„Ich wollte in Dortmund gern in den Bereich meiner persönlichen Hallen-Bestweite kommen. Das habe ich geschafft und bin damit sehr zufrieden. Allerdings habe ich heute auch gemerkt, dass da noch mehr für mich drin ist, denn mein bisheriges Vorbereitungsprogramm ist bisher sehr gut verlaufen und ich befinde mich momentan in einer vielversprechenden Verfassung", betonte die Polizeimeisterin, die in diesem Winter noch gern die 18-Meter-Marke übertreffen möchte. Vielleicht gelingt ihr das schon am kommenden Wochenende, wenn sie bei den NRW-Meisterschaften in Düsseldorf und einen Tag später beim Kugelstoß-Meeting in Rochlitz antritt.
Robin Erewa (TV Wattenscheid) und Lilly Kaden (LG Olympia Dortmund) beschränkten sich in Dortmund nur auf den 200-Meter-Vorlauf und traten zum Finale nicht mehr an. Lilly Kaden hatte dies schon im Vorfeld angekündigt. Die zweifache U23-Europameisterin erzielte bei ihrem ersten Hallenrennen in diesem Winter vielversprechende 23,56 Sekunden auf dem Hallen-Oval und blieb damit eine halbe Sekunde unter ihrer persönlichen Hallenbestzeit. „Gleich zum Hallenauftakt mit solch einer Steigerung zu starten – mehr hätte ich nicht erwarten können. Ich bin rundum zufrieden", freute sich die Dortmunderin.
„Lilly hat bewusst auf das 200-Meter-Finale verzichtet, denn sie möchte am 4. Februar beim ISTAF Indoor in Berlin über 60 Meter starten und dort eine schnelle Zeit abliefern. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig wird sie über 60 Meter und 200 Meter ihre Chance suchen. Da gilt es in nächster Zeit, Schwerpunkte zu setzen“, erläuterte Trainer Thomas Kremer.
Lilly Kaden verfügt übrigens über den „Luxus“, dass sie von zwei Trainern, die sie bisher gut durch den Winter geführt haben, betreut wird. Neben Thomas Kremer wird sie gecoacht von Thomas Czarnetzki, der Mitglied des erfolgreichen Trainer-Teams der LG Olympia Dortmund ist. „Im Training nutzen wir die Synergien, und jeder Trainer hat seinen speziellen Trainingsbereich für die sportliche Weiterentwicklung von Lilly Kaden,“ beschreibt Thomas Czarnetzki vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Robin Erewa wieder fit
Robin Erewa, der eine Woche zuvor an gleicher Stelle 6,78 und 6,79 Sekunden über 60 Meter abgeliefert hat, beschränkte sich wie Lilly Kaden ebenfalls nur auf einen 200-Meter-Auftritt und erzielte 21,12 Sekunden. „Für den Anfang bin ich damit zufrieden, aber da steckt auf jeden Fall noch mehr drin", befand er nach dem Rennen. Für seinen Coach André Ernst verläuft zurzeit für seinen Schützling alles im grünen Bereich: „Auf diesen 21,12 Sekunden kann Robin gut aufbauen. Er hatte 2021 mehrere Monate Probleme mit seiner Knie-Innensehne, die ihm in den zurückliegenden Jahren schon öfter zu schaffen machte. Eine Behandlung bei Dr. Müller-Wohlfahrt brachte zwar eine gewisse Linderung, nicht aber den hundertprozentigen Erfolg. Inzwischen ist Robin wieder fit,und ich bin sehr zufrieden mit seinen Trainingsergebnissen.“
Zu seiner augenblicklich guten Verfassung trägt sicherlich auch bei, dass er von November bis Januar dreimal auf Teneriffa war und dort die Möglichkeit hatte, bei angenehmen Temperaturen optimal zu trainieren und auch längere Sprints zu absolvieren. Nach seiner Rückkehr hat er wegen der größeren Verletzungsgefahr die Rundbahn gemieden und ist nur immer auf der Geraden gelaufen. Das nächste Mal wird er die 200-Meter-Strecke erst bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig wieder in Angriff nehmen, weil er seinen 200-Meter-Titel verteidigen möchte und mit dem TV Wattenscheid Gold über 4 x 200-Meter anstrebt.
Für den 1.500-Meter-Lauf der Männer hatten Marius Probst und Maximilian Sluka gemeldet, doch zu diesem Duell kam es nicht, weil der deutsche U20-Jugendmeister von 2019 nach einem für ihn zunächst erfolgreich verlaufenen Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) immer noch über Achillessehnenbeschwerden klagt. „Bei einer Untersuchung in der vergangenen Woche wurde festgestellt, dass Maximilian zurzeit nicht voll belastbar ist. Damit der Schaden nicht größer wird, bricht er wahrscheinlich die Hallensaison ab“, sagte sein Coach Markus Kubillus.
Maximilian Feist gewinnt mit neuer Bestzeit 1.500-Meter-Titel
Marius Probst wollte sich ursprünglich in dem Lauf als Tempomacher für Maximilian Sluka engagieren, doch nach dessen Verzicht zog er seine Meldung zurück. So ging der 1.500-Meter-Titel an Maximilian Feist (LG Olympia Dortmund), der als überlegener Sieger vor seinem Zwillingsbruder Constantin (3:54,69 Sek.) mit 3:43,36 Minuten 14 Hundertstelsekunden unter seiner bisherigen Hallenbestzeit blieb. „Ich bedanke mich vor allem bei meinem Teamkollegen Steffen Baxheinrich, der für mich bis 1.000 Meter Tempo machte. Die Zwischenzeit von 2:32 Minuten war für mich ideal. Sonst wäre ich wahrscheinlich nicht Bestzeit gelaufen“, erklärte Maximilian Feist, der bis vor kurzem zusammen mit seinen Teamkollegen zu einem dreiwöchigen Trainingslager in der Sierra Nevada (Spanien) weilte.
Der 1.500-Meter-Lauf der Frauen stand ganz im Zeichen von Verena Meisl (LG Olympia Dortmund), die nach einer 1.000-Meter-Zwischenzeit von 3:00,60 Minuten noch auf eine Endzeit auf 4:22,26 Minuten kam.
Der Bericht über die Jugend-Wettbewerbe folgt.