„Ich bin so überrascht von meiner heutigen Vorstellung, dass ich nun meine Saisonziele neu formulieren muss. Heute bin ich wunschlos glücklich", strahlte die überglückliche Pädagogik-Studentin, die in Unna ihren ersten Hallen-Wettkampf in diesem Winter bestritt.
Die Vierte der U23-EM 2015 hatte für ihre erstklassige Vorstellung auch eine Erklärung parat: „Abgesehen von einer Erkältung über Weihnachten bin ich bis jetzt hervorragend durch das Wintertraining gekommen. Jetzt bin gespannt, was bei meinen nächsten Wettkämpfen herauskommt. Nächste Woche springe in Cottbus und San Croix. Anschließend werde ich weiterplanen.“
Sehr mit sich zufrieden war auch Katarina Mögenburg (Bayer Leverkusen). Die Tochter von Olympiasiegerin Dietmar Mögenburg blieb bei ihrem ersten Hallenstart in diesem Winter nur zwei Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung. „Das Einspringen war bei mir heute nicht allzu gut, weil ich plötzlich Knieschmerzen bekam. Im Laufe des Wettkampfes verschwanden jedoch meine Beschwerden, sodass ich davon ausgehe, dass es nicht Ernsthaftes ist,“ erklärte die in Norwegen lebende Hochspringerin, die im Vorjahr in Unna mit 1,85m gewann. Die EM-Teilnehmerin von Amsterdam hat sich für den Sommer die WM-Qualifikation zum Ziel gesetzt. Einen Tag nach ihrem Gewinn der Westfalenmeisterschaften mit 1,69m übersprang Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid) 1,76m und belegte damit den fünften Rang.
Den Wettbewerb der Männer gewann der Niederländer Marius Wouters mit 2,11m vor seinem Landsmann Dion van Kessel (2,08m) und Nils Kappeller (LC Paderborn, 2,05m). Der 21-jährige Uetrecher hatte ein wenig Schwierigkeiten mit dem Anlauf, der für ihn aufgrund der Hallenverhältnisse nicht lang genug war.
Im Wettbewerb der weiblichen Jugend U20 siegte Mareike Max (SV Werder Bremen) mit 1,79m vor der höhengleichen Leonie Reuter (LG Nord Berlin). Tags zuvor hatte die Fünfte der U20-WM noch an den Landesmeisterschaften in Hannover teilgenommen, wo sie mit 1,79m zu Titelehren kam.
Am 8. Januar meisterte die Bremerin in Clarholz bereits 1,83m. „Ich habe heute bei meinem Anlauf zwei Schritte weniger genommen als sonst. Daher hatte ich einen anderen Rhythmus. Solche Veränderungen können sich leistungsmäßig bemerkbar machen,“ erläuterte die 1,90m-große Springerin, die momentan mit ihrem Trainer Roman Fricke noch den Doppelarmschwung einübt.
Die Zweitplatzierte Leoni Reuter, die sich tags in Berlin mit 1,73m begnügen musste, scheiterte in Unna an 1,82m nur knapp. Momentan sieht sie sich aber auf einem guten Weg. Im vergangenen Jahr hatte die Berlinerin wegen ihres Abiturs kürzer getreten.
Ex-Olympiasieger Dietmar Mögenburg lobt Unnaer Meeting
Ex-Olympiasieger Dietmar Mögenburg, der seit drei Jahren wieder einmal zu Gast in Unna war und seine Tochter betreute, zeigte sich begeistert von dem Meeting: „Die Halle bietet für den Hochsprung ideale Vorsetzungen. Zudem stimmt die Atmosphäre bei diesem Springen.“ Dieses Lob hat Organisatorin Melanie Neitzel, die wieder mit viel Herzblut die Veranstaltung durchführte, gerne vernommen. 60 Springerinnen und Springer nahmen an dem Meeting teil. Dies waren 40 weniger als im Vorjahr. „Mehrere Landesverbände haben zeitlich parallel ihre Meisterschaften ausgetragen. Das hat uns einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekostet. Hinzu kam, dass wir im vergangenen Jahr bei unserer Jubiläumsauflage richtig gepowert haben. Daher war unsere Teilnehmerzahl 2016 extrem hoch. Daran können wir uns nicht immer messen,“ bemerkte Melanie Neitzel.