Nach hervorragenden 32:59,35 Minuten beendete er als neuer deutscher U20-Meister sein Debüt. „Ich freue mich riesig über Henriks Leistung. Er hat in diesem Rennen mit viel Geschubse alles richtig gemacht und war im richtigen Rennen hellwach“, lobte sein Trainer Christof Neuhaus das Debüt seines Schützlings. Für Neuhaus war es der erste deutsche Meistertitel als Trainer.
„Ich bin noch nicht so viele taktische Rennen gelaufen und mir fehlt dafür die Erfahrung. Aber ich war gut drauf und hatte nichts zu verlieren“, gestand der Sieger. „Als zunächst gebummelt wurde, dachte ich, die wollten mich zur Führungsarbeit verführen. Aber darauf habe ich mich nicht eingelassen“, berichtete er. So konnte er sich auf seine Spurtkraft verlassen. Schließlich steht er über 800 Meter mit rund 1:57 Minuten zu Buche. „Ich wusste, wenn ich auf dem letzten Kilometer noch vorne dabei bin, dann ist alles drin.“ Für ihn als Hindernisläufer kam die „Ziehharmonika-Taktik“ des Feldes genau richtig, denn er ist an ständige Tempowechsel gewohnt.
Henrik Lindstrot, der Ende 2020 zusammen mit seinem Bruder Lennard zur LG Olympia und zu Christof Neuhaus wechselte, musste er sich im Training umstellen. „Es gab mehr Krafttraining und wir absolvierten mehr Dauerläufe.“ Das wirkte sich positiv aus. Nun gilt sein Augenmerk wieder den Hindernissen. Ihn reizt die Teilnahme an den U20-Europameisterschaften in Tallinn, wo er allerdings über die 3.000 Meter-Hindernis antreten muss. Aber das sollte für ihn kein Problem sein. Er wünscht sich jedoch, dass sich sein Bruder Lennard, der auf den kürzeren Mittelstrecken zu Hause ist, ebenfalls noch in die nationale Spitze vorarbeitet.
Maximilian Feist holt Bronze bei seinem 10.000-Meter-Debüt
Maximilian Feist (LG Olympia Dortmund) machte sich bisher auf den Mittelstrecken einen Namen. In Mainz gab der Schützling von Pierre Ayadi sein Bahndebüt auf der 10.000-Meter-Distanz und erzielte dabei erstklassige 30:04,86 Minuten. Für diese hervorragende Leistung wurde er anschließend mit Bronze dekoriert.
Feists Glück wäre perfekt gewesen, wenn er bei seiner überzeugenden Vorstellung die 30-Minuten-Marke geknackt hätte, doch zwischen sechs und sieben Kilometer bekam er plötzlich starke Rückenbeschwerden, sodass er zwei Runden lang sein Tempo drosseln musste. Allerdings fand er anschließend schnell wieder in seinen gewohnten Laufrhythmus und lief das Rennen sicher zu Ende. Der 22-jährige Dortmunder, der seine ersten leichtathletischen Erfahrungen beim VfL Kamen sammelte, brachte damit nach zwei Jahren erstmals wieder eine DM-Medaille mit nach Hause. „Super, wie sich Maximilian durchgekämpft hat und dann noch mit Bronze belohnt wurde", befand sein Coach Pierre Ayadi.
DM-Dritte Linn Lara Kleine schafft Bundeskader-Norm
Eine weitere Bronzemedaille ging bei der LG Olympia Dortmund auf das Konto von Linn Lara Kleine, die den 25-Runden-Taumel als Dritte in 34:19,42 Minuten beendete. Die erhoffte Medaille vor Augen legte sie die letzten 1.000 Meter in bemerkenswerten 3:12 Minuten zurück. „Linn hat mich heute überrascht mit einem unglaublich starken Rennen. Ich wusste, dass sie gut drauf ist. Aber so eine schnelle Zeit hatte ich von ihr noch nicht erwartet“, kommentierte ihr Coach Pierre Ayadi. Kleine blieb bei ihrer starken Vorstellung recht deutlich unter der Bundeskader-Norm und unter der Vorgabe für die U23-EM-Norm im schwedischen Bergen. Eine erfreuliche Vorstellung bot über 10.000 Meter auch Stephanie Strate (SV Brackwede) als Fünfte in 35:39,39 Minuten. Auch der sechste Rang von Felix Becker im 10.000-Meter-Lauf der Klasse U20 kann sich sehen lassen.
Nicht mit sich zufrieden war Rahel Brömmel (LG Olympia Dortmund), die im 5.000-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U20 in 17:05,50 Minuten nicht über den achten Platz hinauskam. Enttäuscht zeigte sich auch ihr Teamkollege Clemens Erdmann, der im 10.000-Meter-Lauf der Klasse U23 unter Luftproblemen litt und daher das Rennen vorzeitig beenden musste.