Der frühere Dortmunder Druckereibesitzer beobachtete damals, dass einige seiner Mitarbeiter nach der Mittagspause in ihrem Elan kaum zu bremsen waren, während die anderen ihre Müdigkeit kaum verbergen konnten. Aus persönlichen Gesprächen mit seinen Mitarbeitern erfuhr Busche, dass die Fitten zwischen 12 und 13 Uhr nicht in die Kantine gingen, sondern auf dem benachbarten Ostfriedhof einige Laufrunden drehten.
Der Dortmunder Geschäftsmann, der nach einer schweren Erkrankung besonders sensibel für alle Fragen der Gesundheitsprävention war, trug seine Idee, möglichst viele Menschen zum Laufen zu bringen, dem damaligen Deutschen Sportbund (DSB) vor und rannte dort bei den Mitarbeitern Jürgen Palm und Karl-Heinz Marchlowitz offene Türen ein. Enzio Busche ging selbst mit gutem Beispiel voran, lief regelmäßig und absolvierte mehrfach die Marathon-Distanz.
Am 16. März 1974 fiel im Dortmunder Rombergpark der Startschuss zu Deutschlands erstem Lauftreff, der zwei Jahre später zur Gründung der Viermärker Waldlauf Gemeinschaft führte.
Der Aufruf des Deutschen Sportbundes, mithilfe des langsamen Dauerlaufs Zivilisationskrankheiten vorzubeugen, verhallte 1974 nicht ungehört. Bereits im selben Jahr zählte man in Deutschland 87 Treffpunkte. Aus Westfalen gehörten neben der Viermärker Waldlauf Gemeinschaft, die DJK VfL Billerbeck, die BSG Kraftwerk Springorum Bochum, die DJK Eintracht Coesfeld, die SpVg Herten, die LG Lage, das Sportamt Recklinghausen, der TuS Solbad Ravensberg (heute LC Solbad) und der LAC Steinhagen zu den ersten Anbietern.
Es gibt knapp 4.000 Treffpunkte in Deutschland
Die Erfinder des Lauftreffs konnten damals nicht ahnen, welch eine große Laufbegeisterung ihre Idee auslösen würde. Inzwischen gibt es in Deutschland knapp 4.000 Treffpunkte, die neben Laufen auch Walking und Nordic Walking anbieten. DLV-Vizepräsident Breitensport Dr. Matthias Reick bezeichnete vor sechs Jahren anlässlich der Feierstunde „40 Jahre Lauftreff“ im SportCentrum Kaiserau die Geschichte der weltweit einzigartigen Breitensportbewegung als große Erfolgsstory. „Für das Konzept spricht auch, dass die Lauftreff-Idee direkt nach der Wende auch in den östlichen Bundesländern sofort umgesetzt wurde“, so Dr. Reick.
In der Festschrift, die die Dortmunder Laufgemeinschaft anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens herausbrachte, schrieb Enzio Busches früherer Prokurist und Trainingskollege, Karl-Heinz Meiselbach: „Ich habe nie wieder einen Menschen kennengelernt, der seinen Glauben so konsequent in den Alltag umgesetzt hat. Trotz beruflichen Stresses und sonstiger Sorgen war er ein immer fröhlicher Mensch, der Herzenswärme ausstrahlte.“
Der Vorsitzende der Dortmunder Viermärker Waldlauf Gemeinschaft, Dr. Alexander Puplick, erklärte in einem Nachruf: „Wir Viermärker trauern um Enzio Busche, unseren Gründungsvater, der sich um die Entwicklung des Laufsports als Breitensport weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus große Verdienste erworben hat. Seiner Initiative verdanken unzählige Menschen eine gesteigerte Gesundheit, mehr Lebensfreude und Wohlbefinden. Unsere besondere Anteilnahme gilt seiner Ehefrau Jutta und seiner Familie“.
Enzio Busche, verließ 1977 Dortmund und engagierte sich als Generalautorität der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage. Er hinterlässt nach seinem Tod seine Frau Jutta, vier Kinder und 17 Enkelkinder.