek.) lag. Im 200-m-Lauf drückte die in letzter Zeit stark verbesserte Johanna Bechthold (LG Olympia Dortmund) als Vierte ihre persönliche Bestzeit von 24,62 auf 24,16 Sekunden.

Die 5. Internationale NRW Gala Bottrop bot bei optimalen Bedingungen im Jahnstadion und bei herrlichem Sommerwetter wie in den Vorjahren wieder einen gelungenen Mix aus NRW-Meisterschaften und internationalem Meeting.