Doch damit nicht genug: Gleichzeitig unterbot die erfolgreiche Läuferin der LG Rosendahl die Norm für die Deutschen Meisterschaften am 3./4. August 2019 in Berlin um 14,81 Sekunden. „Damit habe ich alles erreicht, was ich heute erreichen wollte", freute sich die neue NRW-Meisterin.
Seit Mitte letzten Jahres hatte Kerstin Schulze Kalthoff immer wieder Probleme mit ihrem linken Fuß, doch diese Beschwerden hat sie inzwischen überwunden. Daher war sie in diesem Jahr auch schon auf den Flachdistanzen flott unterwegs und erzielte 9:53,42 Minuten über 3.000 Meter und 17:25,72 Minuten über 5.000 Meter. Mit ihrer neuen 3.000-Meter-Hindernis-Bestzeit hat ihr Leistungspotenzial noch längst nicht ausgereizt. Vielleicht gelingt ihr ein neuer Hausrekord bei der DM in Berlin.
Der Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) ist im Hindernislauf momentan recht gut aufgestellt – vor allem im weiblichen Bereich. Dies unterstreicht nicht nur Frauen-Siegerin Kerstin Schulze Kalthoff, sondern auch die vier Jahre jüngere Teresa Schulte Wermlinghoff (LG Dorsten), die sich im 1.500-Meter-Hindernislauf der weiblichen Jugend U18 auf ausgezeichnete 5:01,34 Minuten steigerte. Damit siegte sie vor der Mönchengladbacherin Anna Bommes, die mit 5:05,61 Minuten ebenfalls persönliche Bestzeit rannte. Die Athletin von Leo Monz-Dietz verbesserte bei ihrem überzeugenden Titelgewinn die deutsche Jahresbestleistung in ihrer Alterskategorie um 5,51 Sekunden.
Sascha van Staa gelingt bei Männern Start-Ziel-Sieg
Im 3.000-Meter-Hindernislauf der Männer fand Sascha van Staa (LC Rapid Dortmund) schnell in seinen gewohnten Laufrhythmus und erfreute bei den Saunatemperaturen mit seinem souveränen Erfolg in beachtlichen 9:11,41 Minuten vor Stefan Ritte (LAZ Rhede, 9:37,88 Min.) und Constantin Feist (LG Olympia Dortmund, 10:03,32 Min.). Der 27-jährige „Rapido“ hatte seinen letzten Landestitel im Hindernis vor drei Jahren gewonnen.
Dass er in letzter Zeit nur noch sporadisch in Erscheinung trat, hing mit seinem zweiten Staatsexamen zusammen, das er in inzwischen erfolgreich abgeschlossen hat. Seine erste Lehrerstelle hat der Studienrat mit den Fächern Mathematik und Latein am Phoenix-Gymnasium in Dortmund-Hörde angetreten.
Nachdem der Prüfungsstress vorbei ist, kann sich Sascha van Staa wieder etwas mehr aufs Laufen konzentrieren. Daher hat er vor kurzem auch seine Tätigkeit als Fußball-Trainer beim TSC Eintracht Dortmund aufgeben. Nach seinem souveränen Titelgewinn in Hilden möchte er sich noch für die Deutschen Meisterschaften am 3./4. August in Berlin qualifizieren. Allerdings muss er dafür möglichst zeitnah noch einen weiteren 3.000-Meter-Hindernislauf absolvieren, denn in Hilden verfehlte er die DM-Norm um 3,41 Sekunden.
Wie Phoenix aus der Asche tauchte sein Teamkollege Nicolas Vogt (LC Rapid Dortmund) in Hilden auf. Der 19-jährige „Rapido“ studiert inzwischen in Stuttgart BWL und hat im vergangenen Jahr beim HC Ludwigsburg (2. Bundesliga) nur Hockey gespielt. Trotzdem hat er das (schnelle) Laufen nicht verlernt. In Hilden überzeugte er im 2.000-Meter-Hindernislauf der männlichen Jugend U20 als sicherer Sieger in 6:33,82 Minuten. Nicolas Vogt, der nach eigenen Angaben vor Hilden nur zweimal ein spezielles Lauftraining durchgeführt hat, ist ein Riesen-Leichtathletik-Talent, aber sein Herz schlägt in erster Linie für Hockey.
Der Titelgewinn von Nicolas Vogt hatte allerdings einen kleinen Schönheitsfehler, denn die beiden Erstplazierten im 3.000-Meter-Hindernislauf der männlichen Jugend 18, Youssef Wardi (LAZ Rhede, 6:14,63 Min.) und Marco Sietmann (LG Coesfeld, 6:16,19 Min.), waren deutlich schneller als der Dortmunder.