Eine Klasse für sich war vor allem Julius Scherr (TV Wattenscheid), der in ausgezeichneten 1:07:44 Stunden einen komfortablen Vorsprung vor Moritz Beinlich (LG Telis Finanz Regensburg/1:09:12h) und dem überraschend starken David Valentin (LG Olympia Dortmund/1:09:17h) vorwies. „Ab Kilometer sechs bin ich praktisch allein gelaufen. Eigentlich lief es richtig gut bei mir. Aber es war viel zu heiß. Das war eine richtige Hitzeschlacht, die am Ende brutal war. Ich bin damit ganz gut klar gekommen, war aber in der Mitte des Rennens vielleicht ein bisschen zu aggressiv. Am Schluss musste ich dann richtig kämpfen“, berichtete Julius Scherr.
Der sichere Titelgewinn in Hannover ist der bisher größte Erfolg des 21-jährigen Wattenscheiders. Für dieses Jahr hat sich der neue U23-Meister noch die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg vorgenommen: „Ob ich dort über die 5.000 Meter an den Start gehe oder über 1.500 Meter, ist aber noch nicht klar.“
Der ebenfalls zur Klasse M23 zählende David Valentin (LG Olympia Dortmund) steigerte als Dritter seinen Hausrekord um 1:11 Minuten auf starke 1:09:17 Stunden und verpasste als Dritter die Vizemeisterschaft nur um fünf Sekunden. Trotz seiner Studienbelastung wartete Leif Gunkel als Vierter mit 1:10:22 Stunden auf. Auf Rang fünf folgte Steven Orlowski, der sich um 49 Sekunden auf 1:10:30 Stunde verbesserte. Er hatte sich zusammen mit Valentin unter der Leitung von Dortmunds Trainer Christof Neuhaus zwei Wochen auf der Insel Texel auf die Titelkämpfe vorbereitet – und das zahlte sich aus. In der Mannschaftswertung sicherte die LG Olympia Dortmund in der Besetzung David Valentin, Leif Gunkel und Steven Orlowski mit der Gesamtzeit von 3:30:09 Stunden die Goldmedaille.
Auch die LG Dorsten hatte allen Grund zur Freude. Die Schützlinge von Leo Monz-Dietz erkämpften in der Junioren-Mannschaftswertung hinter der siegreichen LG Olympia Dortmund in 3:56:19 Stunden die Vizemeisterschaft. An diesem erfreulichen Erfolg waren Marvin Weiss, Lutz Holste und Simon Jaschke beteiligt.
Christl Dörschel schnellste westfälische Läuferin bei den Frauen
Schnellster Westfale in der Männer-Wertung war Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid), der in 1:06:59 Stunden den sechsten Rang belegte. Der deutsche Vize-Meister im Halbmarathon 2017, der als Mitfavorit ins Rennen gegangen war, zeigte sich mit seiner Vorstellung aber nicht zufrieden: „Da ich in den vergangenen Wochen im Prüfungsstress war, musste ich in Hannover Abstriche machen. Das war der Preis für die bestandene Prüfung am Freitag. Zum Glück liegt das jetzt hinter mir, so dass ich wieder Gas geben kann“.
Schnellste westfälische Läuferin bei den Frauen war Christl Dörschel (SG Wenden), die in der Gesamtwertung als 13. in 1:21:35 Stunden einlief. In der separat durchgeführten Altersklassenwertung kam die 42-jährige Wendenerin auf den Silberrang. In der Teamwertung der Seniorinnen W35 - W45 dominierte die SG Wenden in der Besetzung Christl Dörschel, Melanie Lindner und Katja Hinze-Thüs mit 4:14:02 Stunden recht deutlich vor dem PSV Grün-Weiß Kassel (4:29:33h).
