Julia Ritter Doppelsiegerin bei den NRW-Meisterschaften in Leverkusen

Jubelnd riss Julia Ritter (TV Wattenscheid) bei den NRW-Meisterschaften in Leverkusen die Arme empor, als sie im Kugelstoßen der Frauen den 4 kg schweren Eisenball auf 17,06 m wuchtete und damit den Titel souverän vor ihrer Teamkollegin Hanna Meinikmann (15,58 m) und Marie-Theres Bornemeier (LG Lippe-Süd, 14,92m) gewann.

Die 20-jährige Auszubildende bei der Bundespolizei verbesserte bei ihrer überzeugenden Vorstellung ihre Hallenbestweite um 45 Zentimeter. „Der Ring war sehr schnell. Ich bin mit meiner Leistung hochzufrieden. Ich weiß nun, dass die 17-Meter-Marke in der Halle für mich kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellt. Daher werde ich versuchen, bei den deutschen Hallenmeisterschaften in zwei Wochen in Leipzig die Norm für die Hallen-Europameisterschaften Anfang März in Glasgow anzugreifen. Wenn es klappt, ist es gut, wenn nicht, kann ich auch damit leben", erklärte die Athletin von Miroslav Jasinski.

Nach ihrem Erfolg unterm Hallendach ging es für Kugelstoßsiegerin Julia Ritter ins Freie, denn auf dem Gelände der Fritz-Jacobi-Anlage fanden die NRW-Winterwurfmeisterschaften statt. Bei winterlichen Bedingungen erreichte die Wattenscheiderin gleich im ersten Versuch des Diskuswerfens respektable 52,75 m. Dieselbe Weite wiederholte sie im fünften Durchgang, sodass sie den Titel verdient vor ihren beiden Teamkolleginnen Korinna Lömker (42,78 m) und Michelle Berger (41,55 m) gewann.

Einen Vierfach-Erfolg für den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen gab es im 400 m-Lauf der Männer durch Marti Florian Colon (TV Wattenscheid, 48,44 Sek.), Oliver Ollesch (LAC Veltins Hochsauerland, 48,52 Sek.), Kristian Thies (TV Wattenscheid, 49,02 Sek.) und Henrik Krause (LG Olympia Dortmund, 49,23 Sek.). Groß war die Freude vor allem bei Sieger Marti Florian Colon, der wegen einer Patellasehnen-Verletzung 13 Monate pausieren musste. Erst im September vergangenen Jahres konnte der Schützling von Slawomir Filipowski wieder mit einem zielgerichteten Leistungstraining beginnen. „Mein heutiger Erfolg gibt mir wieder eine gewisse Sicherheit. Darauf kann ich aufbauen", befand der 20-jährige Viertelmeiler.

Groß war die Überlegenheit der Westfalen auch im 200 m-Lauf der Männer, in dem Kake Gassimou (LG Kindelsberg Kreuztal, 21,87 Sek.), Martin Brieger (21,93 Sek.), CarloWeckelmann (21,93 Sek.) und Noel-Philippe Flener (alle TV Wattenscheid, 22,23 Sek.) die Plätze eins bis vier belegten.

Steffen Baxheinrich (LG Olympia Dortmund) konnte gleich dreimal jubeln, denn er gewann über 800 m den Titel, lief mit 1:52,01 Minuten eine neue persönliche Bestzeit und unterbot gleichzeitig die Qualifikationsnorm für die deutschen Hallenmeisterschaften am 16./17. Februar in Leipzig. Sein Teamkollege Elias Schreml machte im 800 m-Finale bis 500 Meter vorbildlich Tempo.

Im 60-m-Hürdensprint unterstrich Neele Schuten (TV Gladbeck) ihre augenblicklich hervorragende Form mit ihrem sicheren Titelgewinn in der neuen persönlichen Bestzeit von 8,43 Sekunden vor Anna Maiwald (Bayer Leverkusen, 8,64 Sek.) und Saskia Lutschak (LG Lemgo, 8.69 Sek.). Über 200 m blieb die 19-jährige Gladbeckerin als Vizemeisterin  in 24,36 Sekunden nur 13 Hundertstelsekunden über ihrem Hausrekord.

Sprinttitel gehen nach Wattenscheid

Am zweiten Wettkampftag holte sich Philipp Trutenat (TV Wattenscheid) den 60 m-Titel in 6,78 Sekunden souverän vor Pascal Lewandowski (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, 6,85 Sek.) und Daniel Hoffmann (TSV Bayer Leverkusen, 6,94 Sek.). Der 21-jährige Wattenscheider verfehlte im Zwischenlauf mit 6,76 Sekunden seine persönliche Bestzeit nur um eine Hundertstelsekunde.

Bei den Frauen ging der Titel auf der kurzen Sprintstrecke ebenfalls an den TV Wattenscheid. Johanna Marie Bechthold, die 2018 noch für die LG Olympia Dortmund startete, setzte sich in 7,40 Sekunden vor den beiden Paderbornerinnen Katharina Grompe (7,42 Sek.) und Janina Kölsch (7,53 Sek.) durch. Im 1.500 m-Lauf der Frauen machten vier westfälische Läuferinnen den Titel unter sich aus. Denise Schumacher (FC Schalke 04) siegte nach einem spannenden Rennverlauf in guten 4:33,31 Minuten vor Kerstin Schulze Kalthoff (LG Rosendahl, 4:34,20 Min.), Aline Florian (TV Wattenscheid, 4:36,26 Min.) und Lea Weike (SV Brackwede, 4:37,86 Min.).

Alexander Ide (TV Wattenscheid) ist nach erfolgreich abgeschlossenen Medizinstudium wieder auf die Wettkampfbühne zurückgekehrt. Über 1.500 m lag der 28-jährige Wattenscheider in 3:55,92 Minuten hauchdünn vor seinem Teamkollegen Jan Hense (3:55,93 Min.). Im 3.000 m-Lauf steigerte sich Nils Voigt (TV Wattenscheid) als überlegener Sieger auf erfreuliche 8:20,05 Minuten.

Im Speerwerfen der Frauen kam Kim Cara Brünger (USC Bochum), die von dem früheren Mehrkämpfer Detlef Kleefeld betreut wird, bei den gleichzeitig ausgetragenen NRW-Winterwurfmeisterschaften mit respektablen 44,42 m zu Titelehren.