Krombacher Westfalenpokal: Ausnahme-Spielzeit auf der Zielgerade

Der Krombacher Westfalenpokal 2020/21 wird – unabhängig vom Ausgang des Finales am Samstag zwischen den Sportfreunden Lotte und dem SC Preußen Münster (13:50 Uhr / live im WDR) – in die Geschichtsbücher eingehen. Die Corona-Pandemie mit mehrmonatigem Lockdown hat den Pokal-Wettbewerb des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) gänzlich auf den Kopf gestellt. Pokalspielleiter Klaus Overwien blickt zurück und wagt einen Tipp für den Finaltag.

Herr Overwien, mit dem Finale am Samstag endet eine besondere Saison im Krombacher Westfalenpokal.

Klaus Overwien: Ja, das stimmt. Das hätte ich vor einigen Monaten so auch nicht für möglich gehalten. Aber ich bin froh, dass wir eine sportliche Lösung gefunden haben, um den Wettbewerb in dieser Ausnahmesituation zu Ende zu führen.

Fangen wir zunächst chronologisch an…

Overwien: Los ging es im September 2020 mit der Auslosung der Paarungen von der ersten bis zur vierten Runde, die wir erstmals komplett ohne Vereinsvertreterinnen und -vertreter im SportCentrum Kaiserau durchführen mussten. Dafür haben wir die Ziehung der Kugeln live auf der FLVW-Facebook-Seite gestreamt. Das hat großartig geklappt und ist bei den Vereinen und  Fans hervorragend angekommen! Insofern hatte die Pandemie hier ausnahmsweise mal etwas Gutes, weil wir neue digitale Formate ausprobieren mussten und zukünftig auch zusätzlich nutzen werden.

Sie haben dann die Spiele der ersten Runde für den Oktober angesetzt. Wie groß war die Hoffnung, dass die ersten Begegnungen auch tatsächlich absolviert werden würden?

Overwien: Wir sind sehr optimistisch und hoffnungsvoll gestartet. Im September waren die Inzidenzzahlen auf einem überschaubaren Niveau. Fußballspiele – zum Beispiel in der Meisterschaft – konnten fast wie gewohnt und auch mit Zuschauern stattfinden. Die drei für den 14. und 15. Oktober angesetzten Partien im Krombacher Westfalenpokal wurden auch noch ausgetragen. Genau wie das Spiel vom SC Wiedenbrück beim Erler SV am 28. Oktober – aber dann war Schluss: Die Pandemie hat uns alle und den Fußball komplett ausgebremst. Ein knappes halbes Jahr herrschte große Unsicherheit, wie es im Pokal weitergehen würde.

"Dankbar für positive Rückmeldung der Vereine"

Zusammen mit dem Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) haben Sie im April die Entscheidung getroffen, den Wettbewerb mit den Regional- und Drittligisten fortzuführen und die Amateurmannschaften mit einer Art Wildcard für die neue Runde auszustatten. Wie ist die Lösung angekommen?

Overwien: Ich bin sehr froh und dankbar, dass das vorgestellte und jetzt durchgeführte Modell bei den Vereinen auf große Zustimmung gestoßen ist. Wie gesagt: Ziel war und ist es, eine sportliche Lösung herbeizuführen. Wir haben versucht, allen Teilnehmern gerecht zu werden und das auch gegenüber den Clubs offen kommuniziert. Das ist positiv angekommen und wurde von den Vereinen auch mit persönlichen und öffentlichen Aussagen honoriert. Das tat mir persönlich und uns als VFA, der in der Vergangenheit auch viel Gegenwind gespürt hat, auch einmal ganz gut.

Die Viertel- und Halbfinalspiele konnten in den vergangenen Wochen in einem relativ engen Zeitfenster bis zum Finaltag der Amateure am 29. Mai durchgeführt werden.

Overwien: Das ist auch der sehr guten Zusammenarbeit mit den Vereinen und mit dem Staffelleiter der Regionalliga West, Wolfgang Jades, zu verdanken. Und zum Glück musste in diesem Zeitraum keine Mannschaft in Quarantäne. Persönlich gefreut hat mich hier auch, dass das Livestream-Angebot des FLVW sehr gut bei den Fans angekommen ist. Jetzt hoffen wir, dass bis Samstag ebenfalls alles glatt läuft.

Sie haben das Stichwort gegeben: Im Endspiel zwischen Lotte und Münster am Samstag stehen sich zwei Ligakonkurrenten gegenüber – Ihr Tipp?

Overwien: Obwohl beide Vereine bereits für den DFB-Pokal qualifiziert sind, glaube ich, dass sowohl die Sportfreunde als auch die Preußen ehrgeizig genug sind, um den Titel nun auch unbedingt gewinnen zu wollen. Ich glaube deshalb, dass es ein sehr knappes und spannendes Spiel wird, auf das ich mich sehr freue!

Vielen Dank für das Gespräch!

Info:
Das Endspiel um den Krombacher Westfalenpokal wird am Samstag, 29. Mai im Rahmen des „Finaltag der Amateure“ ab 13 Uhr in einer Livekonferenz im WDR-Fernsehen übertragen. Anstoß zwischen den Sportfreunden Lotte und dem SC Preußen Münster ist um 13:50 Uhr (SportClub Arena in Verl). Die Partie wird ohne Zuschauer ausgetragen.