Hochspringer Mateusz Przybylko gewinnt mit ausgezeichneten 2,28 Meter NRW-Titel

Mateusz Przybylko (Bayer Leverkusen) meisterte am ersten Tag der NRW-Meisterschaften in Dortmund ausgezeichnete 2,28 m im Hochsprung und zeigte damit, dass er fit ist für die DLV-Hallen-Titelkämpfe, die in zwei Wochen an gleicher Stelle stattfinden. „Nach meinen letzten Wettkämpfen, die für mich nicht so in Ordnung waren, bin ich damit sehr zufrieden. Vor allem mein Anlauf stimmte dieses Mal wesentlich besser", erklärte der 25-jährige Leverkusener, der 2017 mit 2,35 m drittbester Hochspringer der Welt war.

Am kommenden Dienstag will er in Banska-Bystrica(Slowakei) die Norm von 2,33 m für die Hallen-WM vom 1. bis 4. März in Budapest in Angriff nehmen.

Der als Gast in Dortmund startende Niederländer Douwe Amels, der seinen Lebensmittelpunkt in Leverkusen hat, verfehlte mit 2,25 m seine persönliche Bestleistung nur um einen Zentimeter.

Im 200-Meter-Lauf der Männer lief Martin Brieger (TV Wattenscheid) mit 21,45 Sekunden exakt die Zeit, die er zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle bei den westfälischen Hallenmeisterschaften erzielt hatte. „Meine heutige Leistung bewerte ich aber etwas höher, weil ich krankheitsbedingt mein Training in den letzten Tagen nicht voll durchziehen konnte“, erläuterte Brieger nach dem Rennen. Große Freude herrschte bei Altmeister Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid), der den Hallenweltrekord in der Klasse M40 um fünf Hundertstelsekunden auf 21,85 Sekunden drückte.

Im 400-Meter-Lauf der Männer ging Torben Junker (LG Olympia Dortmund) das Rennen recht kontrolliert an. Dadurch konnte er in der Schlussrunde das hohe Tempo halten und als Sieger mit respektablen 47,79 Sekunden seine Hallenbestzeit aus dem Jahre 2015 um zwei Hundertstelsekunden verbessern. „Dieses Rennen gibt mir das nötige Selbstvertrauen für die deutschen Hallenmeisterschaften", freute sich der Schützling von Sebastian Fiene.

Gut gelaunt zeigte sich auch  Djamila Böhm (ART Düsseldorf). Die deutsche Meisterin über 400-Meter-Hürden verbesserte sich als 200-Meter-Siegerin gegenüber den Nordrheinmeisterschaften um sieben Hundertstelsekunden auf erfreuliche 24,08 Sekunden.

Trotz ihres sicheren Erfolges über 60-Meter-Hürden in 8,42 Sekunden zeigte sich Monika Zapalska (TV Wattenscheid) nicht zufrieden. „Beim Start zuckte eine Läuferin neben mir. Ich dachte, dass der Starter dies als Fehlstart werten würde, hat es aber nicht gemacht. Dadurch war ich irritiert und bin ganz schlecht aus den Blöcken gekommen“, berichtete die Athletin von Slawomir Filipowski, die mit dem bisherigen Verlauf ihres Wintertrainings sehr zufrieden ist. „Daher kann ich sicher auch mehr, als ich zeitmäßig heute abgeliefert habe“, befand die 23-jährige Wattenscheider, die eine Hallenbestzeit von 8,11 Sekunden hat.

Im 800-Meter-Lauf gelang Rebekka Ackers (TSV Bayer Leverkusen) ein souveräner Start-Ziel-Sieg in 2:07,91 Minuten. Damit verbesserte sich die 28-jährige Leverkusenerin, die von ihrem Freund Robin Schembera lautstark angefeuert wurde, gegenüber ihrer bisherigen Hallenbestzeit, die sie zwei Wochen zuvor beim Dortmunder Indoor-Meeting aufgestellt hatte, um acht Zehntelsekunden.

Obwohl Sarah Schmidt und Tabea Marie Kempe (beide Bayer Leverkusen) über 400 Meter in unterschiedlichen Zeitläufen starteten, brachten sie das „Kunststück“ fertig, in 55,54 Sekunden exakt in derselben Zeit ihren Lauf zu beenden, sodass beide den Titel zugesprochen bekamen. Im Dreisprung gelang Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) mit 12,53 m eine erfolgreiche Titelverteidigung vor Romia Neu (BV Teutonia Lanstrop, 12,04m), die wie 2017 wieder Zweite wurde.

Eine Klasse für sich war Maximilian March (Team Voreifel), der bei seinem Erfolg über 60-Meter-Hürden in ausgezeichneten 8,08 Sekunden einen deutlichen Vorsprung vor Maximilian Kluth (ART Düsseldorf, 8,53 Sek.) und Colin Klein (LG Kindelsberg Kreuztal, 8,56 sec) hatte. Der frühere deutsche U16-Meister (2015) hatte zuvor eine persönliche Bestzeit von 8,19 Sekunden. „Es war ein sehr hektischer Lauf, denn rechts und links von mir passierte einiges. So gesehen steckt da sicherlich noch einiges für mich drin“, mutmaßte Maximilian March.

800-Meter-Läufer der LG Olympia Dortmund in Topform

Im 800-Meter-Lauf der männlichen Jugend U20 gingen die ersten vier Plätze an die Läufer der LG Olympia Dortmund, die von ihrem Coach Pierre Ayadi hervorragend eingestellt waren. Schnellster von ihnen war Elias Schreml, der in 1:53,17 Minuten vor Maximilian Feist (1:53,51 Min.), Mohumed Mohamed (1:54,85 Min.) und Steffen Baxheinrich (1:54,85 Min.) lag. Der letztjährige U18-WM-Teilnehmer, der mit einem starken Finish den Lauf für sich entschied, verbesserte bei seiner überzeugenden Vorstellung seine Hallenbestzeit um zwei Sekunden. Seine 800-Meter-Bestzeit im Freien steht bei 1:54,36 Minuten (2017).

Im 200-Meter-Lauf erfreute Oliver Ollesch (LAC Veltins Hochsauerland) mit seinem souveränen Titelgewinn in 21,94 Sekunden. Damit blieb der Sauerländer deutlich unter seiner Freiluftbestzeit von 22,07 Sekunden.

Mittelstreckler Finn Merten (TV Wattenscheid), der 2017 wegen einer hartnäckigen Achillessehnen-Verletzung ausfiel, unterstrich mit seinem 400-Meter-Titelgewinn in 50,21 Sekunden, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.

Im 200-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U20 freute sich Neele Schulten (TV Gladbeck) über ihre neue persönliche Hallenbestzeit von 24,31 Sekunden. Nicht so gut lief es dagegen für die Gladbeckerin über 60-Meter-Hürden, wo sie sich in 8,89 Sekunden mit dem zweiten Rang hinter der gut aufgelegten Leverkusenerin Liv Bjarna Lakämper (8,82 Sek.)  begnügen musste.

Cynthia Kwofie verliert Angst vor Kurven

Eine starke Vorstellung bot über 200 Meter auch Cynthia Kwofie (ASV Köln), die bisher immer Angst hatte, in der Halle über 200 Meter mit vollem Elan in die Kurve zu gehen. Ihr Trainer Tobias Rüttgers sagte ihr, dass diese Scheu unbegründet sei, denn in der Ostkurve der Helmut-Körnig-Hallen stand noch die schützende Stellwand vom Indoor Meeting. Befreit von ihren Sorgen durcheilte die 16-jährige Kölnerin das Hallenoval  in ausgezeichneten 24,65 Sekunden. „Mit dieser Zeit habe  ich nicht gerechnet, weil ich in der Halle immer diese Schwierigkeiten hatte", erklärte Cynthia Kwofie, die vor fünf Jahren über Freunde zur Leichtathletik kam. Ihre persönlichen Bestzeiten im Freien liegen bei 12,14 Sekunden über 100 Meter und 25,20 Sekunden über 200 Meter. Diese wird sie im kommenden Sommer sicherlich deutlich unterbieten.

Platz zwei belegte über 200 Meter Brenda Cataria-Byll (CLV Siegerland) in 25,12 Sekunden. Zuvor hatte die deutsche U18-Meisterin über 400 Meter auf ihrer Spezialdistanz ihre Hallenbestzeit auf ausgezeichnete 56,65 Sekunden gedrückt.

Im 60-Meter-Hürdensprint der weiblichen Jugend U18 gefiel Amelie Braun (CLV Siegerland) als sichere Siegerin in 8,45 Sekunden vor Lilly Hoffmeister (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, 8,61 Sek.) und Daniela Kreft (ART Düsseldorf, 8,67 Sek.). Die deutsche 18-jährige Meisterin 2017 hatte sich im Dezember eine Fußverletzung zugezogen, sodass sie ihr Wintertraining nicht wie geplant durchziehen konnte, doch nun ist sie fit und freut sich auf die weiteren Wettkämpfe in der Halle. Wenn sie bei ihrem Titelgewinn in Dortmund etwas aggressiver gelaufen wäre, hätte sie wahrscheinlich schon jetzt ihre persönliche Hallenbestzeit von 8,42 Sekunden unterboten.