„Was man dabei besonders würdigen muss“, sagt sein Trainer Tono Kirschbaum, „ist, dass Jan voll berufstätig ist und sein Training nach der Arbeit abspult, zum Teil am Abend noch Dreißig-Kilometer-Läufe macht.“ Erst am Wochenende läuft Hense mit der Langstrecken-Trainingsgruppe des TV Wattenscheid, ansonsten arbeitet er mehr als vierzig Stunden die Woche in der Finanzabteilung einer Bochumer Krankenhaus-Gesellschaft und nebenbei als Steuerberater.
Gestern hat dann alles gepasst. Der Wattenscheider zeigte ein extrem gleichmäßiges Rennen, mit einem Kilometer-Durchschnitt von 3:26 Minuten, alle Zwischenzeiten bewegten sich innerhalb von elf Sekunden.
„Das war mein erster Marathon mit sportlichen Ambitionen“, sagte Jan Hense nach dem Rennen, „den ersten hab ich mal als Hobbyläufer gemacht. Ich will mich besonders bei meinem Mannschaftskollegen Tom Gröschel bedanken, der für mich Tempo gemacht hat, fast bis ins Ziel, länger als eigentlich geplant. Das war eine feine Aktion von ihm. Tono hat mich dann auf dem Rad auf den letzten Kilometern durchgedrückt, als es so richtig weh tat.“
Auf den letzten Kilometern muskuläre Probleme
Das mit dem Wehtun hatte seine Gründe. Der spätere Sieger war bei Kilometer 35 auf und davon gegangen, Jan Hense setzte zur Verfolgung an, hatte ihn zwischen Kilometer 36 und 37 wieder. „Das hat mir aber das Genick gebrochen“, erzählte ein trotzdem glücklicher Wattenscheider im Ziel, „ich hab' dann muskuläre Probleme bekommen.“
Jetzt will Jan Hense erst mal eine Pause einlegen, ein halbes Jahr hat er für diesen einen, ersten Marathon mit sportlichen Ambitionen trainiert. Und es hat sich offensichtlich gelohnt.