Bei der gut besetzten Sprint-Konkurrenz wird es auch um die Ausscheidungen für die Team-EM am 24. Und 25. Juni im nordfranzösischen Villeneuve - d´Ascq gehen.
Der deutsche Rekordhalter über die 100 Meter geht später als all seine nationalen Konkurrenten auf die Bahn – und das hat Gründe. In diesem Winter war für Julian Reus keine Hallen-Saison möglich. Die Bundeswehr hatte den Wattenscheider für einen Feldwebel-Lehrgang „gezogen“. Das habe viel Zeit beansprucht, sagt Reus: „da haben wir viel geschossen, haben Patrouillengänge geübt und die Führung einer Gruppe im Feld. Training war eigentlich nur abends möglich. Dass ich keine Hallen-Saison machen konnte, ist schade. In den letzten Jahren habe ich im Sommer immer davon profitiert, dass ich einen starken Winter mit vielen Wettkämpfen hatte.“
Nach dem Lehrgang der Bundeswehr war dann intensives Training angesagt, mit großen Umfängen und starker Belastung. Das USA-Trainingslager der DLV-Sprinter in Clermont und die World Relays auf den Bahamas hatte Julian Reus dann komplett mitgemacht. Danach kam dann aber eben kein Wettkampf. „Bei den großen Umfängen, die ich trainiert habe, hätte das nichts gebracht“, sagt Reus, „vielleicht war es gut, mal eine Zeit lang Luft dran zu lassen. Schade, dass die US-Wettkämpfe zum Schluss des Trainingslagers wegen des Wetters abgesagt wurden. Aber trotzdem: ich habe mich in der ganzen Zeit nicht verletzt, ich bin auch so gesund geblieben, ich habe gut gearbeitet. Der Sommer wird es also zeigen – aber ich bin mir sicher, dass es auch in diesem Jahr schnell werden wird.“
Großes Ziel bilden die Weltmeisterschaften in London
Das große Ziel von Julian Reus ist in diesem Jahr die Weltmeisterschaft in London: „bis dahin sind es noch rund zwei Monate. Da muss man ein gutes Plateau haben.“ Wie stark Julian Reus jetzt schon ist, wird das Wochenende zeigen.