Am Mittwoch herrscht Routine wie jeden Tag. Die freundliche Begrüßung am Morgen, E-Mails, Telefonate, Terminabstimmungen. Das gemeinsame Mittagessen, der Plausch auf dem Flur und – auch weit nach Feierabend – der letzte Gedankenaustausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Abteilung Fußballjugend per Handynachricht. Am Donnerstagmorgen bekommen diese scheinbar alltäglichen Begegnungen auf unvorstellbare Art und Weise eine ganz neue Bedeutsamkeit. Völlig unerwartet ist Klaus Weiling in der Nacht zu Donnerstag gestorben. Seine Bürotür bleibt verschlossen an diesem Morgen. Er ist nicht da zu einer Besprechung, nicht in der Kantine und auch das Philosophieren über die Bundesliga-Ergebnisse seines Lieblingsclubs – dem SC Freiburg – all das findet nicht statt an diesem Donnerstag und auch an keinem anderen Tag mehr.
In der geographisch bedingt stark schwarz-gelb oder blau-weiß geprägten Belegschaft des FLVW war Klaus Weiling nicht nur wegen seiner Anhängerschaft zu den Breisgauern außergewöhnlich. Auch sein beruflicher Weg nach Kaiserau ist bemerkenswert. Neben dem Fußball galt seine Passion den Autos, weswegen er sich zunächst für eine KFZ-Lehre entschied. Bis heute – knapp zehn Jahre nach seinem Dienstantritt beim FLVW – ziert ein Foto seines Morgan-Oldtimers den Hintergrund seines PC-Bildschirms. Die für dieses Jahr geplante Reise mit seinem „Schätzchen“ nach Schottland sollte er nicht mehr antreten können.
Der Jugendfußball lag dem 58-Jährigen besonders am Herzen. In seinem Heimatkreis Recklinghausen engagierte sich Weiling über Jahre hinweg in der Talentsichtung und -förderung, in der Trainer- und Torwartqualifizierung sowie als Kreisauswahl-Trainer der Jungen und der Mädchen. Hauptamtlich war Klaus Weiling zunächst für das DFB-Mobil im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen verantwortlich, ehe er als Referent für Schulfußball Projekte wie beispielsweise die Junior-Coach-Ausbildung vorantrieb und auch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) hohe Anerkennung aufgrund seiner Leistungen erfuhr.
Vor allem aber bleibt Klaus Weiling als Kollege und Freund für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verband unvergessen. „Komm‘ erst einmal rein und mach‘ die Tür zu“, war sein Standardsatz, wenn eine Kollegin oder ein Kollege „von nebenan“ einen schlechten Tag erwischte und Zuspruch brauchte. Unaufgeregt, hilfsbereit, beliebt. Die Lücke, die Klaus Weiling bei uns hinterlässt, ist riesig. Und sein Tod für uns alle unbegreiflich. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Frau, seinem Sohn und allen Angehörigen.