Als Jorinde van Klinken bei ihrem letzten Versuch überraschend in Führung ging, behielt Julia Ritter die Nerven und nutzte mit ihrem neuen Hausrekord (bisher 16,71m) beherzt ihre Konterchance. Nach ihrem Gewinn der U18-WM in Cali vor zwei Jahren war es für die überglückliche Wattenscheiderin bereits der zweite große internationale Erfolg in ihrer noch jungen Laufbahn.
"Erfolg baut auf Misserfolg auf", sagt ein englisches Sprichwort. Für Julia Ritter, die zwei Tage zuvor im Diskuswerfen mit drei ungültigen Versuchen unerwartet ausschied, trifft dieser Sinnspruch auf jeden Fall zu. „Die Niederländerin hat zu mir gesagt, dass ich unglaublich bin", berichtete Julia Ritter gegenüber Leichtathletik.de, „aber das habe ich auch zu ihr gesagt. Sie ist ja Jahrgang 2000! Ich habe auch riesigen Respekt vor ihr. Im Kugelstoßen sind wir sowieso alle wie eine Familie", betonte die neue U20-Europameisterin. Ihr Vater Reiner Ritter war nach dem Erfolg seiner Tochter ganz aus dem Häuschen. „Ich habe soviel telefoniert, dass ich ganz heiser bin", so Ritter.
Hanna Meininkmann erfreut als Achte mit 15,40m
Julia Ritters Teamkollegin Hanna Meinikmann rundete den hervorragenden Auftritt der DLV-Stoßerinnen im Finale ab. Sie belegte mit ihrer neuen persönlichen Bestweite von 15,40m einen hoch einzustufenden achten Rang.
Mit viel versprechenden 3:10,64 Minuten qualifizierte sich die deutsche 4x400m-Staffel mit den beiden Westfalen Lorenz Niedrig (TuS 09 Erkenschwick) und Florian Colon-Marti (TV Wattenscheid 01) direkt für das Finale. Das deutsche Quartett hat heute gute Medaillenchancen.
Auf die Minute topfit präsentierte sich Tabea Christ (Preußen Münster), die sich im Weitsprung um acht Zentimeter auf ausgezeichnete 6,39m verbesserte und damit souverän die Qualifikation überstand.